2024-06-17T07:46:28.129Z

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Aus dem Archiv: Andreas Gross spielte für die U23 von Borussia Mönchengladbach.
Aus dem Archiv: Andreas Gross spielte für die U23 von Borussia Mönchengladbach. – Foto: Datenbank

Der Bessermacher heißt Andreas Gross

Seit vier Jahren ist Andreas Gross dafür verantwortlich, die Düsseldorfer fit zu bekommen. In der Öffentlichkeit steht der Athletiktrainer allerdings so gut wie nie. Dabei war der 33-Jährige einst an der Schwelle zum Profifußballer.

Früher, ganz früher waren zumindest die ersten Wochen einer jeden Sommervorbereitung in den meisten Klubs die Hochzeit von Athletiktrainern und Laufschuhen. Egal, ob im Profi- oder im Amateurfußball. Doch diese Zeiten sind inzwischen längst vorbei. Natürlich werden im Vorfeld einer Saison weiterhin die konditionellen und physischen Grundlagen gelegt, allerdings eher integriert in entsprechende Übungen und Spielformen.

Und überhaupt ist der Arbeitsumfang eines Athletiktrainers auch während des laufenden Betriebs nicht geringer, zumal da neben der Arbeit auf dem Platz unter anderem die Auswertung individueller Fitnesswerte und die Steuerung der Belastung eines jeden Akteurs hinzukommt. Für Fortunas Athletikcoach Andreas Gross unterscheidet sich die Vorbereitung daher nicht vom Rest des Jahres.

Sein Job bleibt derselbe, seine Motivation auch. „Ich habe jeden Tag Bock darauf, die Spieler bestmöglich darauf vorzubereiten, ihren Beruf so ausüben zu können, dass sie an den Parameter Athletik eigentlich gar nicht denken müssen“, erzählt der 33-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. „Meine Freude ist es, alle Jungs dazu zu bringen, Höchstleistung abrufen zu können.“

Start vor vier Jahren

Vor exakt vier Jahren ist Gross, der seine Arbeit gemeinsam mit Rehatrainer Engin Cicem freilich eher in der zweiten Reihe verrichtet, zur Fortuna gewechselt, vorher war er in selber Funktion für Zweitliga-Konkurrent Eintracht Braunschweig und ganz am Anfang seiner Laufbahn für die U23 von Werder Bremen tätig. Wenn der gebürtige Langener über seinen Job spricht, merkt man ihm seine Begeisterung an. „Wenn ich sehe, dass die Spieler Zweikämpfe gewinnen, weil sie auf den Punkt da sind, dass wir aggressiv und alle mit Leidenschaft dabei sind“, sagt Gross, „dann macht es großen Spaß, diese Leidenschaft auf dem Platz zu sehen.“

Nicht minder große Freude bereitet Gross, der Sport und Leistung an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert hat, die tägliche Arbeit mit den Fortuna-Profis – vor allem mit jenen, die besondere körperliche Fähigkeiten mitbringen. Jona Niemiec wäre da ein gutes Beispiel. „Schnelligkeit ist eine Fähigkeit, mit der man schon von den Anlagen her gesegnet sein kann – wie Jona. Und damit kann man im Fußball einen großen Unterschied machen“, erzählt der 33-Jährige. „Es macht schon Spaß, außergewöhnliche Athleten zu trainieren.“

Individueller Ansatz

Allerdings komme es nicht allein auf diesen Aspekt an. „In jeder Mannschaft sind unterschiedliche Qualitäten vertreten, damit das Gesamtkonstrukt funktioniert“, betont Gross. „Man braucht genauso gut einen Dauerläufer im Mittelfeld. Die Summe der Fähigkeiten macht das Team aus.“ Das weiß der Athletiktrainer auch aus seiner eigenen Zeit als aktiver Fußballer, in der er unter anderem für die U23 von Borussia Mönchengladbach in der Regionalliga gespielt hat.

Inzwischen sind ihm seine Schützlinge in vielen athletischen Bereichen enteilt, aber längst nicht in allen. „Grundsätzlich geht es um fußballspezifische Fähigkeiten, und da kann ich schon deshalb nicht mit den Profis mithalten, weil es ja schon zehn Jahre her ist, dass ich halbwegs professionell Fußball gespielt habe“, erzählt Gross.

Bei Spielformen wie etwa einem Fünf-gegen-fünf oder einem klassischen Elf-gegen-elf, gibt er zu, käme er rasch an sein körperliches Limit. „Da sind mir die Spieler meilenweit überlegen.“ Nach einer kurzen Pause ergänzt der Athletiktrainer jedoch mit einem Augenzwinkern und einem leichten Grinsen im Gesicht: „In anderen Kategorien wie Kniebeugen oder Zehn-Kilometer-Läufen, also in Ausdauer und Kraftfähigkeit, kann ich dem einen oder anderen definitiv Paroli bieten, das schaffe ich.“

Aufrufe: 012.7.2023, 14:00 Uhr
Tobias DinkelborgAutor