2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der FSC Mönchengladbach hat mit einigen Herausforderungen zu kämpfen.
Der FSC Mönchengladbach hat mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. – Foto: Rocco Bartsch

Drama um ein Vorhängeschloss an der Bezirkssportanlage

Vor zwei Jahren ging die Bezirkssportanlage Rheindahlen an die Stadt zurück. Seitdem gibt Streit um den Zugang und den Zustand.

Erneut gibt es Unstimmigkeiten um die Nutzung der Bezirkssportanlage (BSA) Rheindahlen an der Mennrather Straße, und darunter leidet insbesondere der Verein FSC Mönchengladbach. Es gibt Konflikt-Potenzial: In einem Facebook-Post des Vereins wies dieser kürzlich auf einen Vorfall bei einem Herren-Spiel hin, bei dem sich ein gegnerischer Spieler an der Schulter verletzt hatte: „Und wieder musste ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr die Vorhängekette an der Sportanlage aufbrechen, um dort die dringend erforderliche Erste Hilfe leisten zu können“, heißt es da. Ein Tor trennt den oben an der Straße gelegenen Parkplatz von einem asphaltierten Betriebsweg, der leicht bergab zum unteren Teil der Sportanlage führt. Hier gibt es einen Kunstrasen- und einen Rasenplatz, den der FSC nutzt. Bei verschlossenem Tor kommt man nur noch fußläufig dahin.

Wie kam es zu der Problematik? „Der Platzwart hat damals, als der Platz an die Stadt zurückging, die Schlösser ausgebaut und Ketten verhängt“, sagt FSC-Vorsitzender Wolfgang Wassenberg. Auf Anfrage unserer Redaktion erklärt die Stadt, warum das notwendig wurde. „Der breitere Weg vom Parkplatz auf das eigentliche Sportgelände ist Rettungsweg und für die Nutzung notwendiger betrieblicher Zwecke gedacht. Eine Nutzung darüber hinaus stellt eine Gefährdung für alle dar, die sich dort aufhalten“, teilt eine Sprecherin mit. Die Gefährdung beziehe sich auf private Autos, die früher auf der Anlage parkten. Eine Beschilderung, dass nur Betriebs- und Rettungsfahrzeuge zur BSA fahren dürften, habe die Situation nicht verbessert. Seit vergangenem Winter sei also das Tor mit Schlössern versehen worden.

Seitdem habe sich für den FSC nicht viel verändert, für den die Situation unzumutbar sei, sagt der Vorsitzende. Der Verein habe keinen Schlüssel für das Schloss und müsse selbst den städtischen Platzwart stets um Hilfe bitten – wofür natürlich in einer potenziellen Notfallsituation wie zuletzt keine Zeit ist. „Die Rettungswagen-Fahrer hatten einen Bolzenschneider dabei. Aber es hat sich alles um 15 Minuten verzögert. Die schütteln selbst den Kopf über die Lage“, berichtet Wassenberg.

Platz kaum zugänglich

Aber auch beim laufenden Trainingsbetrieb sei das kleine Vereinsheim am Platz schwer zu erreichen für den Verein. „Wir kommen da nirgendwo dran, zum Beispiel für die Zulieferung. Vom Parkplatz oben geht es 200 Meter runter. Wir haben Rollwägelchen, aber der Weg ist nicht toll planiert“, moniert Wassenberg. Für die Platzpflege dringend benötigte Geräte müsse man zu Fuß vom Parkplatz zur Anlage bringen.

Dabei begrüßt der FSC eigentlich, dass der Zugang zur Anlage beschränkt werden sollte. Doch Verständnis dafür, dass man selbst mittels eines Schlüssels darüber nicht verfügen kann, hat man nicht. Den bedürfe es auch nicht, sagt die Stadt: „Sollte es für die Vereine einen triftigen Grund geben, die Anlage im Ausnahmefall befahren zu müssen, so kann dies nach entsprechender Absprache mit dem Platzwart erfolgen. Das Aushändigen eines Schlüssels an die Vereine ist dementsprechend nicht notwendig“, heißt es aus dem Rathaus. Darauf, dass die Ketten eine Hürde für Rettungsfahrzeuge darstellen könnten, geht die Stadtsprecherin nicht ein. Und die Absprache mit dem Platzwart gestalte sich schwierig, so Wassenberg: „Er ist während unserer Trainingszeiten gar nicht in der Nähe.“

Wassenberg und der Verein sehen die Gefährdung durch unbefugten Verkehr nicht. Die Feuerwehr sei lediglich eine Zeit lang mit ihren Fahrzeugen zum Zwecke des Betriebssports an den Rasenplatz herangefahren, bei FSC-Turnieren habe man früher punktuell auch eine Fläche am Platz als Parkmöglichkeit genutzt.

Platz derzeit unbespielbar

Zu der Schloss-Problematik kommt hinzu, dass seit längerem der Rasenplatz unbenutzbar ist: „Seit Bestehen muss der Club damit erstmalig mit einer sechsmonatigen Platzsperre fertig werden und ist gezwungen, einen Teil seiner Trainingseinheiten in die umliegenden Sporthallen zu verlegen. Mal fehlt eine Walze, mal ist es zu nass, dann stört wieder die Wühlmaus“, verlautete der Verein jüngst ironisch auf Facebook. Eigentlich könne man den Platz selbst pflegen, doch die Stadt verhindere dies.

Mitte November habe es dann eine gemeinsame Begehung der Sportanlage mit Vertretern des städtischen Sportamtes und unter anderem Wassenberg vom FSC gegeben. Damals hätten laut Wassenberg alle Beteiligten festgestellt, dass der Platz unbespielbar sei und dringend der Pflege bedürfe. Gerätschaften dafür seien von Seiten der Stadt auch in Aussicht gestellt worden. Auch sei es um die Schloss-Problematik gegangen: Die städtischen Vertreter hätten dem FSC zugesagt, sich zunächst zu beraten und dem Verein dann eventuell einen Schlüssel für das Tor zur Verfügung zu stellen, zumindest sollte es zeitnah eine Lösung geben.

Wassenberg zeigt sich einige Monate später aber enttäuscht: „Leider hat sich bis heute hier für unseren Klub noch nichts geändert.“ Das Schloss ist mittlerweile wieder erneuert, den Zugang hat der Verein immer noch nicht. Auf Anfrage stellt die Stadt zumindest in Aussicht, den Rasenplatz bald instand zu setzen: „Bisher hat die Witterung dies nicht zugelassen“, heißt es aus dem Rathaus.

Aufrufe: 020.3.2024, 20:00 Uhr
Arnd JanssenAutor