2024-06-06T14:35:26.441Z

Der Spieltag
Christoph Debrand
Christoph Debrand – Foto: Verein

Debrand außer Rand und Band

Der Co-Trainer des SV Holz-Wahlschied erzielt drei von vier Treffern beim Überraschungssieg in St. Wendel

Wer hätte das gedacht!? Völlig überraschend gewinnt der SV Holz-Wahlschied bei Blau-Weiß St. Wendel. Nah dran an der Überraschung waren auch die Sportfreunde aus Güdesweiler, sie unterlagen erst in der Nachspielzeit dem Favoriten SG Nahe. Aufsteiger SG Scheuern-Steinbach/Dörsdorf gewinnt das Bohnentalderby beim SV Überroth und bleibt weiterhin verlustpunktfrei, genauso wie die SG Nohfelden-Wolfersweiler und der SV Habach.

FC Blau-Weiß St. Wendel - SV Holz-Wahlschied 1:4 (1:3). Die Hausherren kamen gut in die Partie, gerieten nach 19 Minuten jedoch überraschend in Rückstand. Christoph Debrand, der Co-Trainer der Gäste, war nach langem Ball und anschließendem Patzer von Blau-Weiß-Kapitän Marvin Stutz hellwach und sorgte für die Führung. Diese hielt genau 17 Minuten lang. Stutz machte seinen Lapsus beim 0:1 wieder gut und staubte aus dem Gewühl heraus zum Ausgleich ab. Die Gäste zeigten sich davon aber unbeeindruckt, standen in der Folgezeit hinten sicher und hatten vorne einen Christoph Debrand, der im Abschluss eiskalt war. Nach einer schönen Kombination über die linke Angriffsseite stand Debrand wieder einmal goldrichtig und lochte zum 2:1 für die Gäste ein (39.). Doch das war längst noch nicht alles. Debrand zum Dritten, hieß es drei Minuten vor der Pause. Der Angreifer nutzte einen St. Wendeler Kollektiv-Tiefschlaf nach einem Einwurf rigoros zur 3:1-Pausenführung der Gäste aus. Auch nach Wiederbeginn war keine Leistungssteigerung bei den Hausherren erkennbar, einige Spieler ließen die nötige Einstellung zum Spiel vermissen, was die gute Leistung der Gäste jedoch nicht schmälern soll. Die legten durch Fabian Schmidt nach einer Jochem-Ecke noch einmal nach und sorgten mit dem deutlichen 4:1-Auswärtserfolg für die Überraschung des Spieltages. Trainer Christian Wagner, der zurzeit in Italien Urlaub macht, wird's gefreut haben.

VfL Primstal II - FC Kutzhof 2:3 (1:1). Primstals Vorsitzender Alwin Arm sprach nach der Partie "von einem verdienten Kutzhofer Sieg gegen eine enttäuschende Primstaler Mannschaft." Die ambitionierten Gäste hatten die erste Chance des Spiels auf ihrer Seite. Kevin Gemeinder zog aus 20 Metern ab, VfL-Keeper Lenard Caryot wehrte den Flachschuss zur Ecke ab (10.). Dessen Gegenüber, Kutzhofs Kapitän Manuel Ecker, hingegen musste sich bei der ersten gefährlichen Aktion der Hausherren sofort geschlagen geben. Bei Jonas Caryots verwandeltem Foulelfmeter in der 26. Minute gab es für Ecker nichts zu halten, die Kugel schlug flach im linken Eck ein. Sechs Minuten später leistete sich Marvin Simon einen Ballverlust, so dass Furkan Erdogan freistehend in Ballbesitz kam und aus acht Metern keine Mühe hatte, den Ball im Primstaler Netz zu versenken - 1:1, gleichzeitig der aus Gastgebersicht etwas schmeichelhafte Pausenstand. Schmeichelhaft, da Kutzhof nach dem Ausgleich zwei riesige Chancen zur Führung ausgelassen hatte. Beim ersten Hochkaräter scheiterte Janik Bellia aus acht Metern an Caryot, der toll per Fuß parierte, beim zweiten setzte Erdogan völlig frei vor Caryot die Kugel am Tor vorbei. Zu allem Überfluss geriet der VfL noch vor der Pause in Unterzahl. Jonas Caryot musste für zehn Minuten wegen Meckerns das Feld räumen. Fünf Minuten, nachdem das numerische Gleichgewicht wieder hergestellt worden war, geriet der VfL in Rückstand. Janik Bellia lief alleine auf Caryot zu und tunnelte den Schlussmann zum 2:1 für den FCK (62.). Bellias Treffer zum 3:1 bedeutete schon eine gewisse Vorentscheidung. Der Spielertrainer erlief sich einen von Lars Pesch zu kurz geratenen Rückpass und spitzelte die Kugel an Caryot vorbei ins Netz. Nach einem Kutzhofer Abwehrfehler verkürzte Marvin Simon in der Schlussminute noch auf 2:3, aber zu mehr reichte es für den VfL nicht mehr.

SG Nahe - SF Güdesweiler 3:1 (1:1). Nahe-Betreuer Steffen Funkhauser nach der Partie: "Die Sportfreunde hätten sich einen Punkt redlich verdient." Doch daraus wurde am Ende nichts, weil einige Minütchen nachgespielt wurden. Das Schönste und Sehenswerteste, was die erste Hälfte zu bieten hatte, war der Führungstreffer der SG durch Nicolas Huwig (18.). Huwig nahm dabei einen Flankenball von Kevin Dalheimer volley und schon zappelte die Kugel unhaltbar im Güdesweiler Netz. Ansonsten spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab, sicherlich kein Augenschmaus für die anwesenden Zuschauer. Die Sportfreunde Güdesweiler standen hinten sicher, kämpften um jeden Ball und ließen höchstens mal ein paar Halbchancen zu, die allesamt verpufften. Dann folgte die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Es gab Freistoß für die Gäste in Höhe der Eckfahne. Manuel Schu führte aus, der Ball ging stramm Richtung kurzer Pfosten und wurde im Gewühl unglücklich von Simon Stegmaier ins eigene Tor abgefälscht - 1:1, das gerechte Pausenergebnis. Auch nach Wiederanpfiff fand der Favorit einfach keine Mittel gegen stabile Gäste - und konnte sich bei seinem Torwart Simon Schumacher bedanken, dass dieser fünf Minuten vor dem Ende der Partie in einer Eins-gegen-Eins-Situation mit einer Glanzparade den Rückstand verhindert hatte. Dann folgte die für Güdesweiler unsägliche Nachspielzeit, in der der Favorit tatsächlich noch den Sieg perfekt machte. Nicolas Huwig, nach einer Ecke und Simon Stegmaier, per Foulelfmeter hatten für die SG getroffen (93./96.).

SV Humes - SG Nohfelden-Wolfersweiler 1:5 (1:3). Die Mannschaft von Trainer Peter Krämer ging bereits nach vier Minuten durch Frederik Staudt in Führung. Staudt traf aus 16 Metern halblinker Position in den Winkel, da gab es für Torwart Pascal Rech nichts zu halten. Genau wie beim 0:2. Dimitri Michel zog nach einem Sololauf ab, das Spielgerät wurde unhaltbar für Rech abgefälscht (28.). Kurz vor der Pause überschlugen sich dann die Ereignisse. Zunächst gelang Fabian Schäfer nach einer von Steven Uhrhan getretenen Ecke per Kopf der Anschlusstreffer (40.) für Humes, dann stellte Staudt nach einem misslungenen Rückpass in der Humeser Hintermannschaft den alten Abstand wieder her (42.). Zwei Minuten danach kassierte der Humeser Spielmacher Florian Uhrhan glatt Rot für eine verbale Unsportlichkeit und SG-Akteur Michael Latoszewski wurde für zehn Minuten des Feldes verwiesen, weil er bei einem Humeser Freistoß den nötigen Abstand nicht eingehalten hatte. In Hälfte zwei erzielte Humes einen Treffer, der wegen Abseits nicht anerkannt wurde, Schiri Zawar übersah dabei aber noch einen SG-Akteur, der das Abseits eigentlich aufgehoben hatte. Pech für den stark ersatzgeschwächten SV Humes, der danach in Unterzahl noch zwei Gegentreffer hinnehmen musste. Denis-Joseph Kaschta und Rico Altmeyer trafen für die SG NoWo. Wenn das Ergebnis auch deutlich ist, lässt sich dennoch auf der Leistung des SVH für die kommenden Spiele aufbauen.

SV Überroth - SG Scheuern-Steinbach/Dörsdorf 1:3 (1:2). Die Marschroute des SV Überroth im Bohnental-Derby lautete, die SG von Beginn an unter Druck zu setzen, was die Jungs von Trainer Thomas Maldener auch sofort umsetzten. So ergaben sich in der Anfangsviertelstunde auch einige Halbchancen, die jedoch nichts Zählbares einbrachten. Die Gäste agierten aus einer sicheren Abwehr heraus und erzielten praktisch aus dem Nichts heraus die Führung: Langer Ball nach vorne, Querpass zu Jochen Meiser, der zieht ab, die Kugel wird unglücklich abgefälscht und landet zum 0:1 im Überrother Kasten (19.). Jonas Hornberger traf danach aus 20 Metern mit einem schönen Schuss nur den Pfosten, die Chance zum Ausgleich war dahin und dann fällt sogar noch das 0:2. Luca Schmidt verwandelt einen Freistoß von der Strafraumgrenze direkt. Dies spielte dem Neuling, der hinten kompakt stand und mit den schnellen Luca Schmidt und André Dalphin gefährliche Konter landete, in die Karten. Dennoch sollte der nächste Treffer den Hausherren gelingen. Tobias Besch war per direktem Freistoß von der Strafraumgrenze erfolgreich (44.). Der Anschlusstreffer kurz vor der Pause sollte den SVÜ zusätzlich noch anspornen, tat er auch, doch anstatt Ausgleich erhöhten die Gäste nach einer Ecke auf 3:1. Dabei ging ein Überrother Klärungsversuch nach hinten los, Jochen Meiser stand am langen Eck frei und nickte zum 3:1 der Gäste ein. Überroth versuchte danach weiter alles, stellte von Vierer- auf Dreierkette um, doch all dies half nichts, die SG war weiterhin nach Kontern brandgefährlich und Schmidt erzielte noch zwei Treffer, die wegen Abseits aber nicht anerkannt wurden. Am Ende sprach SVÜ-Coach Thomas Maldener von einem insgesamt verdienten Sieg der Gäste, die den dritten Dreier im dritten Spiel landeten.

SG Oberkirchen/Grügelborn - SC Alsweiler 1:1 (0:0). Die SGO war von Beginn an klar spielbestimmend, spielte sich auch einige gute Torchancen heraus, die allesamt überhastet vergeben wurden. Vom Sportclub war in Hälfte eins kaum etwas zu sehen. Dafür gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts umso mehr. Die zweite Hälfte war gerade mal eine Minute alt, als Andreas Groß einen bärenstarken Angriff mit der Alsweiler Führung abschloss. "Das war klasse gemacht und nicht zu verteidigen," so SGO-Trainer Lukas Biehl nach dem Spiel. Der Führungstreffer hatte beim Neuling für Aufschwung gesorgt, von anfänglicher Überlegenheit der Hausherren war nun nicht mehr viel übrig geblieben, die Partie war ausgeglichen. Die besseren Chancen hatten aber weiterhin die Gastgeber. Es dauerte bis zur 65. Minute, ehe der erlösende Ausgleichstreffer fiel. Luka Jan Külpmann nahm eine Hereingabe mit seinem schwächeren Fuß volley und ballerte die Kugel unhaltbar in den Alsweiler Kasten. Trotz aller Bemühungen beider fielen keine Treffer mehr und so blieb es bis zum Schluss bei der Punkteteilung, laut Lukas Biehl: "Zwei verlorene Punkte!"

SG Lebach-Landsweiler II - FC Uchtelfangen 3:4 (0:2)

und

SG Bostalsee - SV Habach 2:3 (0:2)

Die Ansprechpartner der Heimmannschaften waren nach dem Spiel nicht erreichbar, so dass kein ausführlicher Bericht erfolgen kann. Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich der FC Uchtelfangen von dem Pokal-Aus bei der klassentieferen SG Hirzweiler/Welschbach/Stennweiler (4:5) gut erholt hat. In Landsweiler führte die Mannschaft von Trainer Sascha Heintz bis zur 86. Minute klar mit 4:1, doch nach den beiden Treffern der SG in der Nachspielzeit wurde es noch einmal eng.

Neuling SV Habach befindet sich weiterhin in der Erfolgsspur. Nach der 2:0-Führung zur Pause machte die heimische SG den Rückstand in der zweiten Hälfte zwar wieder wett, doch Nico Büch verwandelte einen Foulelfmeter zum Habacher 3:2-Sieg (77.). Dritter Habacher Sieg im dritten Spiel!

Aufrufe: 021.8.2022, 20:01 Uhr
Michael MeiserAutor