Denn der amtierende Meister aus Weida kommt direkt am 1. Spieltag zum Derby an den Steg. Letztes Jahre reiste der FCTW mit einem 2:0-Sieg zurück. Für beide Vereine könnte das Direktduell gleich ein Richtungsweisendes für den weiteren Saisonstart sein...
Für Meistertrainer Hendrik Penzel ging es nach der kräftezehrenden letzten Saison darum, die Akkus wiederaufzuladen. Voller neuer Energie und Elan geht er nun als Gejagter in die Spielzeit 22/23. "Die Mannschaft hat mir zwei Wochen Urlaub während der Vorbereitung zugestanden. Dafür bin ich sehr dankbar und auch, dass Patrick Leutloff in dieser Zeit die Jungs gut vorbereitet hat. Wir konnten die Mannschaft eigentlich komplett zusammenhalten und haben uns weiter verstärkt. Die neuen Jungs machen richtig Spaß und versuchen sich schnell mit unserer Idee und dem Verein zu identifizieren. Wir werden auch dieses Jahr unbekümmert in die Saison gehen und von Spiel zu Spiel denken", fasst der junge Coach zusammen.
Während Thüringen Weida in der vergangenen Saison eine Identität entwickelt hat, scheint diese bei Wismut im letzten Jahr etwas verloren gegangen zu sein. "Wir hoffen der Mannschaft eine Identität gegeben zu haben, die die Fans und Zuschauer auch sehen werden. Mit der Art und Weise wie wir Fußball spielen, wollen wir wieder Zuschauer zurückgewinnen", hat sich deshalb Wismut-Trainer Frank Müller auf die Fahnen geschrieben. Vor dem Duell mit Weida schiebt er die Favoritenrolle aber klar dem Gegner zu. "Weida ist gleich ein Gradmesser als amtierender Thüringenmeister. Sie sind der absolute Favorit und haben sich gut verstärkt. Sie machen eine sehr ordentliche Arbeit in Weida", so der 35-Jährige weiter.
Deutlich anders beantwortet sein Trainerpendant vom Roten Hügel die Frage nach dem Favoriten am Samstag. "Jede Saison startet bei Null und da ist es egal ob du letztes Jahr Erster oder Vierzehnter geworden bist. Das einzige was wir mitnehmen können, ist ein stückweit Selbstvertrauen. Die Favoritenfrage kann sicherlich keiner so richtig beantworten und das spielt auch gar keine Rolle. Es ist das erste Spiel der Saison und ein brisantes Derby. Gera hat sicher nach dem Umbruch viel vor und das wollen sie auch zeigen. Dass sie richtig Qualität im Kader haben wissen wir, aber auch wir brauchen uns nicht verstecken. Ich denke die Zuschauer sind bei diesem Derby immer auf ihre Kosten gekommen und ich gehe auch davon aus, dass wir am Samstag ein schönes und intensives Spiel sehen werden", so der Blick vom ebenfalls 35-jährigen FCTW-Trainer.
In Sachen Personal müssen am Samstag beide Mannschaften vor allem auf Torgefahr verzichten. Bei Wismut wird das neuformierte Sturm-Duo um Benjamin Förster (Innenbandriss) und Christopher Lehmann (Muskelverletzung) fehlen. Die beiden Busenfreunde fanden im Sommer gemeinsam den Weg an den Steg. Mit Max Zerrenner (Bänderverletzung) und Noah Tolksdorf (Kreuzbandriss) fallen zwei weitere Kicker aus, die eher im Offensivbereich zu Hause sind. "Wir haben aber so eine gute Mannschaft, in der jeder ersetzbar ist. Jeder Spieler im Kader kann von Anfang an spielen. Wir trauern nicht denen hinterher, die nicht da sind. Sondern wir arbeiten mit denen die da sind so, dass wir am Samstag ein sehr gutes Spiel abgeben", macht aber Frank Müller klar. Hendrik Penzel muss lediglich auf Ex-Wismut-Kicker Marcel Hartmann (Sperre) und Dustin Schmidt (Verletzung) verzichten.