Der neue Trainer wartet noch auf seinen ersten Sieg​

Im Januar kam der einst bis hinauf zur Rheinlandliga aktive Kläs (2017/18 absolvierte er hier 13 Spiele für den SV Mehring) in den Hochwald, löste damit Michael Weber ab. Das Trainer-Urgestein hatte vor, wegen anhaltender Kniebeschwerden spätestens im Sommer aufzuhören. Als sich dann mit Kläs, der zuvor im Dezember als Spieler-Co-Trainer bei A9-Ligist VfL Trier aufgehört hatte, eine sofortige Lösung anbot, machte Weber den Weg direkt frei.

Der Auftakt verlief für Kläs noch verheißungsvoll: Im mit Spannung erwarteten Derby gegen Lokalrivale SG Züsch-Neuhütten/Damflos/Hermeskeil gab es dank starker kämpferischer Vorstellung ein gerechtes 0:0. Anschließend sah es im Duell bei der SG Hilscheid/Gielert lange Zeit nach einem 0:0 aus, dann schlugen die Gastgeber „auf einem Platz, der nahe der Unbespielbarkeit war“, so Kläs, noch zwei Mal zu.​

An seinem Ziel, die Viererkette in der Abwehr einzustudieren, will Kläs auch nach der jüngsten Gegentorflut festhalten. Das 3:7 gegen den Tabellenzweiten SV Gutweiler machte er vor allem an der schwachen ersten Hälfte fest: „Die Einstellung hat da nicht gestimmt. Das war katastrophal.“ 0:4 hieß es bereits nach 38 Minuten. Kläs besorgte indes bis zur 60. Minute zwei Treffer. Freddy Delacruz scheiterte anschließend am Pfosten und verpasste so das 3:4. „Dann hätte ich gerne mal gesehen, wie Gutweiler darauf reagiert“, sagt der Coach im Rückblick. Kurz nach der Großchance fiel indes auf der anderen Seite wieder ein Tor. Gutweiler zog auf 7:2 davon, ehe Delacruz zumindest noch etwas Ergebniskosmetik betrieb.​

Als Tabellenviertletzter hat die SG Gusenburg derzeit nur zwei Punkte mehr als die momentan auf dem ersten Abstiegsplatz rangierende SG Ruwertal II. Die nächste Partie im Kampf um den Klassenverbleib führt Kläs und seine Mannschaft nun auswärts mit dem Achten SV Farschweiler zusammen (Sonntag, 14.30 Uhr). „Die haben zwar ein paar Punkte mehr als wir auf dem Konto, doch ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt Kläs.

Personell kann er größtenteils aus dem Vollen schöpfen. Zwischen den Pfosten ist der SG-Coach aber zum Improvisieren gezwungen: Die beiden etatmäßigen Torleute Eugen Ziegenhagel (Zyste im Rücken) und der gerade erst wieder von einer Kreuzbandverletzung genesene Thomas Schuh (starker Pferdekuss) drohen noch wochenlang auszufallen. Oliver Reis, etatmäßiger Torwart der zweiten Mannschaft, springt ein. Kläs ist froh, dass sich der 40-Jährige zur Verfügung stellt: „Er macht seine Sache gut.“​

Ein Lob hat er für seine Spieler auch parat, was ihre außerfußballerischen Aktivitäten angeht: „Wenn sie gerade mal nicht auf dem Sportplatz anzutreffen sind, sind sie momentan dabei, die Kabinen in Gusenburg auf Vordermann zu bringen. Die Identifikation mit der SG ist wirklich enorm.“