2024-04-25T14:35:39.956Z

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Letztmals das Trikot der SpVgg Unterhaching trägt an diesem Wochenende Stephan Hain beim Blitzturnier im Sportpark – ab August beginnt für den 34-Jährigen eine neue Karriere als Ernährungsberater in Neuseeland.
Letztmals das Trikot der SpVgg Unterhaching trägt an diesem Wochenende Stephan Hain beim Blitzturnier im Sportpark – ab August beginnt für den 34-Jährigen eine neue Karriere als Ernährungsberater in Neuseeland. – Foto: Robert Brouczek

Auckland statt Unterhaching: Hain wagt Aufbruch ins Abenteuer

Torjäger trägt letztmals das SpVgg-Trikot

Der langjährige Unterhachinger Top-Torjäger Stephan Hain gibt nach seinem Karriereende bei der SpVgg einen überraschenden Wechsel bekannt.

Unterhaching – Zwiesel, Lindberg, Ruhmannsfelden, Augsburg, München und Unterhaching lauten die Ortsnamen der deutschen Vereine in der Fußballerkarriere von Stephan Hain. Nach seinem zuletzt bekannt gegebenen Ende bei Drittliga-Aufsteiger SpVgg Unterhaching (wir berichteten) kommt nun ein besonderer und außergewöhnlicher Name einer ausländischen Großstadt in diese Liste des Hachinger Publikumslieblings hinzu: nämlich Auckland in Neuseeland. Der 34-jährige Torjäger hat sich dazu entschieden, in der Millionen-Metropole auf der Nordinsel des Staates im Südpazifik beim Verein Manukau United FC das nächste Kapitel im Spätherbst seiner Karriere zu schreiben.

„Das passt nicht unbedingt zu mir“, gibt der gebürtige Niederbayer zu. „Und es wird schon ein bisschen ein Abenteuer.“

Dieses Abenteuer hat sich der heimatverbundene Angreifer zusammen mit seiner Familie auf eine Eigeninitiative bewusst ausgesucht. Nachdem bei ihm der Entschluss zum Ende seiner Profikarriere in Unterhaching gereift war, suchte Hain insbesondere eine Möglichkeit für eine Betätigung in seinem neuen Berufsfeld als Ernährungsfachmann für Sportler. Und diesen Einstieg soll er beim neuseeländischen Erstligisten erhalten, der ihm prompt auf seine Anfrage hin mit einer positiven Rückmeldung antwortete.

„Neuseeland hat mich als Reiseland gereizt. Eigentlich eine verrückte Geschichte, dass es dann so zustande gekommen ist“, meint der Torjäger.

Profifußball steht bei seiner Station am anderen Ende der Weltkugel nicht mehr im Vordergrund. Neben seiner Rolle als Spieler kann er im Klub im Rahmen einer Hospitanz seine Expertise in Sachen Ernährung für Sportler einbringen. Und hier einen Einstieg in diesem Beruf finden. Sei es im Fußball oder aber in anderen Sportarten wie dem in Neuseeland sehr populären Rugby.

Für die Münchner Familie Hain startet das Abenteuer gleich Anfang August. „Wenn nicht jetzt, dann macht man so etwas nie“, begründet Hain seine spontane Entscheidung. „Ich freue mich drauf. Und beim Zeitpunkt sollte man da nicht zu lange überlegen.“

Kleine Reißleine eingebaut

Eine Reißleine für das Abenteuer am anderen Ende der Welt gibt es allerdings auch. Hain hat zunächst einmal für sich und seine Familie ein befristetes Touristenvisum zum Aufenthalt auf dem Inselstaat in Ozeanien beantragt. Erst wenn er sich in diesem Zeitraum von drei Monaten mit seiner Familie vor Ort wohlfühle, wolle er sich über den Antrag eines Arbeitsvisums Gedanken machen. „Das ist durchaus vorstellbar. Und wenn es dann doch nicht unserem Geschmack verlaufen sollte, dann reisen wir in Neuseeland gerne ein bisschen in der Gegend rum“, so Hain, der sich von seinem ehemaligen neuseeländischen Mitspieler Stefan Marinovic bereits Reisetipps einholte.

Eine definitive Entscheidung ohne einen Rückflug gibt es bei Hain hingegen in Sachen Profifußball. Das Blitzturnier der SpVgg Unterhaching, für die er sieben Jahre lang auflief und in 171 Spielen stolze 92 Tore erzielte, wird an diesem Samstag (ab 15.30 Uhr im Sportpark, mit 1. FC Nürnberg und TSV 1860 München) für den in der jüngsten Vergangenheit von Verletzungen gebeutelten Angreifer der letzte Auftritt auf der Profibühne sein. Danach ist Schluss. „Dieser Schritt war keine einfache Entscheidung“, meint Hain. „Aber es ist besser so zu entscheiden, als wenn irgendwann dann andere einmal zu dir sagen: Hain, jetzt wird es Zeit aufzuhören.“

Posten als Ernährungsberater steht im Vordergrund

Fünf Spiele kann er für seine neue Mannschaft in Neuseeland in der laufenden Saison noch absolvieren. Sein neues Team hat er mit Ausnahme von ein paar Videosequenzen noch gar nicht kennengelernt. „Ich bin gespannt, wie der Fußball dort so ist“, sagt der ehemalige Torschützenkönig der Regionalliga Bayern.

Im Vordergrund soll seine Rolle als Ernährungsberater stehen, Fußball sei in seinem neuen Lebensabschnitt nun zweitrangig. „Ich möchte neue Erfahrungen gewinnen und bin gespannt, wie das Thema Ernährung in anderen Ländern gelebt wird.“ Bayerische Gerichte werden bei Familie Hain nun vorerst allerdings in Neuseeland nicht auf den Tisch kommen.

Eine Rückkehr in die bayerische Landeshauptstadt schließt Hain indes nicht aus. „Es gefällt uns schon hier im Großraum München. Aber eine solche Entscheidung ist natürlich beruflich abhängig“, sagt der 34-Jährige.

Aufrufe: 020.7.2023, 17:20 Uhr
Robert M. FrankAutor