2024-06-03T07:25:35.284Z

Allgemeines
– Foto: Pia Pfeifer

Bezirksliga: Meisterschaft wird erst am letzten Spieltag vergeben

SV Winterbach und FC Schmittweiler-Corbach weiter mit Titelchancen +++ TuS Waldböckelheim feiert Klassenerhalt


REGION. Die Meisterschaft in der Bezirksliga Nahe entscheidet sich erst am letzten Spieltag. In Runde 29 feierte Primus FC Schmittweiler-Callbach gegen den FC Brücken beim 16:1 zwar einen rekordverdächtigen Dreier, aber auch Verfolger SV Winterbach ließ gegen den Bollenbacher SV nichts anbrennen – und weist weiter nur zwei Zähler Rückstand auf. Im Souterrain des 16er-Tableaus hatte der TuS Waldböckelheim Grund zum Feiern, denn nach dem 1:0 gegen die SG Weinsheim ist der Klassenverbleib perfekt. Das Duell der SG Guldental/SG Guldenbachtal beim TuS Mörschied wurde abgesagt wegen Unbespielbarkeit des Platzes und soll am Mittwoch (19.30 Uhr) nachgeholt werden. „Wir haben volles Verständnis für die Verlegung“, so Selim Darcan, Sportlicher Leiter der SG.

SG Merxheim/Monzingen/Meddersheim – SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein 0:1 (0:0). – In der 69. Minute gelang dem 21 Jahre alten Offensivmann Lukas Stumpf das Tor des Tages. Die Partie wurde in Minute 87 unterbrochen wegen eines Gewitters. „Das hat sich so eine halbe, dreiviertel Stunde gezogen“, erläuterte Jörn Zillmann, in Fürfeld Abteilungsleiter und Rückhalt zwischen den Pfosten in Personalunion. „Dann haben wir als Vereine unterschrieben, dass sie das Spiel nicht mehr fortsetzen und die Wertung an uns geht. Deswegen gehe ich davon aus, dass es mit 1:0 an uns geht.“ Zum Spiel meinte Zillmann: „Viel Kampf, wenig Fußball. Alles so Halbchancen. Wir hatten dann eins, zwei bessere Chancen als die Merxheimer. Von daher denke ich, dass unser Sieg okay ist.“ Für Mittelstürmer Stumpf war es im dritten Einsatz der erste Saisontreffer. „Lukas hatte zuvor anderthalb Jahre keinen Fußball mehr gespielt“, so Zillmann, der sich über sein elftes Zu-Null-Spiel freute. Fürfelds überragender Zehner Marvin Hendricks hatte einen Steckpass reingeschoben und Stumpf im Eins-gegen-Eins aus zwölf Metern die Nerven behalten.

TuS Hoppstädten – TSG Planig 2:1 (0:1). – TSG-Coach Christoph Schenk war nach dem Schlusspfiff nicht in der Lage, seine Enttäuschung zu verbergen. „Wir haben es nicht mehr geschafft, die Spannung hoch zu halten – dann verliert man eben so ein Spiel“, sagte der frühere Bingerbrücker A-Klassen-Trainer. Auch die Zuschauer riss das Match nicht vom Hocker. „Über 90 Minuten hat sich ein lauer Sommerkick mit vielen Fehlern entwickelt“, beschrieb Schenk das Szenario. „Hinzu kam, dass wir nur mit zwölf Leuten nach Hoppstädten gefahren sind und keine Alternativen hatten, um von außen Leben rein zu bringen. Uns haben sechs Spieler aus der ersten Mannschaft gefehlt, zwei Jungs sind vom Spiel der zweiten Mannschaft nachgekommen.“ Die Spielanteile waren pari-pari. Vor 200 Fans erspielten sich beide Teams je vier oder fünf Chancen. Torfolge: 1:0 Daniel Bücher (4.), 2:0 Eloys Campos (56.), 2:1 Jasper Schulz (80.).

SV Winterbach – Bollenbacher SV 6:2 (3:0). – „Durch den krankheitsbedingten Ausfall unseres Spielführers Jonas Kunz, der sich seit der Winterpause in überragender Form befindet, waren Umstellungen notwendig“, verriet Winterbachs Erfolgscoach Michael Minke. „Wir sind etwas schwerer in die Partie gekommen, haben uns dann aber treffsicher gezeigt.“ Nach dem Wechsel wirkten die Platzherren vor 150 Zuschauern zunächst nicht hellwach. Die Quittung gab´s prompt – in Form zweier Gegentreffer zum 3:1 und 3:2. „Wir haben das Ding zu früh abgeschenkt“, so Minke, der dem Schlendrian mit intelligenten Eins-zu-Eins-Wechseln auf der Sechs und auf der Außenbahn den Zahn zog. „Am Ende war es auch in dieser Höhe verdient gegen faire und nie aufgebende Gäste“, sprach Minke von einer „Pflichtaufgabe“. Das Stenogramm: 1:0 Henry Schneberger (19.), 2:0 Sebastian Fett (30., Kopfball), 3:0 Elias Pfenning (43.), 3:1 Torben Retzler (55.), 3:2 Tim Wagner (66.), 4:2 Schneberger (67., Kopfball), 5:2 Sebastian Weingarth (76.), 6:2 Pfenning (88.).

TuS Waldböckelheim – SG Weinsheim 1:0 (0:0). – „Man hat von Anfang an gemerkt, dass Weinsheim uns hier nichts schenken will – im Gegenteil“, so TuS-Spielertrainer Simon Schmidt. „Die erste Halbzeit war relativ ausgeglichen.“ In der zweiten Hälfte setzte der Regen ein. Klassisches Fritz-Walter-Wetter. Wegen des Gewitters verlängerte der Schiri die Pause um zehn Minuten. „Wir haben es im Endeffekt erzwungen und gerade aufgrund der zweiten Halbzeit auch absolut verdient gewonnen“, so Schmidt. „Tut gut – so ein Derbysieg on top. Wir sind sehr erfreut, dass wir den Klassenverbleib sicher haben – jetzt können wir erstmal durchatmen.“ Das goldene Tor markierte vor 150 Fans Schmidt höchstselbst in der 69. Minute. „Wir haben in dieser Szene mal wieder den Ball nicht geklärt gekriegt“, ärgerte sich Weinsheims Trainer Detlev Christmann, dem für die Partie zwölf Mann aus unterschiedlichsten Gründen abgesagt hatten und der deshalb nur 14 Spieler zur Verfügung hatte. „Der Waldböckelheimer Angreifer hat den Ball über Umwege gekriegt im Strafraum, lässt zwei Mann von uns ins leere Rutschen und schiebt ihn aus sechs, sieben mit links ins lange Eck – hat er ganz gut gemacht.“ Wobei sich seine Defensivabteilung „unglücklich angestellt“ habe. In Halbzeit eins seien seine Jungs die spielerisch bessere Elf gewesen, ohne zwingend nach vorne zu spielen. Immerhin habe man hinten nichts zugelassen. „Nach der Pause hatten wir gar keinen Zugriff mehr, keine Einstellung mehr“, so Christmann, der zum Rundenende nach vier Jahren als Cheftrainer der SG aufhört. „Der Gegner hatte acht hundertprozentige Chancen – manchmal hat er sie verdaddelt, teilweise hat unser Torwart Martin Steeg überragend gehalten.“ Insgesamt sei es dürftiger Auftritt gewesen, so Christmann. „Ein Unentschieden hatten wir definitiv nicht verdient.“ Auf die Frage, ob die Luft ein wenig raus sei, antwortete der 53-Jährige: „Bei den Spielern ja, bei den Trainern nicht – aber die Spieler spielen halt und die lassen die Saison auslaufen. Obwohl ich es schade finde, mit so vielen negativen Ergebnissen aus der Saison rauszugehen.“ Sauer sei er dennoch nicht auf seine Jungs, „diese Zeiten sind vorbei“. Die einzigen zwei Halbchancen für die SG vergaben Joel Knaus, der am TuS-Keeper scheiterte (75.), sowie Philipp Bäder, dessen Schuss von der vielbeinigen Abwehr geblockt wurde (80.).

Aufrufe: 019.5.2024, 19:54 Uhr
Michael HeinzeAutor