
Der SB Chiemgau Traunstein hat auf die sportliche Talfahrt reagiert und Slaven Jokic entlassen – ausgerechnet nach der Derbypleite gegen Ex-Klub Kastl.
Traunstein – Das Trainerkarussell beim SB Chiemgau Traunstein dreht sich weiter: Nach Daniel Gierzinger, der erst zum Saisonstart verpflichtet worden war, muss nun auch dessen Nachfolger Slaven Jokic gehen. Die Verantwortlichen entbanden den einstigen Regionalliga-Kicker nach nur drei Monaten von seinen Aufgaben – ein alter Bekannter soll die sportliche Talfahrt nun stoppen.
„Es gibt kein negatives Wort“, sagte Jokic zu beinschuss.de über seine Entlassung. „Aber natürlich ist bekannt, dass Anspruch und Gegebenheiten sehr weit auseinanderklaffen. Das Kapitel Traunstein endet hier für mich.“ Traunstein hinkt in der Landesliga Südost den Erwartungen hinterher: Unter Jokic fing sich der Sportbund zunächst und blieb bei seinen ersten sieben Pflichtspielen ungeschlagen. Nach dem erfolgreichen Umschwung folgte dann eine Serie des Grauens: Seit Ende September wartet der SBC auf einen Dreier. In den letzten acht Spielen blieb Traunstein sieglos und holte lediglich vier Punkte.
Bereits die Verpflichtung Jokics vom Ligakonkurrenten TSV Kastl hatte für Wirbel gesorgt. Im Anschluss sprachen die Verantwortlichen in Kastl von einer „Schockstarre“: „Die Entscheidung kam aus dem Nichts und war für uns alle sehr überraschend.“ Jokic reagierte im Anschluss irritiert auf die Aussagen. Sein letztes Spiel als Cheftrainer in Traunstein folgte nun ausgerechnet gegen den alten Arbeitgeber: Die 1:2-Niederlage im Inn/Salzach-Derby besiegelte das Aus des 36-Jährigen beim SBC.
Jokic, der als Spieler unter anderem für die SpVgg Unterhaching, den TSV Zorneding und den SV Heimstetten auflief, begann seine Trainerkarriere beim ASV Rott/Inn. Von dort führte sein Weg über den SV Amerang nach Kastl, wo er den Verein nach dem Abstieg aus der Bezirksliga als Meister zurück in die Landesliga führte. Trotz der Entlassung blickt Jokic positiv in die Zukunft: „Es stehen sicherlich weitere Aufgaben an. Alles ist gut, das Leben geht weiter.“
Auch in Traunstein soll es schnellstmöglich weitergehen: Der Sportbund setzt erneut auf Ex-Spielertrainer Danijel Majdancevic, der erst im Sommer zurückgetreten war. „Ich werde alles vermissen. Die Spieler, die Zuschauer, die Plätze, die Mitarbeiter, die Trainingseinheiten. Einfach alles“, sagte der langjährige Stürmer des TSV 1860 Rosenheim damals. Nun darf sich Majdancevic auf seine zweite Amtszeit in Traunstein freuen. Die vergangene Saison hatte er mit dem SBC auf Platz fünf abgeschlossen. (btfm)