2024-06-11T15:31:41.480Z

Spielbericht
Er war einer der Pechvögel auf Penzberger Seite: Sepp Siegert junior (im weißen Trikot, hier im Laufduell mit Lucas Pfefferle) unterlief kurz vor der Pause ein Eigentor.
Er war einer der Pechvögel auf Penzberger Seite: Sepp Siegert junior (im weißen Trikot, hier im Laufduell mit Lucas Pfefferle) unterlief kurz vor der Pause ein Eigentor. – Foto: Oliver Rabuser

Eigentor, Elfmeter, Niederlage: Penzberg präsentiert sich beim TSV Murnau in Geberlaune

Murnau nimmt nicht alle Geschenke an

Der FC Penzberg muss sich im Bezirksliga-Topspiel dem TSV Murnau mit 1:2 geschlagen geben. Den Gästen unterlaufen zu viele individuelle Fehler.

Penzberg – Eine gesteigerte Gönnerhaftigkeit mag der eine oder andere als untrügliches Zeichen für das nahende Weihnachtsfest deuten. Erfolge im Fußball lassen sich damit gleichwohl nur selten manifestieren. Da stehen knallhart die eigenen Interessen im Vordergrund. Und so unterliegt der FC Penzberg beim TSV Murnau deshalb mit 1:2 (0:1), weil er sich bei beiden Gegentoren unfreiwillig in allerbester Geberlaune präsentierte.

Eine Fehlerkette des FC Penzberg führt zu Murnaus Führung

Im Mittelpunkt bei der Aufarbeitung dieser Partie stand diesmal Daniel Baltzer. Keinesfalls als Alleinschuldiger, dennoch als maßgeblich Beteiligter. Beim Murnauer Siegtor war der FC-Schlussmann vollumfänglich involviert, die Situation vor dem 0:1 unmittelbar vor der Pause hätte er laut Penzbergs Trainer Sepp Siegert senior besser lösen können. „Da war er vielleicht nicht ganz günstig gestanden“, urteilte der Coach nach Sichtung der Bewegtbilder.

Freilich war für den Rückstand mehr eine ganze Fehlerkette auf Seiten des FC verantwortlich als ein individueller Patzer des Schlussmanns. Durim Gjocaj stand im ungünstigen Winkel zu Elias Richter. Und als der Murnauer Linksaußen tatsächlich den Ball bekam, fehlten eben die entscheidenden Meter im Laufduell, obwohl Siegert Gjocaj ähnliche Laufgeschwindigkeit wie Richter attestiert.

„Aber er ist schlecht gestanden“, monierte der Penzberger Coach. Richter beförderte den Ball flach und stramm nach innen, Baltzer bekam ihn nicht zu fassen, auch Murnaus Fabian Erhart lief ins Leere. Danach war das Eigentor kaum mehr zu verhindern. Siegert junior querte ungewollt die Kugel und versenkte sie neben dem Pfosten (45.). „Kann passieren, dass der Sepperl da hinlangt“, hielt der Coach und Vater des Eigentorschützen fest.

Nächster Aussetzer führt zum erneuten Führungstreffer für den TSV Murnau

Zurück zu Baltzer. Der hatte Mitte des zweiten Abschnitts den Ball am Fuß mit sämtlichen Optionen für die Spieleröffnung. Doch der Keeper wählte die denkbar schlechteste Variante. Er spielte Michael Wiedenhofer an der Strafraumgrenze kurz an. Dumm dabei: Der Verteidiger hatte in unmittelbarer Nähe einen Gegenspieler um sich. Einen, der zudem gedankenschneller war, sodass Wiedenhofer nichts anderes mehr übrig blieb, als gegen Bastian Adelwart regelwidrig zuzupacken. Die Folge: Elfmeter für Murnau. Baltzer hielt zwar zunächst den Schuss von Torjäger Georg Kutter, beim Nachschuss war er hingegen chancenlos (56.).

Siegert grübelte über diese Sorte Aussetzer, denn: „Das war ja nicht das erste Mal.“ Exemplarisch nannte er Baltzers Fauxpas gegen Bad Heilbrunn und den BCF Wolfratshausen. Allesamt Duelle mit Derbycharakter. „Vielleicht hat er da ein Kopfproblem.“ Siegert möchte das als Ursachenforschung, keinesfalls als Kritik verstanden wissen. Baltzer sei ein „guter Keeper“, der sich auch im Verein einbringe.

Dem FC Penzberg gelingt in der Offensive zu wenig

Und dass es auch anders geht, illustrierte der Polizist beim zweiten Strafstoß, der tendenziell ohnehin gar keiner war. Kutter traute sich nicht mehr, aber Adelwart, von Uros Puskas zu Fall gebracht, ließ sich von Baltzer ausschauen und verschoss. Zwischen diesen beiden Elfmetern lag der Ausgleichstreffer des FC durch Dominik Bacher (48.). Der Sturmführer war Profiteur einer flotten Kombination durch das Zentrum, inklusive eines bestens getimten Steckpasses. Die Penzberger waren lange Zeit gut im Spiel, nach dem 1:2 passte dann aber nicht mehr viel zusammen. Präzision und Konsequenz im Spiel nach vorn sanken auf ein Minimum.

„Bälle zu leicht verschenkt, keine Ruhe am Ball“, urteilte Siegert. Dessen Erkenntnis nach einer hochklassigen Partie „zweier guter Mannschaften“ war, dass seine Schützlinge durchaus mit dem Tabellenführer mithalten können. „Heute hat es an Kleinigkeiten gefehlt“, so der Coach. Und an einem Schlussmann in Topform. Mit der Hinserie zeigt sich Siegert trotz des verkorksten Schlussaktes absolut einverstanden. „Wir spielen wieder mit Herzblut, sind ein Team“, stellte er befriedigt fest. (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 020.11.2023, 10:52 Uhr
Oliver RabuserAutor