Blöchl: »Wir haben die Kreisliga unterschätzt«

Julian Blöchl, der seit dieser Saison an der Seitenlinie der Blau-Weißen steht, nimmt kein Blatt vor dem Mund, wenn er um eine Einschätzung des bisherigen Saisonverlaufs gebeten wird. “Katastrophal" bezeichnet der 33-Jährige die Zwischenbilanz seines Gefolges, das erst drei Siege verbuchen konnte. "Ich habe mir zum Ziel gesetzt, eine Mannschaft zu formen, die mit Spaß bei der Sache ist und attraktiven Fußball spielt. Bisher ist uns das fast ausschließlich nur im Training gelungen. In den Spielen wirken wir ganz oft gehemmt und können unser zweifellos vorhandenes Potenzial nur bedingt unter Beweis stellen“, sagt der junge Übungsleiter, der mit der Trainingsmoral seiner Truppe vollauf zufrieden ist: "Bei den Einheiten sind immer mindestens 15, 16 Spieler da. Jeder ist mit Freude dabei und es wird wirklich gut gearbeitet. Wenn man dann unsere Leistungen im Wettkampf sieht, kann man das eigentlich gar nicht glauben.“

Freyungs Coach macht auch keinen Hehl daraus, dass die neue Klasse von seiner Truppe auf die leichte Schulter genommen wurde: "Wir haben die Kreisliga unterschätzt. Ich habe vor der Saison vor diesem Szenario gewarnt. Leider fand ich damit aber wenig Gehör, was mir mittlerweile auch schon der eine oder andere Spieler bestätigt hat.“ Scheinbar gibt es aber auch noch andere Probleme, auf die der frühere Klassestürmer jedoch nicht im Detail eingehen wollte: "Wir haben ein paar Baustellen, die wir intern beheben müssen. Es gibt auf alle Fälle Redebedarf.“ Am Samstag gastiert die DJK Neßlbach zum Jahresabschluss am Oberfeld. Mit einem Sieg könnten die TVler im Optimalfall zumindest die Abstiegsränge verlassen. "Es ist nicht so, dass alles schlecht ist. Bisher haben wir gegen jeden Gegner mithalten können, das zeigt auch unser ausgeglichenes Torverhältnis. Wir müssen halt für jedes eigene Tor einen Riesenaufwand betreiben und brauchen viel zu viele Chancen. Aber vielleicht klappt es ja zum Abschluss nochmal. Ein Sieg wäre für den weiteren Saisonverlauf extrem wichtig“, weiß Blöchl, der mit keinen Winter-Verstärkungen rechnet: "Wir haben weder finanziellen Mittel noch sportlichen Argumente. Daher ist es mehr als schwierig, jemand zu bekommen, der uns weiterhelfen würde.“