2024-04-25T14:35:39.956Z

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Fabian Sieker verliert den Zweikampf mit dem späteren Torschützen Marios Roumeliotis (Nr. 20).	Foto: pakalski-press/Axel Schmitz
Fabian Sieker verliert den Zweikampf mit dem späteren Torschützen Marios Roumeliotis (Nr. 20). Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

»Chancentod« gegen »Glücksritter«

Die zweite Hälfte im Spiel zwischen Alzey und Ruchheim zeigt, wie bitter Fußball sein kann

ALZEY. „Fußball verkehrt“ am Alzeyer Wartberg: RWO verdient sich das Leibchen „Chancentod“, der SV Ruchheim das Dress mit dem Titel „Glücksritter“. Dieses 1:2 (0:0) war ein Beispiel dafür, wie bitter Sport sein kann.

Die erste Hälfte war zum Vergessen. Nach dem Wechsel aber nahm die Partie Fahrt auf. Die starken zweiten 45 Minuten der Alzeyer eröffnete Tim Malkmus mit einem Schuss, den ein Ruchheimer noch von der Linie köpfte. Quasi im Gegenzug kassierten die Platzherren das 0:1. Freistoß, Kopfball-Verlängerung, Tor: Marios Nikolaos Roumeliotis donnerte den Ball aus kurzer Entfernung in die Hütte. Dass die Ruchheimer nicht erhöhen konnten, lag an RWO-Keeper Tobias Schneider, neben Alzeys Abwehrchef Yannik Niemann der beste Mann auf dem Platrz. Zwei Hochkaräter entschärfte er in den folgenden Minuten.

Doch dann berappelte sich RWO Alzey und schnürte die Gäste fortan ein. Sehr gute Ausgleichsgelegenheiten ergaben sich fast im Minutentakt. Um nur die besten zu erwähnen: Damian Szymkow dreht den Ball aus kurzer Distanz über den Winkel, Tim Malkmus schießt nach Traumpass von Eric Wischang daneben. Eine Ecke von Eric Wischang köpft Fabian Sieker über die Latte. Yannik Niemann verfehlt in aussichtsreicher Position den Ball.

Der Ball tanzt auf den Köpfen mehrerer Spieler

In der 86. Minute aber, endlich: Das Leder tanzt über mehrere Köpfe, Spieler beider Mannschaften waren an dieser Staffette mehr oder weniger freiwillig beteiligt, Und schließlich fällt es dem eingewechselten Max Groben vor die Füße. Der fackelt nicht lange und haut die Kugel frech ins Tor.

Die Freude über den Treffer war groß, währte aber nicht lange. Die Ruchheimer, die ein einer halben Stunde einen einzigen Entlastungsangriff zustande brachten, straften kurz nach dem 1:1 eine Tändelei in der Alzeyer Hintermannschaft. Bastian Rinn stibitzt sich den Ball, spielt ihn scharf quer nach innen, Benedikt Thiel sagt danke. So einfach kann Fußball sein.

Die Spieler von RWO Alzey waren nach dieser Niederlage niedergeschlagen. „Der SV Ruchheim hat aus wenig viel gemacht. Wir haben aus viel wenig gemacht“, kommentierte das Trainergespann Lars Weingärtner und Max Kimnach hinterher enttäuscht. Nach dieser Überlegenheit am Ende mit leeren Händen dazustehen, das war bitter.

Einmal mehr stolperte RWO Alzey über zwei Probleme. Nämlich die katastrophale Chancenverwertung und das Missgeschick, hinten einfache Tore zu fangen. Längst hat das Team in der Abwehr nicht mehr die Sicherheit, die es zu Beginn der Saison auszeichnete. Ein ungeheuer laufstarker Yannik Niemann kann es beim besten Willen nicht alleine richten.



RWO Alzey - SV Ruchheim 1:2

RWO Alzey: Schneider - Sieker, Niemann, Wischang, Kimnach (83- Belyaev), Malkmus (74. Morina), Vodi (88. Salfeld), Grimm, Braun, Szymkow (74. Groben), Bumb.

Tore: 0:1 Roumeliotis (49.), 1:1 Groben (86.), 1:2 Thiel (89.).

Aufrufe: 030.9.2022, 23:00 Uhr
Claus RosenbergAutor