Inmitten des eng gedrängten Tableaus der Landesliga Mitte steckt der ASV Burglengenfeld. Nach Abschluss der Hinrunde rangieren die Naabtalkicker mit 22 Punkten auf Platz 11. Landshut auf dem ersten Relegationsrang ist allerdings nur einen Punkt entfernt. Burglengenfelds Chefanweiser Erkan Kara spricht vor dem Auftakt der Rückrunde (Samstag, 15 Uhr, in Dingolfing) über Leistungsschwankungen in der Hinserie, über die jungen Spieler im Team und die Zusammenarbeit mit seinem Co-Spielertrainer Matthias Graf.
Hallo Erkan, die Hinrunde ist passé. 22 Punkte aus 17 Spielen liegen auf Eurem Punktekonto. Auffällig sind vor allem die vielen Unentschieden (7). Zufrieden mit der bisherigen Ausbeute?
Erkan Kara (35): Es würde keinen Sinn machen, die Situation oder die aktuelle Punkteausbeute schön zu reden. Wir sind da einfach nicht konstant genug und haben es die gesamte Hinrunde leider nicht ein Mal geschafft, eine Serie zu starten. Sprich nach einem Sieg folgten immer Niederlage oder Unentschieden. Dieser nicht erfolgsorientierte „Rhythmus“ bringt uns Stand jetzt auf Platz 11 mit 22 Punkten.“
Woher rührt diese Inkonstanz?
Wir haben ganz klare Schwankungen in unseren Leistungen, wenn es gegen Mannschaften geht, gegen die wir als favorisiert gelten bzw. wenn wir in etwa auf einer Leistungsebene sind. Das ist ein großer Knackpunkt momentan. Denn gegen Mannschaft wie gegen Lam, Hauzenberg, Ettmannsdorf und Seebach haben wir hervorragend performt. Bei diesen Partien stimmt auch die Punkteausbeute.
Was hast Du Deiner Mannschaft auf den Weg gegeben?
Ich bin kein Träumer und auch kein „Hätte-hätte Fahrradkette-Mensch“. Dennoch ging letzte Woche die Hinrunde zu Ende und jetzt beginnt das Ganze von vorne. Ich habe der Mannschaft klar und deutlich mitgeteilt, was wir in der Hinrunde aufgrund von eigenen Böcken an Punkten liegen gelassen haben. Nahezu jedes Spiel waren Geschenke in Form von individuellen Fehlern dabei, die uns um unseren Lohn gebracht haben. Du könntest locker sieben, acht Punkte mehr auf dem Punktekonto haben. Das sind keine Illusionen, das ist Fakt.
Trotz allem: Was stimmt Dich hoffnungsfroh? Und was sind Deine Forderungen an die Mannschaft in der jetzigen Situation?
Das Schöne ist, wir wissen ganz genau, wo wir ansetzen müssen. Generell zeigen wir überwiegend positive Leistungen! Die verschenkten Punkte aus der Hinrunde gilt es sich jetzt zurückzuholen. Das muss unser Ziel sein. Um natürlich in etwas ruhigeres Fahrwasser zu gelangen, müssen wir bis zur Winterpause Vollgas geben. Wir brauchen Punkte. Es ist zwar dieselbe Saison, aber es beginnt die Rückrunde. Man kann Revue passieren lassen, was gut und was schlecht war. Für mich ist das ein Neustart vor der Winterpause. Altes und Negatives beiseite, neu angreifen, mit voller Motivation. So müssen es die Spieler sehen. Ich erwarte vor allem, dass die routinierten Spieler und Leistungsträger mit konstanten Leistungen und vor allem mit Ausstrahlung vorangehen. Bis zum Winter müssen wir jetzt punkten, jeder Spieler muss an sein Leistungsmaximum kommen. Das ist meine Erwartungshaltung an meine Spieler. Wir können's – jetzt heißt es machen.
Die erfolgreiche Relegation im Jahr 2022 war der gefühlte Knackpunkt: Die Burglengenfelder Mannschaft wirkt mittlerweile äußerst eingeschworen. Viele junge Spieler tummeln sich darin. Ist das der Weg, den der ASV auch in Zukunft weitergehen möchte?
Wir sind kein Verein, der sich massig ausgereifte und routinierte Spieler an Land ziehen möchte – und schon gar nicht erst leisten kann. Deswegen sind wir schon stolz darauf, dass wir unserem Weg Treue erbracht haben und viel auf junge Spieler bauen. In der Hinrunde waren bei uns zehn Spieler durchgängig aktiv, die sich im Alter zwischen 20 und 22 Jahren befinden. Das ist richtig gut und das ist die Zukunft. Sie haben ihre Sache überwiegend richtig gut gemacht. Insgesamt kommen dieser zehn Spieler auf 96 Einsätze in der Hinrunde – mehr als die Hälfte von Beginn an. Das ist der Weg, den Matze Graf und ich gehen. Wir wollen junge, frische und willige Spieler in unseren Reihen haben, die richtig Gas geben. Dass diese auch noch etwas reifen müssen, ist ganz normal und die Zeit bekommen sie auch von uns. Aber generell finde ich es richtig top, mit so vielen jungen Spielern immer wieder auf Punktejagd zu gehen. Natürlich brauchen junge Spieler auch Erfahrung an ihrer Seite. Aber generell möchte ich schon, dass die Youngsters Schritt für Schritt gehen, lernen und auch in die von mir zugewiesene und anvertraute Rollen schlüpfen. Als junger Fußballer ist es so wichtig, dass man immer und immer wieder den nächsten Schritt macht, aber auch Hilfestellungen von erfahrenen Spielern annimmt. Wir sind hier auf einem top Weg. Da gibt es nichts zu bemängeln.