2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
Der KFC Uerdingen hat gegen Hamborn 07 den dringend benötigten Sieg eingefahren.
Der KFC Uerdingen hat gegen Hamborn 07 den dringend benötigten Sieg eingefahren. – Foto: Sascha Hohnen

Beim KFC Uerdingen ist der Knoten geplatzt

Der Oberligist gewann am Samstag sein Heimspiel gegen die Sportfreunde Hamborn mit 3:0. Besonders nach der Pause überzeugten die Uerdinger. Weber, Haar und Gonda erzielten die Treffer.

Skepsis herrschte unter den Fans in der Grotenburg vor dem zweiten Heimspiel des KFC Uerdingen, geprägt von den ersten beiden enttäuschenden Auftritten in der Oberliga. Davon war nach der Begegnung nichts mehr zu spüren. Sie feierten ihre Mannschaft, die sich nach einer starken zweiten Halbzeit verdient mit 3:0 (1:0) gegen die Sportfreunde Hamborn 07 durchsetze. Während auf den Rängen pure Freude herrschte, merkte man den Spielern an, wie schwer der Rucksack war, den sie vor der Partie auf ihren Schultern trugen. Torschütze Pascal Weber gab einen Einblick: „Wir hatten Respekt vor den Fans. Würden sie uns puschen oder sich eher ruhig verhalten? Sie haben uns am Ende großartig unterstützt. Das hat unheimlich Kraft gegeben."

Bei den Hausherren blieb Gianluca Rizzo, dessen Einsatz fraglich war, zunächst auf der Bank. Ole Päffgen gab links in der Viererkette sein Debüt. Der KFC ging von Beginn an engagiert zur Sache, angetrieben vom läuferisch überragenden Levan Kenia. Die meisten seiner Vorstöße verpufften allerdings, weil die Offensive nicht auf seine Ideen einging und die Laufwege nicht stimmten. Ähnlich erging es Florian Abel, der sich häufiger fallen ließ und versuchte, aus der Tiefe das Spiel aufzuziehen. So ergaben sich nur wenige Chancen zur Führung. Maik Odenthal setzte einen Kopfball über die Latte (10.), Hinata Gonda zog vorbei (14.) und Maximilian Funk schoss aus wenigen Metern Keeper Marius Delker an (22.). Flüssiger sahen die wenigen Offensivaktionen der Gäste aus, die sich keineswegs versteckten. Sie nutzen immer wieder die sich bietenden Räume, proftierten von Abspielfehlern aus der Defensive und besaßen auch die klareren Chancen. Nach einem Pass in die Schnittstelle der Abwehrkette war Justin Bock zur Stelle, doch Michael Blum klärte in höchster Not zur Ecke (13.). Kurz darauf enteilte Marco di Stefano und bediente Bock am langen Pfosten, doch der Angreifer setzte die Kugel ans Außennetz (16.). Die Halbzeitführung entstand aus einem Freistoß, den Odenthal aus 25 Metern an den Pfosten nagelte. Weber stand zum psychologisch guten Zeitpunkt goldrichtig (45.). Kurz zuvor kam Rizzo für Funk in die Partie, der nach einem Foul seines Gegenspielers mit einer Knöchelverletzung ausschied.

Das 1:0 wirkte wie eine Befreiung und offenbarte, wie sehr Fußball auch Kopfsache ist. Vom Wiederanpfiff an spiegelten die Aktionen des KFC ein ganz anderes Selbstverständnis wider. Keine Spur mehr von Unsicherheiten, die Laufwege passten und die Präsenz gegen den Ball machte dem Gegner zu schaffen. Ein schneller Foulelfmeter tat sein Übriges. Nach einem Lattentreffer von Weber wurde Odenthal gelegt und Maurice Haar verwandelte sicher zum 2:0 (47.). Hamborn war vorest der Stecker gezogen und der Rest Formsache, auch wenn nicht alles gelang. Gonda krönte nach eigenem Ballgewinn sein Leistung mit dem 3:0 (62.) und wurde bei seiner Auswechselung lautstark gefeiert. Kenia hatte noch das leere Tor vor sich, versäumte es aber, seine erstaunliche Energieleistung mit einem Treffer zu krönen.

KFC-Trainer Marcus John wirkte nach der Partie auch gelöster als in der ersten korrekturbedürftigen Halbzeit: „Natürlich bin ich erleichtert. Die Mannschaft hat im Training immer schon gezeigt, was möglich ist und sich endlich mal dafür belohnt. Das freut mich für die Mannschaft. So wie wir in den letzten 30 oder 45 Minuten gespielt haben, so trainieren wir auch. Ich hoffe, dass war jetzt mal so ein Brustlöser und wünsche mir das Vertrauen für die Mannschaft von draußen, so wie es hinterher auch war.“

Aufrufe: 028.8.2023, 10:45 Uhr
RP / Uwe WorringerAutor