
Inter verteidigt die Spitze, der BSV 92 (Zweiter) jagt weiter – und im Tabellenkeller brennt es lichterloh. Am Donnerstag wird der 13.Spieltag beendet. Empor II verliert gegen den aktuellen Zweiten 2:3 und die Amateure lassen SW Neukölln keine Chance beim 6:2. Hier geht es zu den Wochentagsspielen. Am Freitagabend eröffnet Abstiegskandidat Preussen II mit Interimstrainer den Spieltag gegen Charlottenburg-Wilmersdorf, ehe am Sonntag ein Strauß wegweisender Duelle im Kampf um Aufstieg und Klassenerhalt ansteht
Bei Preussen II herrscht Unruhe, bevor der Ball überhaupt rollt. Trainer Rene Wendl tritt aus persönlichen Gründen zurück, der Tabellenfünfzehnte geht damit führungslos in dieses enorm wichtige Abstiegsspiel. Vahit Engin soll als Interimstrainer auf der Bank sitzen. Die Mannschaft braucht dringend Punkte, zuletzt gab es ein 1:3 gegen Hilalspor. Preussen lebt von den Momenten von Hugo Timur, der mit sechs Saisontoren der gefährlichste Spieler im Kader ist. Charlottenburg-Wilmersdorf reist als Tabellenzehnter an und befindet sich unter Axel Liebenamm und Stefan Wirkus im Aufwind. Das 2:0 gegen Berliner SC II am Mittwoch hat Vertrauen geschaffen. Offensiv trägt vor allem William Scarlett mit sieben Treffern, doch das Team überzeugt vor allem durch kollektive Stabilität. Preussen steht vor einer Bewährungsprobe – verlieren verboten.
Der souveräne Tabellenführer FC Internationale marschiert weiter und bleibt unter Juan José Swett Barro und Bülent Ulutürk das Maß aller Dinge. Das 2:1 bei Borsigwalde war das elfte Spiel ohne Niederlage, getragen von einem überragenden Angriff um Gaston Ignacio Nieto und S. Henrich Paya, die zusammen bereits 28 Treffer erzielt haben. Für Berolina Mitte wird der Nachmittag zu einer Mammutaufgabe. Pierre Tänzers Mannschaft steht als Tabellenletzter unter enormem Druck, zumal das 0:9 bei Johannisthal unter der Woche Spuren hinterlässt. Die Defensive ist mit 39 Gegentoren die schwächste der Liga. Hoffnungsträger ist Julius Zauner mit sechs Treffern, doch Berolina muss in erster Linie stabilisieren, um nicht erneut überrollt zu werden.
Der Berliner SC II bleibt unter Dominique Leitner schwer berechenbar. Platz elf spiegelt die schwankenden Leistungen wider, zuletzt brachte die Mannschaft beim 0:2 in Charlottenburg-Wilmersdorf zu wenig Durchschlagskraft auf den Platz. Anders die Berliner Amateure: Das Team von Edgar Döring hat spätestens mit dem furiosen 6:2 gegen Schwarz-Weiß Neukölln gezeigt, dass man offensiv jederzeit brandgefährlich sein kann. Mit nun 18 Punkten ist man Achter und könnte mit einem weiteren Sieg wieder näher an die Topregion heranrücken. Der Blick richtet sich auf Torjäger Eric Warncke, der bereits acht Saisontore beisteuert. Die Amateure gehen mit Selbstvertrauen in dieses Duell – der BSC II steht vor einem intensiven Sonntag.
Schwarz-Weiß Neukölln steckt nach dem 2:6 bei den Berliner Amateuren tief im Keller fest. Neucoach Robert Heinrich versucht, die Mannschaft wieder zu stabilisieren, doch auf Platz 14 zählen nur Ergebnisse. Die Defensive steht regelmäßig unter Strom, im Angriff fehlt häufig die nötige Konsequenz. Hilalspor dagegen ist als Tabellenfünfter klarer Favorit. Der Absteiger aus der Berlin-Liga hat mit Erdin Celen und Murat Akkas ein eingespieltes Trainerduo an der Seitenlinie und mit Volkan Neziroglu (neun Saisontore) eine echte Waffe im Angriff. Das 3:1 bei Preussen II hat den Trend bestätigt. Hilalspor blickt nach oben – Neukölln kämpft ums Überleben.
Es ist das Topspiel des Spieltages: Der Berliner SV 92 springt nach dem 3:2 bei Empor II sensationell auf Platz zwei. Trainer Dennis Linke hat seine Mannschaft in Rekordtempo stabilisiert, besonders die Offensive um siebenfach-Torschütze N. Stanley funktioniert. Doch Johannisthal reist unter Danilo Bethke mit breiter Brust an. Der 9:0-Erdrutschsieg gegen Berolina Mitte war ein Ausrufezeichen. Lukas Ferl (zehn Tore) und Patrick Kroll (acht Tore in nur sechs Spielen) gehören zu den gefährlichsten Angreifern der Liga. Tabellenplatz drei unterstreicht: Johannisthal ist ein Aufstiegskandidat. Dieses Spiel wird zum Maßstab – für beide Vereine.
Schöneberg erlebt ein Wechselbad der Gefühle. Das 1:5 gegen Friedenau unter der Woche war ein herber Rückschlag, dabei verfügt die Elf von Halil Ibrahim Dayanc und Cihat Kaya mit Salih Uzun (15 Tore) und Yildiray Demir (8 Tore, 7 Vorlagen) über eines der spektakulärsten Offensivduos der Liga. Platz sechs ist solide, doch der Anspruch liegt höher. Pfeffersport dagegen kommt mit Rückenwind: Das 3:2 gegen Hürtürkel war ein wichtiger Schritt in Richtung gesichertes Mittelfeld. Trainer Benno Scholze setzt auf Stabilität und Effizienz, Torjäger William Scarlett liefert mit sieben Treffern konstant ab. Ein Duell zweier Teams, die fußballerisch überzeugen wollen – mit offenem Ausgang.
Hürtürkel steckt trotz des neuen Trainerduos Umut Ugur Binici und Faruk Namdar weiter tief im Abstiegskampf. Das knappe 2:3 bei Pfeffersport zeigte jedoch, dass die Mannschaft lebt. Hoffnung macht Torjäger Leopold Antonius Bussmann, der bereits sechs Treffer erzielt hat. Borsigwalde, trainiert von Rogerio De Almeida, bleibt eines der launischsten Teams der Liga. Platz neun nach dem 1:2 gegen Inter spiegelt das wider: konkurrenzfähig, aber fehleranfällig. Marcel Bubner und Daniel Mpembele Nzongo stehen jeweils bei sechs Toren und bringen Gefahr, doch die Defensivarbeit bleibt ein Dauerthema. Ein Spiel mit hoher Fallhöhe – besonders für Hürtürkel.
Friedenau zeigt nach einem Saisonstart voller Schwankungen wieder klare Strukturen. Das 5:1 in Schöneberg war ein Statement, Trainer Thomas Plohmann formt den Tabellenvierten zu einem ernsthaften Spitzenkandidaten. Offensiv trägt Ihab Al-Khalaf mit sieben Toren maßgeblich zur Erfolgsserie bei. Empor II hingegen bleibt unter Cem Tekin und Maximilian Weber unberechenbar. Zwar kam man beim 2:3 gegen den BSV 92 am Donnerstag nah an einen Punktgewinn heran, doch der Tabellenzwölfte braucht dringend Konstanz. Das Team hat Talent, nutzt es aber zu selten über 90 Minuten. Friedenau geht als klarer Favorit in dieses Duell – doch Empor hat gezeigt, dass es überraschen kann.
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