2025-11-28T07:03:18.113Z 1764320054223

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Zwischen Zürich-Youngster Labinot Bajrami (li.) und Trainer Ricardo Moniz (re.) krachte es gewaltig.
Zwischen Zürich-Youngster Labinot Bajrami (li.) und Trainer Ricardo Moniz (re.) krachte es gewaltig. – Foto: Pius Koller / Imago Images; Ge

Bizarre Auseinandersetzung um Ex-1860-Coach: Spieler-Vater startet Regenschirm-Attacke

Pokalsieg wird überschattet

Die jüngsten Ereignisse beim FC Zürich wirken eher wie Amateur- als Profifußball. Der Verein mit dem ehemaligen 1860-Trainer Moniz reagiert nun streng.

München/Zug – Nicht nur in Deutschland ging es am vergangenen Wochenende mit der ersten Runde im DFB-Pokal so richtig wieder los, auch in der Schweiz fand der Start der Pokalsaison statt.

FC Zürich: Bajrami beleidigt Trainer Moniz nach Auswechslung

Dabei bekam es der FC Zürich am Sonntag (18. August) mit dem Fünftligisten Zug 94 zu tun, der Favorit setzte sich mit 2:0 durch. Über das Ergebnis sprach im Nachgang der Partie allerdings niemand mehr – ganz im Gegensatz zu den Ereignissen zwischen der 60. und 80. Spielminute.

15 Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit brachte FCZ-Coach Ricardo Moniz (2014 für kurze Zeit beim TSV 1860 München als Trainer tätig) Youngster Labinot Bajrami in die Partie. Der durfte allerdings nur 20 Minuten mitwirken. In der 80. Minute hatte der Mittelstürmer schon wieder Feierabend – und der Grund, den der Verein im Nachgang in der Pressemitteilung zu den weiteren Vorfällen angab, ist schon ein Kuriosum für sich.

FC Zürich: Vater von Bajrami wirft Regenschirm nach Trainer Moniz

„Nachdem der Spieler auf Anweisungen des Cheftrainers Ricardo Moniz mit sehr vulgärer Sprache reagiert hat, entschied der Cheftrainer, den Spieler nach 20 Minuten wieder vom Feld zu nehmen. Die Auswechslung hatte nichts mit seiner Leistung zu tun, sondern mit seinem Verhalten dem Cheftrainer gegenüber“, steht im Statement der Züricher, die die Äußerung („Fuck off“) später noch konkretisierten.

Wer dachte, der Vorfall hätte seinen Höhepunkt nun erreicht, der sah sich getäuscht. Während Bajrami vom Platz ging, näherte sich ein Zuschauer auf der Haupttribüne der Trainerbank, schrie Coach Moniz an und schleuderte einen Schirm mit Metallspitze in dessen Richtung, der den Niederländer „nur knapp verfehlte“. Verantwortlich dafür: Bajramis Vater.

FC Zürich greift nach Beleidigung und Regenschirm-Wurf hart durch

Während der Erstligist die Aktion am Sonntag zunächst „aufs Schärfste“ verurteilte und sich gemeinsam mit Moniz „rechtliche Schritte“ vorbehielt, machte der FCZ drei Tage später Nägel mit Köpfen. Bajrami selbst wird „per sofort temporär“ vom Trainings- und Spielbetrieb der ersten Mannschaft ausgeschlossen und in die U21 versetzt, aus der er erst in diesem Sommer zu den Profis hochgezogen wurde. Zudem wurde er mit einer Geldstrafe belegt.

Noch härter traf es allerdings seinen Vater. Der erhielt ein „mehrjähriges schweizweites Stadionverbot“ und ein Hausverbot im Trainingszentrum des FC Zürich. Ob es noch zu einem juristischen Vorgehen wegen versuchter Körperverletzung kommen wird, ließ der Klub offen. Man behalte sich weitere Maßnahmen vor.

Derweil stellt sich nach dem DFB-Rücktritt von Manuel Neuer die Frage, ob der Torhüter auch beim FC Bayern in seine letzte Saison geht. (masc)

Aufrufe: 022.8.2024, 18:22 Uhr
Marcel SchwenkAutor