Im Fußball gilt eigentlich die Weisheit, dass sich Aufsteiger in der zweiten Saison in der neuen Umgebung schwerer als noch unmittelbar im Anschluss an den Aufstieg tun. Dies wird oft damit begründet, dass direkt nach dem Verlassen der unteren Liga die gesamte Euphorie im Verein noch riesengroß ist. Und hinzu komme, dass die gegnerischen Mannschaften einen Aufsteiger noch nicht so gut von seinen Stärken und Schwächen her einschätzen können.
Und so war vielerorts den Saarlandliga-Fußballern des FC Palatia Limbach eine schwerere als die vergangene prophezeit worden, als man am Ende den nicht nur für einen Liganeuling beachtlichen Rang sieben belegte, sondern auch noch völlig überraschend das Saarlandpokal-Finale erreichte. Aber von wegen deutlich schwerere Saison in der höchsten saarländischen Spielklasse: Die Palatia belegt nach vier Partien vor dem Heimspiel am Samstag um 16 Uhr gegen den Tabellenzehnten SV Merchweiler mit zehn Zählern - und damit punktgleich mit dem Spitzenreiter SV Elversberg II sowie dem Dritten TuS Herrensohr - noch ungeschlagen Rang zwei. "Mit einem so guten Saisonstart hatte ich nicht gerechnet", meint der Limbacher Trainer Patrick Gessner. Einer der Gründe, warum es dann dennoch so gekommen ist, sei der riesige Konkurrenzkampf. Dem Trainer stehen insgesamt 24 Spieler zur Verfügung - und keiner von ihnen sei aktuell verletzt. Daher herrsche in jedem Training und Spiel die identische Situation, dass man Leistung zeigen müsse, um seinen Platz im Kader zu behalten - oder sogar in der Anfangsformation zu stehen. Extrem wichtig sei aber auch der Aufstieg der zweiten Mannschaft von der Landes- in die Verbandsliga gewesen. Dort können nun Spieler, die es aktuell nicht in den Kader der Ersten geschafft haben, Spielpraxis auf hohem Level sammeln - um dann wieder in der Woche darauf für einen Kampf im Kader der Saarlandliga-Elf bestens gewappnet zu sein. Trotz des gelungenen Saisonauftakts habe sich für Gessner an der Zielsetzung mit dem "möglichst frühzeitigen Klassenverbleib" nichts geändert.