2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
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Die Würfel sind gefallen

Wallerfangen ist der souveräne Meister. Im Tabellenkeller herrschte aber bis zuletzt Hochspannung. Neben Hostenbach und Roden müssen nun auch Hülzweiler und Britten-Hausbach runter.

Anders als in der letzten Saison, als Wallerfangen eine klare Führung nicht ins Ziel brachte und in letzter Sekunde noch von der FSG Bous abgefangen wurde, ließ man sich in dieser Spielzeit zu keiner Zeit beirren und holte den Meistertitel in beeindruckender Manier.

Bereits vier Spieltage vor Saisonende knallten nach dem 3:1 in Bardenbach die Sektkorken. Das große Ziel, Meisterschaft und Verbandsligaaufstieg wurde ausgiebig gefeiert. In der dominanten Rückrunde gab die Truppe um die beiden Spielertrainer Yannik Theobald und Yannick Schetter nur zwei Zähler ab, jeweils auswärts, beim 1:1 in Britten-Hausbach und dem 2:2 in Friedrichweiler am letzten Spieltag. Der SV Friedrichweiler sicherte sich ähnlich deutlich Platz Zwei. Bereits nach der Hinrunde war klar, dass der SVF der heißeste Kandidat auf den Relegationsplatz ist. Nachdem man dann in der Rückrunde die Verfolger Tünsdorf, Körprich-Bilsdorf und Bardenbach deutlich abschüttelte, war die Vizemeisterschaft frühzeitig eingefahren. In der Relegation wartet auf das Team von Spielertrainer Janosch Scherer nun der FC Kleinblittersdorf aus der Landesliga Süd. Das Ausscheidungsspiel um den Aufstieg in die Verbandsliga Südwest findet am 02. Juni um 19.00 Uhr in Quierschied statt.

Im Tabellenkeller krachte es in dieser Spielzeit gewaltig. Da die letzten vier Plätze in der Verbandsliga Südwest allesamt von Westvereinen belegt werden, gibt es, auch wegen der Konstellation in den oberen Klassen, vier Absteiger. Hostenbach, Aufsteiger Roden, Hülzweiler und Britten-Hausbach müssen runter in die Bezirksliga. Bei dieser Regelung bleibt es trotz der angekündigten Kooperation zwischen Hilbringen und Besseringen. Die angekündigte Spielgemeinschaft dieser beiden Clubs zur neuen Saison ändert nichts an der Abstiegsregelung der gerade abgelaufenen Spielzeit. Setzt sich Friedrichweiler in der Relegation durch, wird die Liga wieder mit 16 Vereinen starten. Verliert der SVF das Relegationsspiel gegen den Südzweiten Kleinblittersdorf, wird mit 17 Teams gespielt. Denn neben den Verbandsligaabsteigern Wahlen-Niederlosheim, Hemmersdorf, Noswendel-Wadern und Wadrill-Sitzerath kommen auch die Meister der Bezirksligen Merzig-Wadern und Saarlouis, sowie der Sieger der Relegation zwischen den beiden Zweiten dieser Bezirksligen neu hinzu. Fest steht dabei bisher aber nur der 1.FC Schmelz als Meister der BL Merzig-Wadern. Der Meister der BL Saarlouis muss in einem Entscheidungsspiel zwischen Fraulautern und Bisten entschieden werden. Der Verlierer dieser Partie trifft dann in der Relegation der Zweiplatzierten auf den SC Viktoria Orscholz.

Da der Titelkampf und das Rennen um den Relegationsplatz frühzeitig entschieden war, konzentrierte sich das Interesse in der Liga insbesondere auf den Tabellenkeller. Der Abstiegskampf war ein Krimi und bis zum allerletzten Spieltag hochspannend. Dass Hostenbach erster Absteiger sein wird, zeichnete sich bereits zu Saisonbeginn ab. Der große Aderlass bei den Sportfreunden war zu keiner Zeit zu kompensieren. Mit nur vier Punkten aus 30 Partien leuchtete die rote Laterne an der Hindenburgstraße im Dauerbetrieb. Die Einstellung der Truppe von Trainer Roman Kunze war dabei aber absolut vorbildlich, denn die Sportfreunde zogen, obwohl nicht ansatzweise konkurrenzfähig, die Saison durch, traten zu allen Partien an und agierten dabei immer fair. Aufsteiger Roden war furios in die Runde gestartet und sorgte zu Beginn für die eine oder andere Überraschung. Doch schon zum Ende der ersten Saisonhälfte war der Glanz verflogen. Nach einer Niederlagenserie rutschte der SCR immer weiter ab und beendete die Runde schließlich als Vorletzter. Ein böses Erwachen erlebte der SV Weiskirchen-Konfeld. Nach der Hinrunde mit 28 Punkten auf Rang sechs platziert, nur drei Punkte hinter dem Relegationsplatz, erfolgte in der zweiten Saisonhälfte der freie Fall. Mit nur noch zwölf verbuchten Zählern rutschte das Hochwaldteam auf die Abstiegsplätze. Erst durch den 3:1-Sieg in Roden am letzten Spieltag und den zeitgleichen Pleiten von Hülzweiler und Britten-Hausbach gelang der Last-Minute-Klassenerhalt. Britten-Hausbach galt nach der Hinserie mit nur elf Zählern als sicherer Absteiger. Doch die Mannschaft der beiden Übungsleiter Martin Will und Michael Jansa spielte eine überragende zweite Saisonhälfte und landete in der Rückrundentabelle mit sensationellen 27 Punkten auf Rang Fünf. Trotzdem wurde die Rettung durch das 2:6 am letzten Spieltag bei der SG Körprich-Bilsdorf, doch noch verpasst. Nach der enttäuschenden Hinserie mit nur 13 Punkten sah es auch für den 1.FC Besseringen düster aus. Doch im Gegensatz zu Britten-Hausbach gelang dem FCB am letzten Spieltag mit einem 10:1 gegen Hostenbach die Rettung. Als in der Winterpause Peter Rubeck als neuer Trainer verpflichtet wurde, war die Truppe kaum mehr wiederzuerkennen und erlebte in der Rückrunde einen ähnlichen Höhenrausch wie Britten-Hausbach. Der SV Hülzweiler, der besonders stark vom Verletzungspech verfolgt war, rutschte in den letzten Partien nochmal unten rein und blieb bis zum letzten Spieltag in der Verlosung um den Klassenerhalt. Im Abstiegsendspiel beim SV Düren-Bedersdorf unterlag die Truppe von Trainer Stefan Habermann dann aber mit 0:2 und muss nun den bitteren Weg in die Bezirksliga Saarlouis antreten. Bei Düren-Bedersdorf wurde der Sieg gegen Hülzweiler zwar bejubelt, dass man in dieser Runde aber alles andere als überzeugte und im Saargau überwiegend für Enttäuschung sorgte, ist nicht wegzudiskutieren. Das Team blieb deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück. Statt in der oberen Tabellenhälfte mitzumischen geriet man im Saargau in den Abstiegsstrudel und sicherte sich die Ligazugehörigkeit erst auf den allerletzten Drücker.

Auch der SV Bardenbach zeigte in der Rückrunde deutliche Leistungsschwankungen, verlor frühzeitig Platz zwei aus den Augen und spielte im Rennen um die Aufstiegsplätze keine Rolle mehr. Dabei kassierte das Team um Trainer Miralem Zlotrg, der zur Rückrunde Tobias Erfurt abgelöst hatte, mit 0:8 in Schwalbach und dem 1:6 bei Aufsteiger Hilbringen deftige Klatschen und hatte am Ende als Dritter dreizehn Punkte Rückstand auf den Zweiten Friedrichweiler. Tünsdorf überzeugte vor allem in der ersten Saisonhälfte. Mit nur einem Punkt Rückstand auf Friedrichweiler ging der VfB mit 30 Zählern als Tabellendritter ins Spieljahr 2023. An diese überragende Punkteausbeute kam die Truppe von Trainer Kai-Uwe Hahn in der Rückrunde zwar nicht mehr heran, sicherte sich aber trotz einiger Leistungsschwankungen noch einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Diese Bilanz ist fast eins zu eins auf die SG Körprich-Bildorf umzulegen. Genau wie der VfB mischte auch das Team um Spielertrainer Sascha Hermes lange Zeit mit 30 Punkten um Platz Zwei mit, brach dann aber genauso ein.

Der FSV Hilbringen spielte eine tolle Saison, landete auf Rang sechs und war eine Bereicherung für die Liga. Der Aufsteiger begeisterte seine Anhänger mit tollem Offensivfußball und war im heimischen Saarwiesenstadion eine Macht und hinter Meister Wallerfangen das zweitstärkste Heimteam der Liga. Eine weitgehend sorgenfreie Saison wurde in Oppen und Pachten gespielt. Pachten sprang gar am letzten Spieltag mit dem Sieg in Schwalbach noch auf Platz fünf. Oppen rutschte nach dem 0:4 gegen Hilbringen noch auf Platz neun ab. Auch die Reserve des Karlsbergligisten FV Schwalbach geriet nie so richtig in Abstiegsnöte. Das Leistungsbild der Truppe von Trainer Marco Lauer war jedoch stark schwankend. So folgten beispielsweise auf die 8:0-Kantersiege gegen Bardenbach und Hostenbach, schon eine Woche später die Ernüchterung mit einem 0:2 in Besseringen und einem 2:4 gegen Tünsdorf.

Aufrufe: 029.5.2023, 09:43 Uhr
Thomas SchreinerAutor