Mit 20 Treffern aus 32 Spielen ist dem Aachener Standardspezialisten Anton Heinz der Titel des besten Torjägers der Regionalliga West kaum noch streitig zu machen. Mit den Kaiserstädtern steht der 26-Jährige in der kommenden Spielzeit vor seinen ersten Einsätzen in der 3. Liga.
Breitbeinig visiert er das Spielgerät an, bis er es mit Topspin in Richtung gegnerischen Kasten befördert. Mit Anton Heinz wird in Aachen ein Freistoß ähnlich zelebriert, wie man es aus dem Weltfußball von Stars wie Cristiano Ronaldo kennt. Dabei ist auch beinahe keine Entfernung zu groß für seinen linken Fuß aus Gold. Auch Standards aus gut 30 Metern werden in seinen Händen, oder Füßen, brandgefährlich.
Genau das musste auch der damalige Keeper des Wuppertaler SV schmerzhaft anerkennen. Bei der 3:4-Niederlage des WSV kramte Sebastian Patzler in der 88. Minute zum dritten Mal die Kugel nach einem Heinz-Freistoß aus dem eigenen Netz. Die drei Treffer in einem Spiel nach direkten Standards machten in der Folge auch in Fußball-Deutschland ihre Runde.
Seitdem ging es auch nur weiter bergauf - sowohl für Heinz als auch für die Alemannia. 14 seiner 20 Treffer erzielte der 26-Jährige in der Rückrunde und verhalf den Kaiserstädtern zu ihrem beeindruckenden Lauf zur Meisterschaft. Ein ungeschriebenes Gesetz hatte dabei auch bis zur vergangenen Woche Bestand: Trifft Heinz, verlieren die Aachener nicht. Das hatte sich mit der 1:4-Pleite beim 1. FC Düren, inklusive zwischenzeitlichem Führungstreffer durch Heinz, erst einmal erledigt.
Zu seiner Torgefahr kommen auch seine Qualitäten als Vorbereiter. Schon zwölf Assists verbuchte Heinz in der laufenden Saison, natürlich zumeist auch hier über Eckbälle und Freistöße. Doch das Spiel des Angreifers beschränkt sich nicht ausschließlich auf Standardsituation. Auch im freien Spiel fungiert Heinz als häufiger Zielspieler in den Gefahrensituationen um den Strafraum. Luft nach oben ergibt sich ihm zumindest an seiner Entscheidungsfindung im letzten Drittel.
In der Blüte seiner Karriere steht Heinz auch kurz vor dem größten individuellen Erfolg seiner Karriere. Nach Stationen beim SC Verl und SV Lippstadt zeigte der breit gebaute Modellathlet seine Goalgetter-Qualitäten mit 30 Treffern in zwei Spielzeiten beim RW Oberhausen. In Aachen setzte er dem noch einmal die Spitze auf und steht in der laufenden Saison beinahe uneinholbar ganz oben im Torjäger-Ranking.
Heinz wird zweifellos auch im Kader für die kommende Saison eine tragende Rolle spielen. Es wäre die erste Spielzeit in der 3. Liga für den Blondschopf, die logische Folge seines rasanten Karrierefortschrittes. Auch auf dem höheren Spielniveau kann Heinz der Alemannia als große Waffe und Lebensversicherung dienen.