2024-06-04T08:56:08.599Z

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Erster Sieg im zweiten Saisonspiel: Anthony Manuba (rechts) und der TSV Dachau 1865 gewannen bei Türkspor Augsburg.
Erster Sieg im zweiten Saisonspiel: Anthony Manuba (rechts) und der TSV Dachau 1865 gewannen bei Türkspor Augsburg. – Foto: Archiv

Dachau 1865 gewinnt wildes Spiel

Bayernliga Süd

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Mit einem 2:1-Sieg bei Türkspor Augsburg hat Fußball-Bayernligist Dachau 1865 sein Punktekonto ausgeglichen. Vor dem Dachauer Ausgleichstor zum 1:1 gab‘s eine kuriose Szene.

Dachau – Junge, Junge, da war was geboten beim Bayernligaspiel Türksport Augsburg gegen Dachau 1865 am Mittwochabend: neun Gelbe Karten, einmal Gelb-rot, einmal glatt Rot – und ein Ausflug in die tiefen Details des Regelwerks. Am Ende gewann der TSV 1865 knapp mit 2:1 (0:1).

TSV-Trainer Orhan Akkurt schickte am Mittwoch abermals eine blutjunge Truppe aufs Feld. Sieben der eingesetzten Spieler hätten vor einem Jahr noch bei den A-Junioren ans Werk dürfen.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase dezimierten sich die Gastgeber relativ früh selbst. Jeton Abazi verabschiedete sich mit einer Tätlichkeit (28.). Dann passierte das, was auf Fußballplätzen in solchen Fällen sehr oft passiert: Nicht die Mannschaft in Überzahl tut sich leichter, sondern die mit einem Spieler weniger. Obendrein verfügt Türkspor Augsburg über eine bärenstarke Achse mit erfahrenen Spielern. Akkurt: „Augsburg hat da sehr, sehr gut verteidigt.“

Und lauerte auf Konter. Solch eine Kontersituation führte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sogar zur Führung für Türkspor. Nicki Groß stoppte einen Augsburger Angreifer, der fast über den ganzen Platz gesprintet war, mit einem Foul. Moustapha Salifou verwandelte den folgenden Elfer souverän.

Nach der Pause änderte sich am Geschehen auf dem Platz wenig. Dachau 1865 griff an, kam gegen die aufmerksame Augsburger Defensive aber selten durch. Eine kuriose Szene verhalf den Dachauern dann in der 74. Minute trotzdem zum Ausgleich durch Sebastiano Nappo: Türkspor-Torschütze Moustapha Salifou befand sich außerhalb des Spielfelds wegen einer Behandlungspause. Als die Dachauer im Strafraum gefährlich zu werden drohten, spielte Salifou Feuerwehrmann, rannte aufs Feld und berührte den Ball – im Sechzehner! Das Regelwerk gibt hier die klare Entscheidung vor: Strafstoß und Gelbe Karte. „Die Regel kannte ich auch nicht“, gestand TSV-Coach Akkurt.

Gleiches galt offenbar für Moustapha Salifou. Denn der Übeltäter gab Schiri Höfer offenbar einen Tick zu nachdrücklich zu verstehen, dass er sich mit der Entscheidung – gelinde ausgedrückt – nicht anfreunden könne. Die Folge: Gelb-rot.

Dachau 1865 hatte demnach in der Schlussphase zwei Mann mehr auf dem Platz. Im sich nun bietenden Raum spielte Marcel Kosuch in einer Szene seine ganze Klasse aus. Der 65-Angreifer setzte an zum Tempodribbling und servierte den Ball zum Abschluss mustergültig dem mitgelaufenen Daniel Zanker, der aus zehn Metern traf.

„Anschließend hatten wir genügend Möglichkeiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben,“ berichtete Akkurt. Aber hier fehlte den jungen Dachauern die nötige Coolness. Akkurt war’s einerlei, er war mit dem Sieg und der Leistung sehr zufrieden: „Das haben die Jungs sehr, sehr gut gemacht.“ tol

Aufrufe: 027.7.2023, 11:33 Uhr
Thomas LeichsenringAutor