2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Fortuna hat den ASV Dachau im Schlagerspiel im Stich gelassen: Was immer Philipp Schmidt (Nr. 12) und dessen Mitstreiter auch versuchten, die Gäste von der Landkreisgrenze hatten immer eine passende Antwort parat.
Fortuna hat den ASV Dachau im Schlagerspiel im Stich gelassen: Was immer Philipp Schmidt (Nr. 12) und dessen Mitstreiter auch versuchten, die Gäste von der Landkreisgrenze hatten immer eine passende Antwort parat. – Foto: HAB

ASV Dachau: Jetzendorf gewinnt das Schlagerspiel und hat nun alles selbst in der Hand

Josef Keimel wird zum Matchwinner

Nach knapp 39 Minuten ist das passiert, was der ASV Dachau auf jeden Fall vermeiden wollte.

Dachau/Jetzendorf – Die in grün gekleideten Spieler des TSV Jetzendorf bildeten eine Jubeltraube, weil Josef Keimel einmal zu viel Platz hatte und den Ball hart und platziert ins lange Eck schoss.

Das 1:0 für den Herausforderer von der Dachauer Landkreisgrenze war in diesem intensiven Spitzenspiel der Bezirksliga Nord ein Dämpfer. Die Hausherren vom Dachauer Stadtwald versuchten im Sepp-Helfer-Stadion zwar alles, am Spielstand änderte sich aber nichts mehr.

„Uns hat das nötige Glück gefehlt, die Jetzendorfer hatten es. Das war der Unterschied“, meinte Manuel Haupt, der Trainer der Dachauer nach der Partie.

Seinem Gegenüber, TSV-Spielertrainer Alexander Schäffler, fehlten nach eigener Aussage die Worte. Für ein „Wahnsinn, dass wir hier zu null gewinnen“, reichte es allerdings.

Das Sepp-Helfer-Stadion war gut besucht. 250 Menschen, darunter viele aus Jetzendorf, wollten sich das Spiel der beiden Topteams nicht entgehen lassen.

Beide Trainer hatten vor dem Duell von großem Einsatz gesprochen. Die Mannschaften enttäuschten nicht. Der ASV startete mit viel Schwung; er versuchte, die Gäste zu überrumpeln. „Dachau war bis zur zehnten richtig stark“, musste Gäste-Spielertrainer Schäffler zugeben. Doch seine Mannschaft überstand die Drangphase der ASV-Kicker schadlos, weil Torhüter Jerry Manhard unter anderem bei einem Freistoß von Andreas Roth hellwach war; er lenkte die Kugel am Kasten vorbei ins Toraus.

Jetzendorf steigerte sich mit zunehmender Spieldauer, kam allerdings nicht zu herausragenden Möglichkeiten. Die Topchancen fehlten in der Folge auf beiden Seiten, auch, weil die Defensivreihen keine entscheidenden Fehler machten.

In der 39. Minute hätte der Ball aus einem Getümmel vor der Dachauer Bank heraus auch zum ASV springen können. Er landete, dank des beherzten Einsatzes von TSV-Mittelfeldspieler Markus Pöllner, aber bei den Gästen. Die Jetzendorfer verlagerten über die Kette, Luis Sarisakal setzte sich durch und spielte in den Strafraum zu Keimel. Dann ging es schnell: Annahme mit rechts, Schuss mit links ins rechte untere Eck, Tor.

„Das war die eine Aktion, die wir gebraucht haben“, jubelte Spielertrainer Schäffler nach dem Schlusspfiff. Die Führung der Gäste zur Halbzeit war nicht unverdient.

Nach dem Seitenwechsel antworteten die Dachauer. Die Heimelf war in der Viertelstunde nach der Pause am Drücker, kam auch zu guten Chancen – unter anderem durch Philipp Schmidt. Der Angreifer wurde einmal im letzten Moment geblockt (50.), ehe wenig später Keeper Manhard mit einer starken Fußabwehr den Ausgleichstreffer verhinderte (52.).

Die Väter des Jetzendorfer Erfolges: TSV-Keeper Jeremy Manhard und Torschütze Josef Keimel.
Die Väter des Jetzendorfer Erfolges: TSV-Keeper Jeremy Manhard und Torschütze Josef Keimel. – Foto: HAB

Die Jetzendorfer führten allerdings auch nach einer Stunde noch mit 1:0. Das treffsicherste Team der Liga fand sich damit ab, den Fokus auf die Defensivarbeit zu richten. Denn Entlastungsangriffe gab es kaum noch, dafür erhöhte der ASV den Druck. „Die Dachauer haben in der letzten Viertelstunde viele weite Bälle in den Strafraum gespielt. Die konnten wir nicht verhindern“, so Jetzendorfs Spielertrainer Schäffler. Aber: „Wir waren giftig und haben alles weggeköpft.“

Denn obwohl die Dachauer mehr Spielanteile hatten und anrannten, kamen sie nicht mehr frei zum Abschluss. Es blieb beim 1:0 für den neuen Tabellenführer der Bezirksliga Nord.

Während die Jetzendorfer jubelten, sanken einige ASV-Spieler erschöpft und enttäuscht zusammen. „Wir sind niedergeschlagen“, sagte Coach Haupt. Dann fügte er an. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben sehr gut gespielt und eigentlich nichts zugelassen.“

Andererseits haben die Jetzendorfer gezeigt, warum sie auch ihr achtes Spiel nach der Winterpause gewonnen haben. Die Grün-Weißen sind zweikampfstark, taktisch gut eingestellt und sie haben die individuelle Klasse, um ihre Chancen zu nutzen. Schäffler: „Die Freude ist riesig. Jetzt wird gefeiert, dann bereiten wir uns auf die kommende Aufgabe vor. Der TSV Jetzendorf hat beide Saisonduelle gegen den ASV gewonnen und neben dem Drei-Punkte-Vorsprung auch im direkten Vergleich die Nase vorn. Gewinnt der TSV Jetzendorf am kommenden Wochenende das Heimspiel gegen den VfB Eichstätt II, dann ist er vorzeitig Meister – und damit Direktaufsteiger in die Landesliga.

Der ASV Dachau muss am kommenden Wochenende in Pfaffenhofen gewinnen – und auf einen Jetzendorfer Ausrutscher hoffen. (Moritz Stalter)

Aufrufe: 09.5.2022, 09:33 Uhr
Moritz StalterAutor