2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
Beinahe auf Augenhöhe: Hackenheims Henrik Sperling (links) im Kopfballduell mit dem Mainzer Nicklas Schlosser.
Beinahe auf Augenhöhe: Hackenheims Henrik Sperling (links) im Kopfballduell mit dem Mainzer Nicklas Schlosser. – Foto: Mario Luge

Drei Minuten fehlen Hackenheim zum Sieg

West-Landesligist schrammt beim 1:3 gegen TSV Schott Mainz hauchzart an der Sensation vorbei

Hackenheim. Viel hat den Fußballern des TuS Hackenheim nicht gefehlt zur Sensation im Viertelfinale des Verbandspokals. Nach großem Kampf und 1:0-Führung bis kurz vor Schluss hatte der Landesligist von der Nahe gegen den TSV Schott Mainz aus der Regionalliga am Ende mit 1:3 (0:0) das Nachsehen.

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Wie erwartet waren die Hausherren gegen den Regionalligisten vor allem in der Arbeit gegen den Ball gefordert, machten ihre Sache aber weitestgehend sehr gut und ließen kaum klare Chancen zu. Die besten Gelegenheiten hatten Niels Gans, der aus über 50 Metern überraschend den Torabschluss wagte (26.) und Leon Kern, der nach starkem Spielzug der Mainzer alleine vor TuS-Keeper Simon Marschall auftauchte (41.). Beide Situationen parierte der 23-Jährige sehenswert, wie auch den Kopfball des Ex-Bingers Dominik Ahlbach (36).

Auf der anderen Seite musste der gebürtige Kreuznacher Jan Schulz im Tor des TSV nur selten eingreifen. Dennoch spielten die Hackenheimer nach Ballgewinn auch immer wieder gefällig nach vorne, wenngleich dadurch zunächst kein gefährlicher Abschluss zustande kam. Dafür feierten die über 1.000 Zuschauer am Felseneck, so viele waren noch nie da, jeden gewonnenen Zweikampf ihrer Jungs frenetisch.

Schott-Spieler Jan Wiltink.
Schott-Spieler Jan Wiltink. – Foto: Mario Luge

Und spätestens in Minute 57 stand Hackenheim dann Kopf. Eine scharf getretene Freistoßflanke von Arash Sadeghi rutschte durch auf den zweiten Pfosten, wo Maximilian Walg den Ball im Fallen zur Führung ins Tor drückt. „Hier regiert Hackenheim“, skandieren die Fans. Die Pokal-Sensation ist plötzlich zum Greifen nah, während den Gästen die Zeit davonläuft. Eine Viertelstunde vor dem Ende hat Tim Hulsey die Vorentscheidung auf dem Fuß, verzieht aber aus spitzem Winkel. Fünf Minuten später dann Glück für die Hausherren: Ein Gewaltschuss der Mainzer donnert an die Latte, danach ist Marschall zur Stelle. Doch der Favorit lässt nicht locker, erhöht in den Schlussminuten den Druck und wird belohnt: Die eingewechselten Raphael Assibey-Mensah (88./90.+4) und Silas Schwarz (90.), bringen ihre Qualität auf den Platz und bewahren den TSV Schott Mainz vor der Blamage.

Hackenheims Arash Sadeghi (rechts) ist eng dran am Mainzer Angreifer Leon Kern. TuS-Spielertrainer Tim Hulsey (li.) lauert schon auf den Ballgewinn.
Hackenheims Arash Sadeghi (rechts) ist eng dran am Mainzer Angreifer Leon Kern. TuS-Spielertrainer Tim Hulsey (li.) lauert schon auf den Ballgewinn. – Foto: Mario Luge

TuS: Marschall – Sadeghi, Walg, M. Gilles, Kosek, Oertel (82. Steyer) – Gäns, Maier (63. Sperlich), Sperling – Hulsey, Frantzmann.

Stimmen zum Spiel

Tim Hulsey (Trainer TuS Hackenheim): „Wir dürfen auf jeden Fall enttäuscht sein und traurig- Wir haben alles gegeben, sind unglaublich viel gelaufen als Team. Ich hatte nicht das Gefühl, dass Schott noch was einfällt. Wir hatten eine sehr gute Ordnung, haben die Räume eng gemacht. Es war alles drin, was du in so einem Spiel gebraucht hättest.“

Niklas Schneider (Trainer TuS Hackenheim): „Es tut jetzt einfach sehr weh. Es war eins von den zehn Spielen, wo es hätte reichen können. Nach dem Lattenschuss dachten wir alle, jetzt gewinnen wir das Ding. Es hat alles gepasst, außer das Ergebnis.“

Samuel Horozovic (Trainer TSV Schott Mainz): „Wir wussten, dass es kein einfaches Spiel wird, vor allem mit der Kulisse. Aber wir haben bis zuletzt daran geglaubt. Trotzdem können wir mit dem Spiel absolut nicht zufrieden sein, weil wir viel zu ungeduldig waren. Da hätten wir den Ball viel mehr zirkulieren lassen müssen. So haben wir den Gegner am Leben gehalten. Kompliment an Hackenheim. Für uns zählt letztlich nur das Weiterkommen, aber über die Leistung wird definitiv zu reden sein.“

Jan Schulz (Torwart TSV Schott Mainz): "Ich habe schon noch dran geglaubt, weil wir spielerisch einfach gut sind. Wir wussten, dass das zweite Tor direkt hinterher fällt, wenn wir den Bann brechen. Hackenheim hat es 88 Minuten gut wegverteidigt. Solche Pokalspiele sind immer eklig, denn je länger es 0:0 steht, wirst du ungeduldig. Im Endeffekt ist zum Glück alles gutgegangen. Für mich war es ein besonderes Spiel, in meinem Heimatkreis zu spielen, ist immer schön."

Aufrufe: 01.11.2023, 21:20 Uhr
Mario Luge und Martin ImruckAutor