Und meistens involviert ist Kilian Laux. Der gerade einmal 20-Jährige ist schon jetzt der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des A-Kreisligisten und ein Grund dafür, warum der SV Wersten zu den angriffslustigsten Teams der Liga zählt.
Olaf Faßbender hat sein Talent schon früh erkannt. Der Sportliche Leiter der Werstener war es, der den Mittelfeldspieler in der Saison 2022/2023 frühzeitig von den A-Junioren nach oben beförderte. „Dafür bin ich ihm auch heute noch dankbar“, sagt Laux. Das Vertrauen hat dieser zurückgezahlt. Bereits als A-Junior hinterließ der gebürtige Werstener im Herrenbereich mit acht Toren in 23 Spielen Spuren. Diese wurden in der vergangenen Spielzeit tiefer. Denn da war Laux gleich an der Hälfte der 84 geschossenen Treffer seines Teams direkt beteiligt.
Die Fähigkeiten des ballfertigen Kickers haben sich längst in der Liga herumgesprochen. „Inzwischen werde ich häufiger in Manndeckung genommen“, sieht Laux erste Unterschiede. Effektiv bleibt der Offensivspieler dennoch. Auch jetzt stehen schon wieder 19 Torbeteiligungen in elf Partien für das Eigengewächs zu Buche. „Er ist klar im Kopf, selbstbewusst und hört auch auf die richtigen Leute“, sagt Olaf Faßbender über seinen „Rohdiamanten“, bei dem er zweifellos aber auch noch Verbesserungspotenzial sieht. „Er trifft mit Ball nicht immer die richtigen Entscheidungen und muss auch lernen, sich aus gewissen Situationen einmal herauszuziehen.“
Dass Laux überhaupt wieder für den Klub spielt, bei dem er einst mit dem Fußballspielen begann, ist auf für ihn persönlich weniger schöne Umstände zurückzuführen. Beim Stadtnachbarn TuRU trug der Auszubildende in der Jugend die Kapitänsbinde und spielte sich in der Niederrheinliga in den Fokus. Dann bremste ihn eine schwere Knieverletzung rund ein Jahr lang aus. Kaum davon genesen, folgte die Corona-Pandemie. „Währenddessen ist bei einigen meiner Freunde und mir die Idee gereift, gemeinsam wieder beim SV Wersten 04 Fußball zu spielen“, blickt Laux zurück. Die U19 vom Scheideweg führten er und seine Kumpels von der Kreisklasse bis in die Qualifikationsrunde zur Niederrheinliga. Ein außergewöhnlicher Erfolg für den Verein.
Wie lange sich der SV Wersten 04 noch an den Qualitäten eines Kilian Laux erfreuen kann, ist ungewiss. Der angehende KFZ-Mechaniker, der „Technik und Übersicht“ zu seinen großen Stärken zählt, hat jedenfalls nicht vor „dauerhaft in der Kreisliga A“ zu spielen. „Ich habe den Ehrgeiz und auch die Überzeugung, auch in einer höheren Liga Fuß zu fassen“, betont Laux. Dafür trainiert das Talent nicht nur dreimal pro Woche mit der Mannschaft, sondern legt auch private Zusatzschichten ein, wodurch sich sein Mentor bestätigt fühlt. „Kilian sagt nicht nur, dass er sich verbessern will. Er tut auch etwas dafür.“