Bei Großaspach geht hinten und vorne kaum was zusammen

Vielleicht hätte es ihm die Laune sogar noch ein wenig mehr verhagelt, hätte er zur Pause mitbekommen, wie wenig Eindruck sein Team in den ersten 45 Minuten auf die Schüler und Lehrer des Werner-Heisenberg-Gymnasiums gemacht hatte. Wobei der zweite Durchgang nicht viel besser war und der SG-Coach schimpfte: „Nichts von dem, was wir machen wollten, hat funktioniert. Eigentlich hätte ich schon zur Halbzeit alle elf Spieler auswechseln müssen, doch das erlaubt das Regelwerk ja nicht.“

Sbonias war auch nicht dadurch milder zu stimmen, dass Pforzheim seinerseits beim 1:2 in Oberachern patzte und Aspach fünf Spieltage vor Schluss weiterhin elf Punkte Vorsprung auf den dritten Rang hat. „Das interessiert mich nicht“, sagte der SG-Trainer zum Ergebnis des Verfolgers und erklärte: „Mir ist nur wichtig, was meine Mannschaft macht“ – und das war gestern Abend zu passiv und fehlerhaft. Hinzu kamen effektive Gastgeber.

Die machten aus vier Chancen drei Tore. Dass Großaspach jedesmal kräftig Unterstützung leistete, gehört zur Geschichte des misslungenen SG-Auftritts, über den der Coach urteilte: „Wir haben hier nie ins Spiel gefunden.“ Ins Bild passt auch, dass es ein Handelfmeter war, mit dem Volkan Celiktas eine Minute vor Schluss wenigstens noch den Ehrentreffer des Zweiten erzielte.

Wobei die Gäste nicht nur die letzte, sondern auch die erste Möglichkeit der Partie hatten. In der 25. Minute hatte Göppingens Schlussmann Matthias Layer den Ball nicht richtig stoppen können und Angreifer Sascha Diakiese die Kugel in Richtung Tor gespitzelt. Layer eilte hinterher, bekam den Ball kurz vor der Linie noch zu fassen und leitete sofort den Konter ein. Der saß. Denn während die SG noch ihrer Chance hinterher trauerte, flankte auf der anderen Seite Berk Yalman, Maximilian Ziesche lenkte den Ball aus fünf Metern mit der Hacke in Richtung Tor, wo Maximilian Reule zwar den ersten Versuch noch parierte, gegen den Nachschuss von Tyron Profis aus drei Metern zum 1:0 aber machtlos war.

„Göppingen hat seine Qualitäten und die hat es gezeigt“, sagte Sbonias zu diesem Gegentreffer und zu den beiden Toren der Gastgeber nach der Pause. Denn da mühte sich Großaspach zwar ein wenig mehr um Spielkontrolle, doch erfolgreich war der Tabellenfünfte mit seinen schnellen Angriffen über die Außenbahn. Wie in der 57. Minute, als die Linksflanke von Frederik Schumann eigentlich schon abgewehrt war. Doch außer dem Göppinger Maximilian Ziesche wollte danach keiner so richtig den Ball und als sich Marlon Dinger dazu entschloss, brachte er den Angreifer zu Fall. Den Elfmeter nutzte Filip Milisic zum 2:0.

Damit hatte es sich aber noch nicht. Denn in der 68. Minute leistete sich die SG die nächste Unaufmerksamkeit. Ein langer Ball aus dem Mittelfeld flog über die komplette Aspacher Abwehr hinweg, erneut schaltete Ziesche schnell, legte von der Grundlinie zurück und der nur eine Minute zuvor eingewechselte Lars Grünenwald drückte den Ball zum 3:0 über die Linie.

Die Vorentscheidung und die Ergebniskosmetik des Zweiten kurz vor dem Ende war für Sbonias einerseits nur ein schwacher Trost. Andererseits war er irgendwann dann doch ein wenig milder gestimmt und sagte: „Solche Tage gibts“ – und bei all der Enttäuschung dürfe man nicht vergessen, dass seine Elf eine sehr gute Runde spiele. Eine, in der Großaspach trotz der Niederlage und dank patzender Verfolger der Aufstiegsrunde zur Regionalliga gestern Abend sogar einen Schritt näher gekommen ist.

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