2025-12-03T05:51:34.672Z

Allgemeines
– Foto: Jani Pless

Blaskic hat dank Schlotterbeck und Co. schon 35000 Euro gesammelt

Zwischen Abstiegskampf und „Kindergewinner 2025“ lässt sich der Normannia-Coach die Zuversicht nicht nehmen

Normannia Gmünd geht mit einem kleinen Polster über dem Strich in die Winterpause und will in der Rückrunde vor allem punkten. Parallel treibt Trainer Zlatko Blaskic die Spendenaktion „Kindergewinner 2025“ voran, die bereits eine hohe fünfstellige Summe erreicht hat. In den letzten Tagen bis zum Ende der Aktion stehen weitere Treffen und Aktionen mit Unterstützern aus Fußball und Wirtschaft an.

„Wir haben seit gestern die Summe von 35.000 € geknackt“, sagt der Trainer – und doch ist für ihn jeder Euro weniger Ziel als Versprechen. Denn die Lage im Land macht es schwer, und im Fußball bleibt der Druck der Oberliga Baden-Württemberg hoch. Blaskic versucht beides zusammenzuhalten: die Mannschaft über dem Strich und ein Projekt, das Kindern und Familien Lebensfreude schenken soll.

Die Spendenaktion: Erst anschieben, dann dranbleiben

Der wichtigste Schritt war für Zlatko Blaskic am Anfang nicht die Idee, sondern die Bewegung. „Die größte Herausforderung war es, die Aktion ins Rollen zu bekommen, dies ist mir aber Anfang Dezember gelungen und jetzt heißt es dranbleiben.“ Seither wächst die Aktion auch durch bekannte Namen.

Keven Schlotterbeck (FC Augsburg), Philipp Hercher (FC Magdeburg) und Fabio Kaufmann (Eintracht Braunschweig) nennt er „die prominentesten Gesichter bis jetzt“, die „allesamt respektable Summen mit Ihren Trikotversteigerung erzielt haben“. Gleichzeitig bleibt der Gegenwind spürbar: „Die schlechte Stimmung im Land, ständig negative Schlagzeilen und die Inflation, bedeuten aber auch viele Absagen, aber ich bin darauf vorbereitet, weil die positiven Dinge deutlich überwiegen!“

Schlussspurt bis 23.12.: Termine, Treffen, Zeichen

Viel Zeit bleibt nicht mehr. „Wir haben noch eine Woche (23.12. Ende), um die Summe noch weiter zu steigern.“ Der TSV Essingen habe, „mit Trainer Simon Köpf und seinem Co-Trainer Patrick Auracher etwas sehr Großes auf die Beine gestellt“ – auf dieses Treffen „in der kommenden Woche freue ich mich ganz besonders“. Dazu kommt ein Netzwerk außerhalb des Fußballplatzes.

„Bettina und Kevin Bell aus Rudersberg, sehr gute Bekannte von mir, haben am 16.12. zu einem Treffen eingeladen, wo acht bis neun Unternehmer zusammenkommen und den KINDERGEWINNERN Hilfe anbieten.“ Und aus dem eigenen Verein kam ein Signal, das mehr ist als eine Summe: „Auch die Rekordspende der Normannia-Jugend (2182,00 €) ist ein Zeichen für das Projekt, dass es von jedem Trainer und Funktionär bei den Jüngeren mitgetragen wird.“

Ein weiteres Highlight: „Sicherlich der Besuch mit meinem Sohn beim Bundesliga-Spiel Dortmund gegen Gladbach (19.12.), wo wir Nationalspieler Nico Schlotterbeck treffen und er uns sein getragenes Trikot zur Verfügung stellt.“

Warum er weitermacht – und wer ihn stützt

Ein konkretes Ziel für die Endsumme formuliert Zlatko Blaskic bewusst nicht. „Darum geht es nicht, sondern um die Tatsache, Menschen für das Projekt zu begeistern.“ Was ihn Jahr für Jahr antreibt, sagt er ohne Umwege: „Mich treibt allein die Tatsache an, Kindern und ihren Familien Lebensfreude zu schenken und so Probleme zu lösen. Ich weiß ganz genau, wo das Geld ankommt und wie es sinnvoll verwendet wird.“

Und er betont, wie sehr dieses Projekt auf Schultern verteilt ist: „Besonders meine engen Freunde stehen bei dem Projekt wie eine Wand hinter mir und haben allein mehr als 15 % der gesammelten Summe zu verantworten.“ Dazu kommt der engste Kreis: „Zusammen mit meiner Frau und meiner Familie, sind es meine Helden, die mich antreiben und mir ein gutes Gefühl geben, weiterzumachen. Weiterzumachen, für Kinder, die ohne eigenes Verschulden sich in einer schwierigen Lebenssituation befinden.“

Normannia Gmünd: Moral bewiesen, aber noch nicht am Ziel

Sportlich geht Normannia Gmünd mit dem kleinen, aber wichtigen Polster „über dem Strich“ in die Pause – auch wegen der wichtigen Siege gegen Nöttingen und Bietigheim-Bissingen. Blaskic hebt vor allem die Widerstandsfähigkeit hervor: „Die letzten beiden Spiele waren sehr gut von meinem Team. Die Jungs haben dreimal einen Rückstand in zwei wichtige Siege gedreht und tolle Moral gezeigt.“ Zugleich bleibt sein Urteil über die Vorrunde streng: „Mit 14 Punkten nach der Vorrunde können wir nicht zufrieden sein. Da hinken wir der Musik fünf bis sechs Punkte hinterher.“

Woran es lag: Endphasen, Offensive, Auswärtsbilanz

Blaskic beschreibt den Saisonbeginn als Phase der knappen, bitteren Momente: „Wir haben besonders zu Beginn viele Spiele gegen Topteams sehr unglücklich verloren.“ Dabei hätten „viele Faktoren eine Rolle gespielt“, vor allem aber: „Dass wir in der Endphase zu viele Punkte verspielt haben und offensiv oft unter unseren eigenen Ansprüchen geblieben sind.“

„Verletzungen gibt es überall und das darf keine Ausrede für schwächere Ergebnisse sein.“ Und ein Vergleich zur Vorsaison fällt deutlich aus: „In der Vorsaison haben wir auswärts deutlich besser gepunktet, in diesem Jahr ist ein Auswärtssieg in zehn Partien ohne Diskussion viel zu wenig.“

– Foto: Jana Brenner, @picja_

Gesichter der Hinrunde

In der Entwicklung einzelner Spieler findet Blaskic Halt. „Georg Wilhelm hat eine sehr gute Entwicklung genommen und viel Spielzeit generiert. Er ist die Zukunft des Klubs und wird auch weiterhin ein wichtiger Baustein in unserer Mannschaft sein, sofern er klar im Kopf bleibt. Mit ihm bin ich absolut zufrieden.“

Und dann ist da die Sache mit der Torwartposition: „Herausgestochen hat sicherlich Pius Albrecht, der nach der schweren Ellermann Verletzung sofort da war und wichtige Punkte für uns festgehalten hat.“

Blaskic verbindet das Lob mit einer defensiven Konstante: „Ihm haben wir es sicher auch zu verdenken, dass wir nur einmal mehr als 2 Gegentore kassiert haben.“ Die Hoffnung richtet sich auf den Kapitän: „Wir hoffen alle, dass Yannick seine schwere Verletzung bis zum Spiel gegen den TSV Essingen auskuriert hat.“

Ellermann ist für ihn mehr als ein Rückkehrer: „Er ist unser Kapitän, Anker und absolutes Vorbild, nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz.“ Und Blaskic setzt noch einen Satz dahinter, der den Stellenwert markiert: „Für uns ist er auf Strecke nicht zu ersetzen, weil er in dieser Liga mit Abstand der beste Schlussmann ist und mit seiner Aura alle mitzieht.“ Über Albrecht bleibt er klar: „Er hat seine Aufgabe fantastisch erfüllt und eine herausragende Entwicklung genommen.“

Pause und Vorbereitung

Der Fahrplan steht: „Die Mannschaft hat bis zum 12.1. frei - ab dem 1.1. gibt es individuelle Trainingspläne.“ Zudem seien „7 Testspiele“ geplant – „vorausgesetzt das Wetter spielt mit und der Winter bleibt mild.“ In der Kaderplanung setzt Normannia nicht auf hektische Korrekturen. „Das Trainerteam vertraut dem jetzigen Kader und wir planen keine Neuzugänge!“

Der Schlüssel lag für Blaskic in der Analyse: „Wichtig war, mit Stephan Fichter (Sportchef) die 19 Spiele genau zu analysieren, das haben wir getan. Positive Dinge verfeinern und die negativen versuchen, zu verbessern - das ist unser Motto.“ Und der Satz, der die Mannschaft zusammenhalten soll: „Wir verfallen nicht in Aktionismus oder tauschen die halbe Mannschaft aus. Die Spieler, die wir haben, sind stark genug, sie haben einen Charakter, der top ist.“ Entscheidend werde sein, was im Kopf zurückkehrt: „Wenn das Selbstvertrauen zurückkommt, dann sind wir als Team sehr gefestigt.“

Die Rückrunde: Punkte, Mischung, Unbequemlichkeit

Blaskic beschreibt die gewünschte Identität: „Wir müssen in erster Linie punkten, das ist uns in den ersten beiden Begegnungen der Rückrunde perfekt gelungen - das ist das A und O.“ Gleichzeitig soll das Team aus der Vorrunde lernen: „Wir haben in der Vorrunde, viel zu oft versucht, fußballerisch zu glänzen und waren nicht immer bereit, auf zweite Bälle zu gehen oder unangenehm für den Gegner zu sein.“ Sein Zielbild ist eine Mannschaft, gegen die man leidet: „Finden wir die Mischung aus beiden, bin ich vom Klassenerhalt überzeugt. Es darf keinem Spaß machen, gegen uns zu spielen.“

Dass Blaskic diesen Weg so deutlich formuliert, hat auch mit dem Innenleben des Vereins zu tun. „Unser Zusammenhalt innerhalb des Vereines ist einzigartig und ich bin froh auch in schwierigen Zeiten, ohne positive Ergebnisse, über mehrere Wochen, die Rückendeckung gespürt zu haben.“ Für ihn ist das Treibstoff: „Das motiviert mich für die restlichen 15 Spiele, wo es für uns, jede Partie eine große Bedeutung hat.“

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Bereit im November berichtete FuPa Württemberg:

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Aufrufe: 016.12.2025, 12:00 Uhr
Nicolas BläseAutor