2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Die SpVgg Bayreuth (linkes Bild) und die Würzburger Kickers legen mit Heimspielen wieder los und bauen auch auf ihre zahlreichen Fans.
Die SpVgg Bayreuth (linkes Bild) und die Würzburger Kickers legen mit Heimspielen wieder los und bauen auch auf ihre zahlreichen Fans. – Foto: Frank Scheuring

Aufgalopp der Zugpferde - Und warum Marek Mintál keinen »Schiss« hat

Die Würzburger Kickers und die SpVgg Bayreuth lockten bislang mit Abstand die meisten Zuschauer an und steigen nun in die Frühjahrsrunde ein

Blickt man rein auf den Zuschauerzuspruch, sind Würzburg und Bayreuth in dieser Saison die attraktivsten Standorte der Regionalliga Bayern. Die beiden traditionsreichen fränkischen Klubs locken mit Abstand am meisten Fans an. An den Dallenberg strömen bislang im Schnitt 2.500 Besucher, ins Hans-Walter-Wild-Stadion kommen durchschnittlich 2.300 Zuschauer. Und beide machen keinen Hehl daraus, in den Profifußball zurückkehren zu wollen. Die Kickers haben alles darauf ausgerichtet, schon in dieser Spielzeit den Sprung zu schaffen. In Bayreuth geben sie sich noch bis zur nächsten Saison Zeit. Wie ist die Lage bei den Schwergewichten kurz vor Start in die Frühjahrsrunde?


Bereits am Freitagabend geht`s für die Altstadt los mit einem Heimspiel gegen den FV Illertissen. Die Generalprobe gegen den Dukla Prag musste kurzfristig abgesagt werden. Die tschechische Zweitligist hatte personelle Probleme zu beklagen. Kurzerhand setzte Coach Marek Mintál ein internes Testspiel Elf-gegen-Elf an. Jetzt sind alle heiß auf den Start. "Es gibt nichts Schöneres, als wieder zuhause vor unseren Fans zu spielen", sagt Mintál und schiebt nach: "Wir wollen positiv starten. Ein Sieg täte da natürlich unheimlich gut. Wir haben Respekt, aber keinen Schiss." Mit der Vorbereitung ist der ehemalige Bundesliga-Knipser zufrieden: "Die Jungs ziehen richtig gut mit, und sind seit Beginn der Vorbereitung voll bei der Sache." Seit einer Woche trainiert die Altstadt auf Naturrasen. Geht es nach Geschäftsführer Jörg Schmalfuß, muss man sich um die Beschaffenheit des Geläufs im Hans-Walter-Wild-Stadion keine Sorgen machen: "Der Rasen wird in einem richtig guten Zustand sein. Dann wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, um die ersten zu vergebenden Punkte in Bayreuth zu behalten."

Nicht dabei sein werden die langzeitverletzten Jonas Kehl, Daniel Haubner und Tim Latteier. Kapitän Eddy Schwarz und Neuzugang Bogdan Potalov fehlen noch rotgesperrt. Christoph Fenninger dürfte hingegen dabei sein. "Er macht viele Übungen mit der Mannschaft mit, teilweise trainiert er noch individuell", sagt Mintál zu Fenningers Gesundheitszustand.

Wie sieht es im Lager des Gegners aus? "Wir haben nun eine sehr lange Vorbereitung absolviert und freuen uns auf den Punktspielstart", betont Illertissens Cheftrainer Holger Bachthaler, der in der Winterpause mit dem TSV 1860 München in Verbindung gebracht worden war. Schnee von gestern, Bachthaler ist weiter beim FVI tätig und damit ist das Thema auch erledigt. Für den knapp 300 Kilometer weiten Trip einmal quer durch den Freistaat nach Oberfranken sieht Bachthaler seine Mannschaft gerüstet: "Die Jungs haben die letzten Wochen sehr engagiert im Training gearbeitet, so dass wir gut vorbereitet die schwere Aufgabe in Bayreuth angehen werden." Könnte aber sein, dass der Illertisser Trainer noch auf Neuzugang Tobias Rühle verzichten muß, dessen Schulterverletzung zwar am Abklingen ist, ob er eingesetzt werden kann, entscheidet sich erst kurzfristig. Mit Dauerpatient Franz Helmer(Knochenbruch) und Furkan Kircicek(muskuläre Probleme) fallen zwei weitere Offensivkräfte definitiv aus. Dafür werden die Neuzugänge David Udogu, Emir Sejdovic und Nachwuchstalent Denis Milic im Kader mit dabei sein.



Die Kickers haben etwas, um was sie alle anderen Regionalligisten in Deutschland beneiden: Den Nimbus der Unbesiegbarkeit! Die Rothosen vom Dallenberg haben als einziger Viertligist immer noch kein Spiel verloren. Das soll natürlich so lange wie möglich so bleiben. Das Ziel in Würzburg ist klar kommuniziert: Am Saisonende soll der Aufstieg in die 3. Liga gefeiert werden. Die Generalprobe vergangene Woche gegen die Stuttgarter Kickers im Duell zweier Regionalliga-Tabellenführer ging zwar verloren, alles andere als ein Auftaktsieg gegen den Underdog aus Ansbach wäre schon eine Überraschung und ein Rückschlag im Titelrennen.

"Im Laufe der Vorbereitung haben wir uns gesteigert. Gerade in der Defensive haben wir zugelegt", lässt Ansbachs Coach Niklas Reutelhuber wissen. Das trifft sich gut, denn hinten werden die 09er am Samstag Schwerstarbeit zu verrichten haben. "Wir werden Drangphasen der Kickers überstehen müssen. In gewisser Weise müssen wir leidensfähig sein und Bock darauf haben zu verteidigen. Aber klar ist auch: Wir fahren nicht nach Würzburg, um uns eine Niederlage abzuholen." Verzichten müssen die Gäste aus Mittelfranken auf die gelbgesperrten Tobias Dietrich und Riko Manz, Tanyel Deliboyraz muss vermutlich wegen Knieproblemen passen. Zudem fallen die langzeitverletzten Daniel Schelhorn (Reha nach Kreuzbandriss) und Sven Landshuter (Schambeinentzündung) aus.



Aufrufe: 029.2.2024, 12:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor