Beim HEBC war man am Sonntagvormittag froh, endlich wieder am Ligaalltag teilnehmen zu können. Denn, während die anderen Teams in der Oberliga Hamburg bereits fünf oder sechs Partien bestreiten konnten, hatten die Eimsbütteler vor dem Duell gegen den TSV Buchholz 08 aufgrund von Corona-Erkrankungen erst zwei Einsätze absolviert. Und auf Seiten der Nordheider wurde sich vorgenommen, am schlechten Torverhältnis zu arbeiten.
Gegen den TSV Buchholz 08 sollte es bei bestem Fußballer-Wetter am Reinmüller mit dem ersten Saisonsieg für die HEBC`ler klappen. Die Truppe von Coach Özden Kocadal hatte insgesamt in der Oberliga ein bisschen was auf- und nachzuholen. Das was die Eimsbütteler dann in der ersten Halbzeit zeigten, sah auch ganz gut aus. In der Defensive konnten sie die nicht sehr zahlreichen Vorstöße der Nordheider sehr gut verteidigen. Dabei agierte Erciyes Firat Palo als Abwehrspieler auffällig gut. Und in der Offensive holten sie mehrere Chancen heraus. Mal Größere und auch mal Kleinere. Vor allem die Vorstöße über die rechte Seite konnten sich sehen lassen. Da wirbelte Allan Muto seine Gegenspieler teilweise schwindelig und sorgte schließlich immer wieder mit scharfen Flanken oder guten Zuspielen für viel Gefahr im Strafraum der Buchholzer. Dass der HEBC dann in der 40. Minute mit 1:0 in Führung ging, war zu diesem Zeitpunkt vollkommen verdient. Apropos verdient: Verteidiger Erciyes Firat Palo war es, der den Treffer erzielte und sich somit für die bis dato sehr gute Leistung selbst belohnte. Bei einem Eckstoß rückte der Defensivspezialist mit in den gegnerischen Strafraum auf. Arisch Butt schlug den Ball hoch in die Gefahrenzone, wo Palo sein Bein lang machte und aus zwölf Metern den Treffer erzielte.
HEBC wird laut und Buchholz dreht das Spiel
Trotz der Führung mussten sich die Eimsbütteler aber auch die Kritik gefallen lassen, dass sie insgesamt zu wenig aus ihren Chancen machten. HEBC-Trainer Kocadal sagte dazu: „Ich möchte gar nicht erst aufkommen lassen, dass wir keine Tore schießen können. Denn ich kenne die Mannschaft und ich weiß, dass wir es eigentlich draufhaben. Aber im Endeffekt besetzen wir die Räume nicht. Wir trainieren das am Donnerstag und wissen, wie es geht, haben es aber nicht hinbekommen, es im Spiel auch so umzusetzen.“ Doch die Chance, es besser zu machen, schien dann schon nach den ersten 45 Minuten vergeben. Denn mit dem Wiederanpfiff zeigten auf einmal die Gäste aus Buchholz ein ganz anderes Gesicht. Kaum waren die Spieler zurück auf dem Feld, gab es für Tizian Backhaus direkt mal eine Großchance, doch der Buchholzer vergab nur wenige Meter vor dem Tor. Von Minute zu Minute steigerten sich die Gäste. Das Spiel wurde zudem aber auch immer ruppiger und lauter. Vor allem von HEBC-Seite kamen phasenweise dauerhaft sehr viele und sehr laute Beschwerderufe in Richtung des Schiedsrichters. Hauptsächlich von Funktionären, die sich auf dem Zuschauerrang direkt am Spielfeld befanden. Aber auch Coach Özden Kocadal wurde mit der gelben Karte verwarnt (63.) und sein Co-Trainer Jan Geist sah in der Nachspielzeit sogar auch noch die rote Karte. Mit zunehmender Spielzeit wurde es auf und neben dem Platz immer hitziger.
Doch das alles brachte die Kicker des TSV Buchholz nicht aus der Spur. Ganz im Gegenteil. Man hatte das Gefühl, dass die Hausherren nicht mehr wüssten, was sie tun sollten und die Buchholzer dadurch einen Weg hatten, um sich zu entfalten. Spätestens als die Gäste ein Ausrufezeichen setzten und mit einem Doppelschlag in der 76. und 77. Minute durch die Treffer von Dominik Fornfeist und den eingewechselten Maurizio Carta das Spiel drehten und mit 2:1 in Führung gingen, kam der HEBC fast nur noch mit der Brechstange. Während die Buchholzer cool blieben und auf ihre Chancen warteten. Und die kamen. Samir Rabbi, Dominik Fornfeist und Maurizio Carta besaßen dann noch beste Gelegenheiten. Am Ende blieb es aber beim knappen Vorsprung für den TSV Buchholz 08, dessen Mannen als fröhliche Sieger die Heimreise antraten.