Gleich drei der sieben Spiele am Sonntag sind Derbys - hier ist also Spannung und Stimmung vorprogrammiert. Doch auch in der Bruchsaler Südstadt wird Feuer drin sein, während Oberhausen seinen Auswärtssieg zu Hause bestätigen und weitere wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt sammeln möchte.
Christian Walter spricht von einem gerechten Ergebnis hinsichtlich des Gastauftritts seines FC Kirrlach 2 im Augarten: „Die Niederlage in Stettfeld war völlig verdient. Nach sechs Minuten war die Messe durch zwei grobe Schnitzer im Abwehrverbund schon gelesen. Auch wenn wir kurz vor der Pause noch auf 1:2 verkürzen konnten, spiegelt es den Spielverlauf der ersten Halbzeit nicht wider. Stettfeld kann durchaus mit vier Toren führen, allein nach Eckbällen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir etwas spielbestimmender, aber durch einen Eckball, wie sollte es an diesem Tag auch anders sein, konnte der Gegner das 3:1 erzielen. Das 4:1 fiel dann kurz vor Schluss durch einen Alleingang.“
Es bleibt eine angespannte Situation bei der Zweitvertretung der Olympioniken: „Nach einer durchaus turbulenten Woche auf dem Olymp, kommt am Sonntag der FC Odenheim zu uns. Die junge Odenheimer Mannschaft ist für mich die Überraschung der bisherigen Runde. Dass in diesem Spiel niemand von uns etwas erwartet, spielt uns hoffentlich in die Karten. Daheim ist immer alles möglich.“
Eine unerwartete 1:2-Niederlage nebst Verlust der Tabellenführung musste der FC Odenheim ausgerechnet zu Hause im Derby gegen den SV Zeutern hinnehmen. Niklas Zabler lässt die Ereignisse Revue passieren: „Die Niederlage am Sonntag ist in vielerlei Hinsicht schmerzhaft gewesen. Wir wollen das Spiel schnell abhaken, hinter uns lassen. Die Mannschaft ging das Spiel mit der richtigen Energie und auch über die gesamte Spieldauer mit viel Engagement an. Jedoch war der Ertrag überschaubar, das lag auf der einen Seite an der an diesem Tag unglücklichen Entscheidungsfindung, aber auch an der immer wieder dürftigen Passqualität, gepaart mit fehlendem Mut, gerade im letzten Drittel. Wodurch man oft an der vielbeinigen Abwehr hängen blieb. So konnte man noch vor der Halbzeit zwar einen Aufbaufehler mit schnellem Umschalten zur verdienten Pausenführung nutzen, verpasste es aber auf 2:0 zu erhöhen. So waren es ein zweifelhafter Elfmeterpfiff, der die Partie ausglich, und die vermutlich einzig gelungene Kontersituation des SVZ in der 88. Minute, die das Spiel zugunsten der Gäste entschied. Jedoch muss man dem Offensivakteur hier auch Respekt zollen, der diese Situation stark löste.“
Zurück in die Erfolgsspur möchte der FCO bei seinem Gastauftritt in Kirrlach, wie der junge Übungsleiter selbstbewusst zu Protokoll gibt: „Am nächsten Sonntag gastieren wir bei der Zweitvertretung des FC Olympia Kirrlach, die sowohl personell als auch spielerisch immer wieder einer kleinen Wundertüte gleicht. Wir wollen jedoch unseren Blick auf uns und unsere Leistung richten und die Fehler aus der vergangenen Partie nicht wiederholen. Um die letzte Partie möglichst schnell vergessen zu machen, gilt es wieder möglichst dreifach zu punkten.“
PROGNOSE:
Die Zabler-Elf wird die drei Punkte aus Kirrlach entführen.
Einen eher unerwarteten Auswärtssieg hat der SV Zeutern beim FC Odenheim eingefahren. Trainerfuchs Kai Ledermann sah das Derby folgendermaßen: „Ein Derbysieg ist immer etwas Schönes und umso schöner, wenn man eigentlich mit dem Rücken zur Wand steht bzw. stand. Aber ich habe im Vorbericht gesagt - die 90 Minuten müssen erst gespielt werden und nach diesen gingen wir als verdienter Sieger vom Platz. In der ersten Halbzeit gab es zwei Halbchancen auf jeder Seite und Odenheim ging kurz vor der Halbzeit durch einen Fehler im Aufbau verdient 1:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit hat unser Torwart gefühlt keinen Ball aufs Tor bekommen und unser taktisches Konzept, die schnellen Odenheimer Benz und Beer durch Doppelung aus dem Spiel zu nehmen, ging vollends auf. Wir wurden mutiger und Odenheim fand kein Mittel gegen unsere vielbeinige Abwehr. Durch einen Foulelfmeter waren wir wieder im Spiel und danach auch die bessere Mannschaft. Mit dem 2:1 kurz vor Schluss konnten wir den Lucky Punch setzen.“
Es geht gleich mit dem nächsten Derby weiter – dieses Mal eines innerhalb der Gemeinde Ubstadt-Weiher: „Nach dem Derby ist vor dem Derby. Mit Weiher haben wir jetzt die zweite Mannschaft aus dem oberen Drittel zu Gast und wir stehen noch immer mit dem Rücken zur Wand. Aber die Jungs haben diese Woche wieder sehr gut trainiert und die Stimmung könnte nicht besser sein. Wir wollen versuchen zu Hause ungeschlagen zu bleiben, wissen aber um die Qualität des Gegners. Einstellung, Charakter, Matchplan … alles muss stimmen. Und dann werden wir am Ende sehen was unter dem Strich hängen bleibt.“
Der FC Weiher ist durch einen 1:0-Heimsieg gegen den FC 07 Heidelsheim 2 zurück in die Erfolgsspur gekommen. Metin Telle und seine Mannschaft sind nun auf den 2. Tabellenplatz vorgerückt: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben uns sehr schwer getan, weil wir zu viele Stockfehler und unnötige Abspielfehler gemacht haben. Heidelsheim hat es gut gemacht und auf ihr Chancen gelauert. In der ersten Halbzeit hatten wir eine nennenswerte Aktion durch Jeremias Böser, die der Torhüter gut hält und Heidelsheim eine Chance, die durch meinen Fehler entstand. Im zweiten Durchgang eigentlich das gleiche Spiel: Kaum Torchancen, eine für Heidelsheim und eine für uns durch Marius Bürk. In 80. Minute bekamen wir die Gelb-Rote Karte, wobei man sagen muss, dass es ein faires Spiel war und Heidelsheim auch sehr fair in zwei Aktionen den Ball ins Aus geschossen hat oder nach einer falschen Entscheidung dem Schiri mitteilten, dass es anders herum war. Wir mussten umstellen, haben aber weiter an unsere Chance in Unterzahl geglaubt. Bryan Kohler brachte uns mit einem sehenswerten Schuss in Führung. Heidelsheim warf nun alles nach vorne, aber wir standen gut und haben nichts mehr zugelassen. Ein Remis wäre gerecht gewesen, aber wir nehmen gerne die drei Punkte mit.“
Als nächstes steht für die Telle-Elf ein Derby auf dem Programm, denn man gastiert beim SV zeutern, die am vergangenen Wochenende für Aufsehen sorgten: „Zeutern ist die Mannschaft der Stunde. Sie haben gegen Odenheim gewonnen. Das sagt schon alles über die Qualität. Wir müssen und werden hochkonzentriert sein. Wenn wir das hinbekommen können wir was Zählbares mitnehmen.“
PROGNOSE:
Weiher geht als Favorit ins Spiel, doch Kai Ledermann lässt so manchen Favoriten zur Verzweiflung bringen.
Der SV 62 Bruchsal musste sich als Gast des TSV Rheinhausen mit 3:2 geschlagen geben – Ilker Yesilyurt war damit nicht einverstanden: „Leider mussten wir eine bittere Niederlage einfahren. Wir sind zwei Mal gegen solch einen robusten Gegner zurückgekommen und hätten den Punkt mitnehmen müssen. Rheinhausen hatte mehr Spielanteile und auch einige gute Chancen, daher war es kein unverdienter Sieg für den TSV, aber etwas glücklich. Ich denke wir haben insgesamt gut dagegen gehalten und bis zum Schluss alles versucht. Das Spiel war hart, aber fair. Ich wünsche Feuerstein und seiner Mannschaft viel Erfolg.“
Im heimischen Stadion, in dem man sich bisher völlig schadlos halten konnte, trifft man nun auf den aufstrebenden SV Philippsburg: „Jetzt liegt unser Fokus auf Philippsburg, die sich in den letzten Spielen stabilisiert haben. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, daher muss die Einstellung stimmen und wir müssen die individuellen Fehler minimieren. Wir wollen, dass die drei Punkte in Südstadt bleiben.“
Der SV Philippsburg ist seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagen und hat auch gegen den VfB Bretten 2 gezeigt, dass die Mannschaft um Führungsspieler Kai Korpilla ins obere Drittel der Tabelle gehört. Trainer Senad Nadarevic: „Als erstes Kompliment an meine Mannschaft für das tolle Spiel am Sonntag. Wir waren ab Spielbeginn voll da und haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt, auch wenn leider die Tore gefehlt haben. In der zweiten Halbzeit ist Bretten dann besser ins Spiel gekommen und es ergaben sich Chancen in beide Richtungen. Auch Lob an Bretten und den Schiedsrichter - das hat am Sonntag alles gut gepasst.“
Zwar beträgt der Abstand zum anvisierten Aufstiegsbereich elf Zähler, doch die Saison ist lang und die Form gut. Kann man das gegen den heimstarken SV 62 Bruchsal fortsetzen, dann ist noch vieles möglich: „Jetzt fahren wir nach Bruchsal. Ehrlich gesagt kenne ich die Mannschaft nicht, außer ein paar Spieler die dort spielen. Was mir aber auffällt ist, dass sie besser dastehen als in den letzten Jahren und zu Hause spielen sie gut, da sie hier alles gewonnen haben. Ich denke, dass das ein schweres Auswärtsspiel für uns wird, aber wir wollen auch unsere Serie fortsetzen. Deshalb werden wir alles versuchen.“
PROGNOSE:
Es kann eine kampfbetonte und intensive Partie erwartet werden – ein Remis erscheint realistisch.
„In Philippsburg haben wir eine unserer schlechtesten Leistungen in dieser Saison gezeigt“, so Dominic Prüfer nach dem 1:1 gegen Philippsburg, ehe er weiter ins Detail geht: „Vor allem in der ersten Halbzeit fanden wir kaum ins Spiel. Wir hatten sehr viele Abspielfehler, wenig Ballkontrolle und kaum Ideen nach vorne. Sehr schmeichelhaft erzielen wir das 0:1 mit unserem ersten Angriff, durch einen abgefälschten Schuss. Zu diesem Zeitpunkt hätte der SV schon 2:0 führen müssen. Völlig verdient kassieren wir dann den Ausgleich nach einem Eckball und hatten bei weiteren guten Torchancen vom Gegner sehr viel Glück. Über einen klaren Rückstand zur Halbzeit hätten wir uns nicht beschweren dürfen, es blieb aber zunächst beim 1:1. Wir haben in der Pause viele Dinge sachlich besprochen und waren uns einig, dass wir so nicht weiterspielen können. Die Reaktion der Mannschaft war dann sehr gut in der zweiten Halbzeit. Wir hatten deutlich mehr Ballbesitz und drängten den Gegner in die eigene Hälfte. Leider kamen wir nie richtig zum Abschluss, weil Philippsburg sehr gut verteidigt hat. Den ein oder anderen Konter mussten wir natürlich auch in Kauf nehmen, weil wir mehr ins Risiko gegangen sind. Diese Chancen wurden allerdings auch alle nicht genutzt so das am Ende das Remis stehen blieb. Mehr wie einen Punkt, gegen einen starken Gegner, haben wir uns an diesem Tag aber auch nicht verdient.“
Für den Aufsteiger steht nun endlich wieder ein Derby auf der Tagesordnung: „Nun steht endlich mal wieder ein Derby vor der Tür. Letzte Saison waren Derbys noch der wöchentliche Alltag, jetzt sind diese Spiele wieder besonders. Die perfekte Gelegenheit eine Reaktion auf dem Platz zu zeigen. Es reicht in dieser Liga einfach nicht nur eine Halbzeit guten Fussball zu spielen. So kannst du kein Spiel gewinnen. Ich erwarte deshalb von meinen Jungs eine konzentrierte Leistung über 90 Minuten und den absoluten Willen das Heimspiel für uns zu entscheiden. Rinklingen steht aktuell mit dem Rücken zur Wand und will die Abstiegsplätze sicher schnell verlassen. Wir werden sie auf keinen Fall unterschätzen und uns bestmöglich auf das Spiel vorbereiten.“
Es ist und bleibt eine mental anspruchsvolle Phase für den TSV Rinklingen, was auch Jörg Heinrich nicht leugnen möchte – dennoch gibt er für das Derby eine klare Marschroute aus: „Wieder ein Wochenende ohne Punkte und der letzte Tabellenplatz. Das ist unsere Ausbeute der letzten Wochen. Wir haben es auch im letzten Spiel nicht verstanden, durch Kampf ins Spiel zu kommen und dadurch verdient verloren. Aber daran wird gearbeitet. Am Sonntag steht ein schweres Auswärtsspiel beim VfB Bretten an. Der Aufsteiger hat sich hervorragend in der A-Klasse eingelebt, dennoch müssen wir versuchen zumindest einen Punkt mit nach Hause zu nehmen.“
PROGNOSE:
Der VfB Bretten ist auf heimischem Terrain Favorit gegen das Schlusslicht.
Endlich wieder ein Sieg für die SpVgg Oberhausen, die als Gast des TSV Rinklingen mit 3:1 die Oberhand behalten konnten. Heiko Bühler fand entsprechende Worte für die Partie im Saalbachstadion: „Für uns war es am letzten Sonntag mal eine gute Erfahrung mit 2:0 in Führung zu gehen. Das hat uns endlich mal das nötige Selbstvertrauen gegeben. Wir wussten aber nach dem 2:1, dass wir noch ein Tor brauchten um drei Punkte zu holen. Das haben wir dann auch gemacht und so freuen wir uns über drei Punkte.“
Nach dem Sieg gegen den TSV und dem Verlassen des letzten Tabellenplatzes möchte man gegen den Aufsteiger aus der Kohlfahrt möglichst nachlegen: „Da gibt es nur ein Ziel. Wir müssen nachlegen und werden alles daran setzten die Punkte bei uns zu behalten. ich freue mich auf ehemalige Spieler von Karlsdorf, die ich schon trainiert habe.“
Mit 3:1 behielten Tobias Weschenfelder und seine Mannen gegen den FV Ubstadt die Oberhand und entsprechend groß ist die Freude, auch wenn das Spiel schon früh gegen den FCK hätte entschieden sein können, wie der Coach ehrlich zugibt: „Im letzten Spiel trafen wir auf den FV Ubstadt. Den Start des Spiels verschliefen wir mal wieder komplett. Ubstadt war in den ersten 20-30 Minuten die bessere Mannschaft. Hier erzielten sie ein Tor, aber es hätten auch gut und gerne drei sein können, denn zwei Mal ließen sie eine Großchance nach einem super Standard liegen. Danach wachte meine Mannschaft mehr und mehr auf. In Folge dessen konnten wir zur Halbzeit ausgleichen und das Spiel am Ende dann auch verdient gewinnen. Auch wir haben uns den ersten 20 Minuten von Ubstadt angeschlossen, wenn es um die Weltmeisterschaft im Großchancen vergeben ging: Zwei Mal in Halbzeit eins und weitere zwei Male in der zweiten Halbzeit. Alles nochmal gut gegangen.“
Nach wie vor ist neben dem VfB Bretten 2 auch der FC Karlsdorf 2 als Aufsteiger eine der positiven Überraschungen der Saison – kann man dies gegen den Tabellenvorletzten bestätigen? Weschenfelder wünscht sich die volle Punktausbeute mit besonderer Wortwahl: „Im nächsten Spiel treffen wir auf Oberhausen. Diese haben am letzten Spieltag ihren ersten Sieg eingefahren und strotzen nun wohl vor Selbstbewusstsein. Hier gilt es für uns aufzupassen und konzentriert in das Spiel zu gehen. Für zwei meiner Jungs ein besonderes Spiel, denn hier gehts gegen den Ex-Club. Wir haben im letzten Spiel wieder einige Verletzungen in Kauf nehmen müssen. Inwieweit das für Sonntag reicht bleibt abzuwarten. Wir sind definitiv gewillt unsere gute Serie der letzten Wochen fortzusetzen und mit einem 3er-Lachs aus Oberhausen zu verschwinden. Dementsprechend werden wir uns vorbereiten. Sofern die Mannschaft ihre Leistung über 90 Minuten auf den Platz bringt, bin ich positiv gestimmt, dass wir unser Ziel erreichen.“
PROGNOSE:
Mal sehen, wer den Dreier-Lachs mehr will. Für beide wäre es wichtig, weshalb ein Unentschieden am Wahrscheinlichsten ist.