2024-04-29T14:34:45.518Z

Pokal
So eng wie hier zwischen Tarforsts Ayman Habbouchi (links) und Schweichs Julius Kalweit ging es oft am Winzerkeller zu
So eng wie hier zwischen Tarforsts Ayman Habbouchi (links) und Schweichs Julius Kalweit ging es oft am Winzerkeller zu – Foto: Andreas Arens

Doppelpacker Rigoni schießt Tarforst in Runde zwei

Rheinlandpokal: FSV setzt sich nach packendem Duell knapp mit 3:2 nach Verlängerung am Schweicher Winzerkeller durch.

Die gute Kulisse, das packende Spiel, zwei Teams auf Augenhöhe: Vieles erinnerte an gemeinsame Duelle in der Rheinlandliga, als der TuS Mosella Schweich und der FSV Trier-Tarforst am frühen Samstagabend am Winzerkeller aufeinandertrafen. Im Spiel der ersten Runde um den Rheinlandpokal verlangte der klassentiefere Bezirksligist den Gästen vor 300 Zuschauern alles ab und musste sich trotz eines starken Auftritts am Ende nur knapp mit 2:3 (2:2, 1:1) nach Verlängerung geschlagen geben.

Zum Matchwinner avancierte ein Akteur aufseiten der Tarforster, der gleich im ersten Pflichtspiel der neuen Saison nachdrücklich unter Beweis stellte, dass auch in dieser Runde mit ihm zu rechnen sein wird. Alleine 25 Liga-Tore markierte Nicola Rigoni in der 2021/22er Runde. Zwei kamen in Schweich dazu.

In der siebten Minute stellte der 27-jährige Goalgetter mit einem Distanzschuss zunächst den Gleichstand her, nachdem Schweichs Neuzugang Jens Schneider zuvor einen klugen Pass in die Tiefe von Julius Kalweit zum 1:0 verwertet hatte (4.).

Mosella-Trainer Thomas Schleimer:

In der Verlängerung schien das Pendel in der hartumkämpften Partie für die nun in Überzahl agierenden Schweicher auszuschlagen. In der Nachspielzeit der regulären Spielzeit hatte sich der erst nach gut einer Stunde eingewechselte Luca Herrig nach einer Schwalbe die Gelb-Rote Karte eingehandelt. „Nach dem Platzverweis hatte man jedoch den Eindruck, dass einige bei uns noch mal mehr gegeben haben“, konnte FSV-Trainer Holger Lemke hinterher konstatieren. Und als sich Marco Steffen nach einem Diagonalball verschätzt hatte, Rigoni seine ganze Klasse ausspielte und den Ball auch noch am aus seinem Tor stürzenden Mosella-Torwart Martin Klar vorbei legte, ging Tarforst trotz Unterzahl in Führung. In den letzten zehn Minute der Partie ließ sich der FSV diese trotz einiger Bedrängnis und großer Bemühungen der aufopferungsvoll kämpfenden Schweicher auch nicht mehr nehmen.

Doppeltorschütze Rigoni bilanzierte „ein sehr schwieriges Spiel. Wir mussten alles reinwerfen und sind sehr froh, dass wir gewonnen haben. Es war die Abgeklärtheit, die unterm Strich den Ausschlag für uns gegeben hat“.

Tarforsts Trainer Holger Lemke:

Nach dem fulminanten Auftakt mit den zwei sehr frühen Treffern war der Rheinlandligist um Spielkontrolle bemüht, Schweich hielt aber aggressiv dagegen. Rigoni hätte in der 23. Minute beinahe nachgelegt, sein Schuss strich aber knapp übers Schweicher Gehäuse. Zehn Minuten später war es Nico Neumann, der im Eins-gegen-eins an Klar scheiterte. Schweich hatte in Person von Kalweit (Kopfball an die Latte, 43.) noch eine große Gelegenheit, ehe die Seiten gewechselt wurden.

Tarforsts Doppeltorschütze Nicola Rigoni:

Zu Beginn des zweiten Durchgangs drehten die Hausherren mächtig auf, hatten gleich mehrfach die Chance, in Führung zu gehen. Zunächst hielt Torwart-Neuzugang Luca Merling (kam vom FC Bitburg) aber beim Drehschuss von Philipp Grundmann klasse (51.). Auch vier Minuten später rettete der Tarforster Schlussmann, diesmal gegen den vom SV Mehring zur Mosella gewechselten Eliah Dick. Wiederum nur eine Minute danach probierte es der bärenstarke, im Laufe der Verlängerung entkräftet ausgewechselte Schneider mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (56.).

Eiskalt erwischt wurde Schweich in Minute 61. Die Abwehr war zu weit aufgerückt, und mit einem Pass in die Tiefe bediente Rigoni den im Laufe der Partie immer mehr auftrumpfenden Mohammad Rashidi, der zum 1:2 traf. Moritz Jost verpasste gut 20 Minuten vor Schluss eine mögliche Vorentscheidung; Klar wehrte per Fuß ab. Die Mosella gab nicht auf – und in der 81. Minute fälschte Martin Gorges eine Hereingabe von rechts durch Schneider unglücklich zum 2:2 ins eigene Netz ab.

Der Liveticker zum Nachlesen:

https://www.fupa.net/match/tus-mosella-schweich-m1-fsv-trier-tarforst-m1-220806

Tarforsts Routine wurde in Unterzahl deutlich. Trotzdem hätte sich die Lemke-Elf nicht beschweren können, wenn sie nach dem Kopfball von Elias Hansjosten (106.) oder wenig später nach dem Schuss aus spitzem Winkel von Alexander Schwarz (107.) hinten gelegen hätte.

Besser machte es dann Rigoni …

Sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft war der in der Sommerpause vom A-Jugend- zum Trainer der ersten Mannschaft beförderte Schweicher Trainer Thomas Schleimer. Er wusste aber auch: „Wir konnten uns nicht für eine richtig gute Leistung belohnen. Das ist dann doch etwas ernüchternd.“

Beide Mannschaften starten mit Knallerspielen in die neue Runde: Die Mosella empfängt am Sonntag, 14.30 Uhr, in der Bezirksliga. den als Titel-Topfavoriten gehandelten SV Rot-Weiß Wittlich. Bereits am Samstag, ab 15.30 Uhr, gastiert der FSV Tarforst in einer Partie zweier hoch gehandelter Teams in Hentern beim FC Hochwald-Zerf.

TuS Mosella Schweich – FSV Trier-Tarforst 2:3 (2:2, 1:1) n.V.
Schweich - Martin Klar, Alexander Schwarz (112. Joshua Rodrigues), Philipp Grundmann, Elias Hansjosten, Pascal Kreber, Nico Schmitt, Julius Kalweit (106. Moritz Neufang), Valentin Frick, Adrian Ossen (73. Eric Reuter), Eliah Dick (63. Stephan Schleimer), Jens Schneider (112. Marco Steffen)
FSV Trier-Tarforst: Luca Merling - Adrian Ziewers (62. Luca Herrig), Martin Gorges, Ayman Habbouchi, Mohammad Rashidi, Heiko Weber (86. Bernhard Heitkötter), Kader Toure (97. Luca Quint), Moritz Jost (114. Mike Herresthal), Nico Neumann (77. Benjamin Arnold), Benedikt Hubertus Decker, Nicola Rigoni
Schiedsrichter: Dominic Mainzer (Konz) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Jens Schneider (4.), 1:1 Nicola Rigoni (7.), 1:2 Mohammad Rashidi (61.), 2:2 Martin Gorges (80. Eigentor), 2:3 Nicola Rigoni (110.)
Gelb-Rot: Luca Herrig (90.+2/FSV Trier-Tarforst/nach Schwalbe)

Aufrufe: 07.8.2022, 08:33 Uhr
Andreas ArensAutor