2024-12-11T17:22:45.183Z

Spielbericht
– Foto: Jörn Kutschmann

Berliner TSC – Hertha BSC Amateure Zwee 6:0

8.Spieltag Kreisliga A Berlin Staffel 3 Saison 2024/2025

Sonntag, 20.10.2024 15:30 Uhr

Paul-Heyse-Sportplatz

104 Zuschauer

Montag... der Wecker klingelt und wie eine in einer selbstgedrehten „the walking Dead“ Folge, schlurfe ich zur Kaffeemaschine.

Gut, dass das Ding eine Zeitschaltuhr hat und der Kaffee immer schon fertig ist, wenn ich aufstehe. In meinem morgendlichen Zustand würde ich das Kaffeekochen gar nicht hinbekommen.

Zu den üblichen Verdächtigen, wie leichtem Kopfweh, den Schmerzen im chronisch kaputten Bein und dem standardmäßigen Zwicken im Rücken, kommen heute noch Bauchschmerzen dazu.

Ein Stück weit liegen diese bestimmt am Snack, den es gestern am Platz gab und zu dem ich noch kommen werde. Aber zum großen Teil liegt mir das Spiel und der Rattenschwanz, den es nach sich ziehen wird, im Magen.

Beginnen wir chronologisch:
Da das Spiel erst um halb vier angepfiffen werden sollte, war es der Familie vergönnt, den Vormittag zu chillen. Anschließend brachte ich Frau und Kind zur Omi und fuhr weiter.

Der eigentliche Plan, das Auto am S-Bahnhof Jungfernheide abzustellen und per Ringbahn weiterzufahren, wurde aufgrund einer extrem nervigen Baustellenampel verworfen. Also weiter mit dem Auto und sich die Sonntagsfahrer im Prenzlauer Berg geben. Spitze…

Dafür fand ich kurz vor meinem Ziel eine geeignete Parklücke und machte mich flotten Fußes auf den Weg zum Sportplatz. Einen ungeplanten Stopp musste ich noch einlegen, denn eine Fußgängerampel schaltete auf Rot. Zwar war weit und breit kein Auto zu sehen, aber direkt neben mir stand ein Papa mit einem kleinen Kind an der Hand. Und egal, wie eilig du es hast oder wie cool du bist: Man bleibt an der roten Ampel stehen, wenn ein Kind in Sichtweite ist!

Der Paul-Heyse-Sportplatz ist, wie ihr euch bestimmt schon gedacht habt, nach Paul Heyse benannt.

Einem Schriftsteller und Dramatiker, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. Das Einzige, was ich von ihm weiß, ist, dass dieser Sportplatz hier nach ihm benannt wurde und ich flugs die Kameras auf selbigem aufbaute, um ein Drama aufzuzeichnen.

Und es waren keine zehn Minuten gespielt, da begannen meine Bauchschmerzen:

Es gab einen Elfmeter nach nur acht Minuten für den TSC. Ob es wirklich ein Foul war und, wenn ja, ob es wirklich in der strafbaren Zone begangen wurde, war dem Schützen völlig egal, und er verlud Alex im Hertha-Kasten.

Ein eher suboptimaler Start in dieses Match, und es wurde nicht unbedingt besser, denn nach 23 Minuten fiel das 2:0, und nach 39 Minuten sah Görki den gelben Karton. Da er bereits Gelb bekommen hatte, folgte die Ampelkarte. Keine Frage, dass dieser Platzverweis völlig berechtigt war. Bitter aber, dass der Unparteiische eine klare Tätlichkeit gegen Armin nicht sah und auch viele Nickligkeiten bei beiden Teams durchgehen ließ. Das Ganze gipfelte in fünf (!) gelben Karten für buchstäblich die halbe Hertha-Mannschaft innerhalb von einer Minute. Daraufhin schickte er die Teams in ihre Hälften und zitierte die Trainer und Kapitäne zu sich.

Ich habe keine Ahnung, was dann im Mittelkreis besprochen wurde, aber Fakt ist, dass das Spiel sich so hochgekocht hat, lag schon sehr am Mann mit der Pfeife. Ein strengeres Durchgreifen zu Beginn des Spiels wäre vermutlich nicht verkehrt gewesen. Aber so ist das halt in der Kreisliga, und erst recht, wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die mit Unionern bestückt ist.

Die provozieren clever und vertrauen darauf, dass der Schiri es nicht sieht oder es durchgehen lässt. Und wenn man sich dann auf die Palme bringen lässt, steht man doof da.

Genau diese Situation hatten wir nun. Das ist so ärgerlich, weil die Ama Zwee durchaus das Zeug dazu haben, das alles sportlich zu regeln. So aber ging es mit zwei Toren Rückstand und nur noch zehn Mann in die Pause.

Ich nutzte die Zeit und besuchte den Grill. Dort gab es für schmale zwei Taler ein Burger-Patty. Solche, die man gefroren kaufen kann. Zusammen mit einer Schrippe und ein bisschen Ketchup eigentlich eine schöne Zwischenmahlzeit. Nur war mein Burger noch nicht ganz durch. Ich war aber so angepisst wegen dieser ganzen sinnlosen ersten Halbzeit, dass ich das Ding trotzdem aß. Keine gute Entscheidung, wie ich jetzt weiß.

Was sagt man über die zweite Halbzeit?

Der Berliner TSC besaß vielleicht keine überragenden Einzelakteure, aber sie spielten ihre numerische Überlegenheit super aus und lagen nach 83 Minuten 5:0 vorne.

Dann stellte der Schiri einen Akteur der Gastgeber vom Feld, was natürlich viel zu spät für Hertha war, um hier noch etwas zu reißen.

Zumal Bengt in der 90. Minute eine astreine Parade hinlegte und den Ball mit der Hand von der Linie kratzte. Rot und Elfer waren die Folge, und das halbe Dutzend für den TSC war voll.

Gott sei Dank wurde dann abgepfiffen.

Aber als wäre das nicht genug, bekam der Schiri von einigen Fans noch ein paar wirklich unangemessene Kommentare an den Kopf, die einfach drüber waren. Eine Notiz an den BFV war die Folge.

Dazu kommt das Wissen, dass sich das Trainer-Team bestimmt wieder für die ganzen Karten verantworten muss… Eine Hertha-Mannschaft darf sich ja so nicht präsentieren. Aber in fünf Jahre alten Trikots oder Jacken dürfen sie rumrennen. Genau mein Humor.

Du merkst, lieber Leser, heute habe ich wirklich Bauchschmerzen von diesem Spieltag, und der ganze Frust über so viel Ärger der letzten Spielzeiten kann jetzt einfach nicht mehr positiv „überschrieben“ werden.

Ich bin wirklich glücklich, den Weg zu den Ama Zwee gefunden zu haben. Es macht mir Spaß zu fotografieren, zu schreiben und auch das Spieltags-Video zu machen.

Aber ich habe es so satt, dass wir uns so oft übermotivierten Kontrahenten und überforderten Schiris gegenübersehen und diesen Sachverhalt einfach nicht dadurch lösen, dass wir den Gegner abschießen. Was wir, wenn man sich unseren Kader ansieht, eigentlich könnten.

Ich habe es so satt, dass wir im Kosmos von Hertha BSC so gut wie nicht existent sind und sich offenbar auch niemand dafür zuständig fühlt, das zu ändern.

So, ausgekotzt… immer das Beste bei Bauchweh.

Ha Ho He – Für immer Ama Zwee!
Der Kuttenkönig

Aufrufe: 021.10.2024, 21:36 Uhr
Jörn KutschmannAutor