2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
– Foto: Verband

Bianca Lity: „Der Wille war der Schlüssel zum Erfolg“

5:2 - Hastenbeck gewinnt mitreißendes Finale in der Verlängerung gegen Burg Gretesch und kürt sich zum vierten Mal zum niedersächsischen Frauenmeister

Der SV Hastenbeck ist neuer niedersächsischer Frauenmeister. Vor 400 Zuschauern im Barsinghausener August-Wenzel-Stadion bezwang der Oberligameister der Oststaffel den Westchampion TSG 07 Burg Gretesch mit 5:2 nach Verlängerung. In der regulären Spielzeit hatten sich beide Teams in einem mitreißenden Finale mit 2:2 getrennt. Für den Hamelner Ortsteilklub ist es der vierte Titel nach 1998, 1999 und 2002.

Beim vorerst letzten Triumph bereits dabei war die heutige Hastenbecker Spielertrainerin Bianca Lity. „Der Wille war der Schlüssel zum Erfolg. Und natürlich das 3:2 kurz nach Beginn der Verlängerung. Dieser Treffer hat noch mal alles mobilisiert. Als der Ball den Fuß von Alessya verlassen hat, habe ich von hinten schon gesehen: Der passt“, bilanzierte die inzwischen 39-Jährige, die in der SVH- Viererkette einmal mehr der große Rückhalt war.

Dem von Lity angesprochenen Treffer von Alessya-Sophie Ruhnow in der 92. Minute ging ein Passfehler im Gretescher Aufbauspiel voraus. Das Leder landete bei Hastenbecks Nummer 9, die den Ball anschließend aus gut 25 Metern über die zwischen Fünfmetermeterraum und Elfmeterpunkt stehende TSG-Torfrau Jana Dierkes zirkelte. Als Dierkes zwölf Minuten später einen scharf getretenen Ball von Ruhnow nur nach vorne abklatschen konnte, staubte Lara-Sophie Meier per Kopf zum vorentscheidenden 4:2 ab.

„Wir haben leider zwei Fehler zu viel gemacht. Ein Kräfteproblem war es nicht, Hastenbeck war in der Verlängerung einfach besser“, kommentierte TSG-Coach Robert Borgelt den Spielausgang. Dabei war es sein Team, das bei brütenden Temperaturen zuerst jubeln durfte. Lena Gosewinkel traf nach 21 Minuten mit einem direkt getretenen Freistoß von der linken Strafraumseite. Kurz darauf rettete Dierkes gegen Hastenbecks Elisa Meier, die frei vor ihr zum Abschluss gekommen war. „Das hätte das 1:1 sein müssen“, wird sich so mancher SVH-Anhänger ob der Qualität dieser Chance gedacht haben.

In der 32. Minute war es dann aber soweit: Bianca Lity leitete über die linke Seite einen Angriff ein, den Ruhnow am Fünfmeterraum nach Hereingabe von Corinna Prandella vollendete. Nachdem Ruhnow auf der Gegenseite in höchster Not im eigenen Strafraum gegen TSG-Spielerin Frauke Lunkwitz gerettet hatte, schlug Hastenbeck kurz vor dem Halbzeitpfiff ein zweites Mal zu. Laura Sophie Wolf, Innenverteidigerin von Burg Gretesch, schoss beim Abwehrversuch Lara-Sophie Meier an, die den von ihrem Körper abprallenden Ball anschließend behauptete und an Dierkes vorbei zum 2:1 einschoss. Dies war zugleich der Halbzeitstand. Nach dem Wechsel waren gerade einmal drei Minuten gespielt, als Aylin Kneip mit einem schönen Zuspiel Lena Gosewinkel in Szene setzte, die mit einem vor der Strafraumgrenze getretenen Lupfer Hastenbecks Keeperin Sarah Nicotra gefühlvoll überwand.

Das 2:2 gab den Spielverlauf korrekt wieder, denn beide Mannschaften begegneten sich jederzeit auf Augenhöhe. Und jede von ihnen kam noch zu guten Chancen, um das Spiel nach 90 Minuten für sich zu entscheiden. Ein gefährlicher Freistoß von Lara-Sophie Meier strich in der 57. Minute nur knapp am rechten Pfosten des Gretescher Gehäuses vorbei. Auf der anderen Seite wurde Lena Gosewinkel in der 67. Minute glänzend freigespielt, doch Nicotra kam rechtzeitig heraus und verhinderte so den dritten Treffer der Stürmerin.

Drei Minuten vor dem Ende bot sich Hastenbeck die letzte Chance in der regulären Spielzeit, als die eingewechselte Pauline Lorenz nach einer weiten Flanke auf der rechten Strafraumseite vor Dierkes an den Ball kam, ihr Heber über die TSG- Torhüterin hinweg aber nur im Fünfmeterraum aufsprang, ohne dass eine Mitspielerin in der Nähe war. Durch die Niedersachsenmeisterschaft sicherte sich der SV Hastenbeck neben einer Prämie von 500 Euro (Burg Gretesch strich 250 Euro ein) das Aufstiegsrecht zur Regionalliga Nord. Da der Verein aber in dieser Saison seine B- Juniorinnenmannschaft zurückzog, erfüllt er derzeit nicht die Unterbauregelung.

Allerdings kündigte der SVH an, für die kommende Saison wieder ein B- Mädchenteam zu melden. Eine darauf basierende Bewerbung sei beim Norddeutschen Fußball-Verband schon eingereicht.


NFV-Frauenmeister

1972 Sparta Göttingen
1973 Sparta Göttingen
1974 Sparta Göttingen
1975 Jahn Delmenhorst
1976 Sparta Göttingen
1977 VfL Wildeshausen
1978 Rotenburger SV
1979 Jahn Delmenhorst
1980 VfL Wildeshausen
1981 VfL Wildeshausen
1982 VfR Eintracht Wolfsburg
1983 VfL Wildeshausen
1984 VfR Eintracht Wolfsburg
1985 VfL Wildeshausen
1986 VfL Wildeshausen
1987 Rotenburger SV
1988 SV Hage
1989 SV Wilhelmshaven
1990 VfL Westercelle
1991 TSG Burg Gretesch
1992 SG Erbstorf/Ilmenau
1993 Victoria Gersten
1994 TuS Westerholz
1995 Wolfenbütteler SV
1996 SV Stöckheim
1997 SV Fortuna Salzgitter
1998 SV Hastenbeck
1999 SV Hastenbeck
2000 FSV Westerstede
2001 SuS Timmel
2002 SV Hastenbeck
2003 Sparta Göttingen
2004 FSG Twist
2005 MTV Mellendorf
2006 VfL Oythe
2007 SV Höltinghausen
2008 TSV Havelse
2009 TSG Ahlten
2010 TSV Eintracht Immenbeck
2011 SF Wüsting-Altmoorhausen
2012 VfL Wolfsburg II
2013 ESV Fortuna Celle
2014 TSV Limmer
2015 TV Jahn Delmenhorst
2016 Union Meppen
2017 SV Meppen II
2018 TuS Büppel
2019 Hannover 96
2020 nicht ausgespielt
2021 nicht ausgespielt
2022 TSV Barmke
2023 Eintracht Braunschweig
2024 SV Hastenbeck

Aufrufe: 026.5.2024, 12:30 Uhr
redAutor