2024-04-29T14:34:45.518Z

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Balaban kehrt zum SVH zurück: "Es kam nichts anderes in Frage"

Nach einem Jahr als Spielertrainer beim SV Pfahlbronn geht Samet Balaban künftig wieder für den SV Hussenhofen auf Torejagd. In naher Zukunft will der 36-Jährige aber auch seine Trainerkarriere wieder fortsetzen.

Wenn der SV Hussenhofen an diesem Montag in die Saisonvorbereitung einsteigt, dann ist ein alter Bekannter wieder mittendrin. Samet Balaban kehrt nach einem einjährigen Intermezzo beim SV Pfahlbronn zurück in die fußballerische Heimat. "Uns freut es sehr, dass Samet nächste Saison wieder beim SVH spielt. Mit seiner Erfahrung und vor allem menschlich ist er eine große Bereicherung für uns", erklärt Abteilungsleiter Christoph Kottmann. Nach einem kurzen Gespräch konnten sich beide Seiten schnell einigen. Balaban soll den Verein als erfahrener Spieler unterstützen und die jungen Neuzugänge dabei begleiten, sich schnell in der Mannschaft zu integrieren. Als amtierender Meistertrainer möchte Balaban jedoch auch in Zukunft sehr gerne weiterhin als Trainer tätig sein, wie er im Interview erklärt.

Samet, nach nur einem Jahr dürfen wir dich wieder beim SV Hussenhofen willkommen heißen. Was macht dieser Verein für dich aus?
Balaban: Es ist einfach eine Herzensangelegenheit. Meine Familie wohnt in Hussenhofen, mein ältester Sohn spielt in der F-Jugend und ich bin dort sein Trainer. Die vier Jahre inklusive der Meisterschaft 2019 war die beste Zeit meiner Karriere. Deshalb kam für mich als Spieler auch wirklich nichts anderes in Frage. Ich will den Verein genauso unterstützen, wie er mich unterstützt. Als die Nachricht kam, dass ich den SV Pfahlbronn verlassen werde, hat es nur ein paar Minuten gedauert, bis Christoph Kottmann und Kapitän Johannes Hirsch sich bei mir gemeldet haben. Beide haben gesagt, dass mir die Türen jederzeit offen stehen. Das hat mich echt berührt und ich bin einfach nur dankbar.

Du hast den SVP zur lang ersehnten Aufstieg in die Kreisliga A geführt. Kannst du die Trennung im Rückblick nachvollziehen?
Balaban: Das hat extrem weh getan, denn ich hätte unseren eingeschlagenen Weg gerne fortgesetzt. Doch unsere sportlichen Vorstellungen haben nicht mehr zueinander gepasst. Von meiner Seite aus bleibt da überhaupt kein Ärger zurück. Ich konnte viele Spieler voranbringen, die zu Leistungsträgern herangewachsen sind. Diese Entwicklung sieht man als Trainer sehr gerne, deshalb war es ein gutes Jahr.

"Das werden emotionale Momente"

In der neuen Saison seht ihr euch dann als Gegner wieder...
Balaban: ...das werden sehr emotionale Momente für mich. Ich habe in diesem einen Jahr sehr viel Herzblut investiert und der SVP ist mir wirklich ans Herz gewachsen. Doch nun werde ich alles für Hussenhofen geben, für zweimal 90 Minuten ist dann alles andere nebensächlich.

Der SVH hat in diesem Sommer einen Umbruch zu bewältigen. Wie sehen die Ziele aus?
Balaban: Zunächst einmal gilt es, als Team zusammenzuwachsen. Mit den Neuzugängen haben wir eine gute Mischung aus Routine und Jugend, womit wir auf jeden Fall einen Mittelfeldplatz schaffen sollten.

Als Führungsspieler wirst du bestimmt auch sehr eng mit dem neuen Trainer Georgios Vasiliadis und seinem „Co“ Ivan Kapovic zusammenarbeiten, oder?
Balaban: Tatsächlich hat mir Georg den Vorbereitungsplan schon zugeschickt, als mein Wechsel noch gar nicht perfekt war (lacht). Er freut sich, dass ich als „alter Bekannter“ zurückkomme und will mich auf meinem Weg zum Trainer unterstützen. Meine gesammelten Erfahrungen möchte ich einbringen, um auf dem Feld ein verlängerter Arm für die beiden Trainer zu sein und die Mannschaft mitzuziehen. Natürlich springe ich auch im Training gerne ein, falls einer der Coaches nicht dabei sein sollte.

Du bist inzwischen 36 Jahre jung. Wie lange willst du als Spieler noch weitermachen?
Balaban: Natürlich habe ich hin und wieder meine Wehwehchen. Doch bis auf ein paar Wadenschmerzen bin ich in zuletzt verletzungsfrei geblieben. Wenn das so bleibt, dann werde ich noch zwei oder drei Jahre im Training Gas geben und den Mitspielern zeigen, dass ich nicht bloß zum Spaß dabei bin. Ich möchte mit voller Energie zu unserem Erfolg beitragen.

Wie ist das zeitlich mit deiner Familie und den vier Kindern zu vereinbaren?
Balaban: Dazu gehört immer eine starke Frau, die mich schon immer beim Fußball unterstützt hat. Sie steht nie im Vordergrund, aber ohne sie wäre das alles gar nicht möglich. Ich freue mich schon darauf, diesen August erstmals seit vier Jahren wieder gemeinsam einen Monat in der Türkei Urlaub zu machen – auch wenn ich deshalb den Saisonanfang verpassen werde.

Der SVH wird deiner weiteren Trainerkarriere nicht im Weg stehen, falls es eine interessante Anfrage gibt. Was müsste dir ein neuer Verein bieten können?
Balaban: Zunächst ist mir diese Garantie vom SVH sehr wichtig. Doch ich werde sicherlich nicht gleich beim ersten Angebot davon springen. Als Trainer möchte ich einen Verein voranbringen, der auf den eigenen Nachwuchs baut, erfolgsorientiert arbeitet und trotzdem so familiär ist wie Hussenhofen. Da ist auch die Liga nicht entscheidend, solange die Philosophie passt.

Das Interview führte Nico Schoch

Aufrufe: 014.7.2023, 10:12 Uhr
Nico SchochAutor