Die SpVg. Porz hat dem neuen Herbstmeister der Mittelrheinliga, dem SV Bergisch Gladbach 09, alles abverlangt, musste sich am Ende jedoch knapp mit 1:2 geschlagen geben. In einer Partie mit einem denkbar unglücklichen Beginn bewies das Team von Trainer Jonas Wendt große Moral und hätte mit etwas mehr Spielzeit möglicherweise sogar noch einen Punktgewinn erzwingen können.
Das Spiel begann aus Porzer Sicht maximal unglücklich. Bereits nach rund 15 Sekunden zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt und entschied auf Handelfmeter für die Gäste. Eine extrem harte Entscheidung, wie auch Porz-Coach Jonas Wendt später erklärte: „Regeltechnisch kann man den Elfmeter geben, aber für mich ist bei einem Handspiel immer die Absicht entscheidend – und die lag hier nicht vor.“ Finn Stromberg ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 0:1 (2.).
Nur wenige Minuten später folgte der nächste Rückschlag. Nach einem kapitalen Fehler im Porzer Spielaufbau schaltete der Tabellenführer eiskalt um, Tristan Arndt erhöhte früh auf 0:2 (4.). In dieser Phase sah alles nach einem bitteren Nachmittag für die Hausherren aus. Wendt gab offen zu, dass man „gegen so einen Gegner natürlich Schlimmes befürchtet“. Bergisch Gladbach hatte noch vor der Pause sogar die Möglichkeit, den Vorsprung weiter auszubauen, ließ diese Chance jedoch ungenutzt.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein anderes Bild. Die SpVg. Porz stellte um, agierte mutiger und kam deutlich besser in die Partie. Das Spiel wurde offener, auch weil die Gäste weitere gute Möglichkeiten ausließen. Porz kämpfte sich Schritt für Schritt zurück und erspielte sich eigene Chancen. Gleich zweimal jubelte Metin Kizil bereits – doch beide Treffer wurden wegen äußerst zweifelhafter, aus Sicht mancher Zuschauer offensichtlich falschen Abseitsentscheidungen aberkannt. Entscheidungen, die schmerzten und den Porzer Aufschwung bremsten.
Trotz erneuter individueller Fehler ließ sich die Mannschaft nicht entmutigen. Sie bewies Herz, Moral und den unbedingten Willen, noch einmal zurückzukommen. In der Schlussphase wurde der Einsatz belohnt: Kim Eungyu erzielte in der 87. Minute den verdienten Anschlusstreffer zum 1:2. Das Stadion lebte noch einmal auf, der Glaube an eine späte Wendung war plötzlich da.
In einer hektischen Schlussphase rettete der SV Bergisch Gladbach den knappen Vorsprung schließlich mit dem Glück eines Spitzenreiters über die Zeit und krönte seine überragende Hinrunde vorzeitig mit der Herbstmeisterschaft. Jonas Wendt zeigte sich trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Mit ein paar Minuten mehr hätte vielleicht noch etwas passieren können.“ Gleichzeitig räumte er ein, dass es insgesamt ein verdienter Sieg für Bergisch Gladbach gewesen sei.