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Spielbericht
Shean Mensah, Daniel Volbert und Niklas Brandt vom BFC Preussen
Shean Mensah, Daniel Volbert und Niklas Brandt vom BFC Preussen – Foto: Frank Arlinghaus

„Der Druck lag doch beim BFC Dynamo“

SPIELBERICHT + GALERIE + STIMMEN: 1.096 Fans in Lankwitz sehen 1:2-Niederlage des BFC Preussen im Berliner Regionalliga-Derby West gegen Ost

Der BFC Dynamo feiert beim Aufsteiger BFC Preussen seinen ersten Saisonsieg in der Regionalliga Nordost. Vor 1.096 Zuschauern in Lankwitz setzt sich das Team von Trainer Dennis Kutrieb mit 2:1 (2:1) durch. Eine druckvolle Anfangsphase stellt die Weichen – nach dem Seitenwechsel verteidigen die Gäste den Vorsprung konzentriert

Vor dem Anpfiff liegt der Druck klar beim BFC Dynamo: Zwei Niederlagen zum Start, hoher Anspruch nach großem Kaderumbruch, dazu die Favoritenrolle. Preussen kommt mit vier Punkten und Selbstvertrauen, entscheidet sich gegen den Aufstiegskandidaten jedoch für eine sehr defensive Grundordnung – Fünferkette, davor zwei Sechser, nur drei Offensivspieler (Frank, Mensah, Breitkreuz). Genau darauf spielt FuPa Berlin in der Pressekonferenz an und hält fest, dass der Druck vor dem Spiel beim BFC Dynamo liegt – mit der Nachfrage, warum Preussen auf eigenem Platz so zurückhaltend beginnt.

Die ersten Minuten verlaufen ausgeglichen, dann übernimmt Dynamo ab der zehnten Minute mit hohem, aggressivem Pressing die Kontrolle. Die Gäste erzwingen lange Bälle, sind präsenter in den zweiten Bällen und suchen konsequent die Box. Preussen verteidigt mit sieben Mann tief, kommt über links durch Mensah sporadisch heraus, während Frank und Breitkreuz kaum eingebunden sind.

– Foto: Mehmet Dedeoglu Dedepress

Die Führung fällt folgerichtig: Shcherbakovski flankt, Putaro köpft zum 0:1 ein (17.). Später erhöht Shcherbakovski selbst per technisch starkem Volley auf 0:2 (37.). Beide Treffer entstehen nach Hereingaben in den Strafraum, in denen Preussen unsicher wirkt. BFC Dynamo Coach Dennis Kutrieb ordnet direkt nach Spielschluss ein, seine Mannschaft habe „bis zum 2:0 alles im Griff“, spiele „geduldig“ und nutze die Räume hinter der Kette.

Kurz vor der Pause meldet sich der Aufsteiger zurück: Mensah wechselt auf die rechte Seite und flankt, Brehmer verkürzt auf 1:2 (41.). Bis zur Halbzeit erspielt sich Preussen drei Gelegenheiten (Breitkreuz, 2 x Stein) zum Ausgleich. Preussen Trainer Daniel Volbert bewertet diese Phase als Wendepunkt, sieht seine Mannschaft „drin im Spiel“, betont aber, dass in dieser Liga am Ende die Tore entscheiden.

Nach Wiederbeginn verändert sich das Bild: Dynamo fährt das Pressing herunter, steht tiefer und verwaltet die Führung. Kutrieb erklärt auf der Pressekonferenz, seine Mannschaft sei „noch nicht bei 100 Prozent“, passe sich den Spielbedingungen an und lege den Fokus auf Stabilität; die Gäste verteidigen die Box konsequent und lassen nach der Pause kein Gegentor zu. Preussen reagiert mit offensiven Einwechslungen, erhöht die Präsenz in der letzten Linie, findet jedoch selten Kombinationswege durch das kompakte Zentrum. Zwei Möglichkeiten bleiben ungenutzt, dazu sorgt eine umstrittene Abseitsentscheidung gegen Joker Gouano für Diskussionen. Volbert verteidigt die Ausgangsstrategie gegen einen „spiel- und laufstarken“ Gegner, verweist auf die Fünferkette als Mittel gegen tiefe Läufe und hält am Ansatz fest, nicht „ins offene Messer“ zu laufen – die Taktik geht nicht auf

So bringt Dynamo den ersten Saisonsieg über die Zeit, getragen von einer dominanten ersten Halbzeit und einem disziplinierten, risikominimierten Auftritt nach der Pause. Preussen zeigt, dass der Aufsteiger physisch und taktisch mithalten kann, bleibt im zweiten Durchgang aber zu ideenarm gegen das kompakte Bollwerk

Dennis Kutrieb (BFC Dynamo):
„Wir kommen sehr gut ins Spiel, haben bis zum 2:0 alles im Griff. Nach dem schnellen Anschlusstreffer verlieren wir den Faden, in der zweiten Halbzeit konzentrieren wir uns aufs Verteidigen. Das ist nicht unser ursprünglicher Plan, aber heute das richtige Mittel. Am Ende zählen die drei Punkte.“

Dynamo Coach Kutrieb
Dynamo Coach Kutrieb – Foto: Mehmet Dedeoglu Dedepress

Daniel Volbert (BFC Preussen):
„Die ersten Minuten sind ordentlich, dann übernimmt Dynamo das Spiel komplett. Vor dem 0:1 stehen wir zu passiv, das 0:2 ist gut gemacht, aber auch da können wir besser verteidigen. Nach dem 1:2 sind wir im Spiel, haben Chancen – am Ende ist der Sieg für Dynamo verdient.“

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Auf beide Teams wartet am kommenden Wochenende der Pokal:

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Aufrufe: 011.8.2025, 15:00 Uhr
farAutor