2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Im achten Anlauf gelang Jan Stoffels und seinem Team der U19 von Eintracht Trier der erste Punktgewinn.
Im achten Anlauf gelang Jan Stoffels und seinem Team der U19 von Eintracht Trier der erste Punktgewinn. – Foto: Hans Krämer/Archiv

Ausgerechnet Uhlig: Triers Angreifer jubelt nach langer Leidenszeit

A-Junioren-Bundesliga: Eintracht-Nachwuchs holt nach 2:4-Rückstand noch Punkt gegen Hoffenheim. VIDEOINTERVIEWS

Mal wieder hatte die U19 von Eintracht Trier alles gegeben, erneut schien sie aber mit leeren Händen dazustehen. Rund zehn Minuten vor Schluss führte die TSG Hoffenheim am Samstagmorgen im Duell der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest mit 4:2 im Moselstadion. Doch dann bekamen die spielerisch zwar besseren, aber allzu oft in letzter Konsequenz nachlässigen Gäste aus dem Kraichgau die großartige Moral der Eintracht zu spüren. Nach einem Freistoß von Kapitän Noah Herber verkürzte der vor der Saison von Bayer Leverkusen gewechselte Raphael Adiele per Kopf auf 3:4 (81.). Max Uhlig blieb es dann vorbehalten, in der 89. Minute den stürmisch bejubelten Ausgleichstreffer zu erzielen: Aus rund 18 Metern nahm er Maß und traf fast genau in den Winkel des Hoffenheimer Tores.

Ausgerechnet Uhlig. Seitdem er zur vergangenen Saison vom JFV Wittlicher Tal nach Trier gewechselt war, wurde der Manderscheider immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Zuletzt musste er wochenlang wegen eines Bänderrisses pausieren.

„Mein Ball auf Khaen Fuchs wurde abgeblockt, da habe ich es selbst probiert, einfach mal draufgeschossen. Dann ist der Ball so reingeflogen“, sprudelte es aus dem 18-Jährigen heraus. Damit hatte sich Uhlig auch für ein insgesamt starkes Spiel belohnt, in dem er gemeinsam mit Sturmpartner Noah Lorenz immer wieder versucht hatte, Nadelstiche zu setzen.

Angreifer Max Uhlig:

Tags zuvor hatte der Gymnasiast noch eine Leichtathletik-Prüfung im Sport-Leistungskurs absolvieren müssen: „Das war anstrengend, doch unser Physio hat meine Beine wieder gelockert.“

Uhligs Trainer Jan Stoffels freute sich mit der gesamten Mannschaft über den aufgrund der Ausgangsposition und des Spielverlaufs unerwarteten Punkt – dem ersten im achten Anlauf für den blau-schwarz-weißen Nachwuchs: „Einfach Wahnsinn. Wir freuen uns über jeden in der Mannschaft. Die Jungs haben sich das dermaßen verdient.“

Der Liveticker zum Nachlesen

Auch diesmal sei die Marschroute klar gewesen, lobte Niki Wagner, Projektleiter Jugend beim SVE: „Die Mannschaft war wieder mutig und wollte auch gegen ein solch starkes Team wie Hoffenheim mitspielen. Kompliment, wie sie nach all den Niederlagen in den vergangenen Wochen weiter an sich geglaubt haben.“

Die Begegnung war auch abgesehen von Uhligs Treffer zum 4:4 geprägt von sehenswerten Treffern: David Mokwa war zunächst per Fallrückzieher erfolgreich (12.). Lorenz glich von der Strafraumgrenze mit einem platzierten Schuss ins Tordreieck aus (23.).

SVE-Trainer Jan Stoffels:

Nach Linksflanke von Jonas Brenner köpfte Adiele gar zum 2:1 ein (26.). Die TSG drückte forcierte ihre Bemühungen. Einige Mal hielt Torwart Johannes Kappel, der nach guten Trainingsleistungen den Vorzug gegenüber Moritz Berhard erhalten hatte, aber glänzend. Machtlos war der Eintracht-Schlussmann aber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Tim Ottilinger den Ball nach einer Ecke über die Linie stocherte (45.+3.)

Folge der Hoffenheimer Überlegenheit in Durchgang zwei waren das 2:3 durch Mokwa (60.) und das 2:4 durch Adam Mulele (71.). Lorenz, dem Stadionsprecher Otmar Schaffarczyk wenig später bei dessen Einwechslung zurecht zu einer „tollen Leistung“ gratulierte, scheiterte per Distanzschuss an der Latte (72.), ehe die Eintracht ein paar Minuten später zu einer fulminanten Schlussphase ansetzen sollte.

Der erste Punktgewinn in dieser Saison macht Hunger auf mehr. Kommenden Samstag, 13 Uhr, tritt der SVE nun beim FC Astoria Walldorf an. Ob da sogar ein Dreier möglich ist? Coach Stoffels versucht die Euphorie jedenfalls etwas zu dämpfen: „Wir wissen wo wir herkommen und lassen die Kirche im Dorf …“

SV Eintracht Trier 05 – TSG 1899 Hoffenheim 4:4 (2:2)

Trier: Johannes Kappel - Faton Sulejmani (85. Marian Kunz), Raphael Adiele, Jonas Brenner, Jannis Holbach, Vladyslav Zaporozhets (85. Ammar Cisse), Louis Kappes (62. Khaen Fuchs), Noah Herber, Maximilian Uhlig, Lennart Poth, Noah Lorenz (77. Stan Trombini)

Hoffenheim: Paul Siegers - Leon Gebauer, Niklas Sörensen, Yannis Hör, Tim Ottilinger, Paul Hennrich, Diren Dagdeviren, Florian Micheler (90. Milan Rehus), David Mokwa, Adam Mulele (81. Denis Perone, 90. Louis Wagensommer), Uche Destiny Obiogumu (72. Dennis Arnst)
Schiedsrichter: Christian Steib (Dortelweil) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 David Mokwa (12.), 1:1 Noah Lorenz (23.), 2:1 Raphael Adiele (26.), 2:2 Tim Ottilinger (45.+3), 2:3 David Mokwa (60.), 2:4 Adam Mulele (72.), 3:4 Raphael Adiele (81.), 4:4 Maximilian Uhlig (89.)

Aufrufe: 012.11.2022, 14:47 Uhr
Andreas Arens Autor