ASV Cham: Der Beginn eines neuen Zeitalters?

Pläno, ist Thomas Stowasser, der gegen Regensburg vier Mal traf, eigentlich bereits "Deine" Verpflichtung als Sportlicher Leiter?
Nein, ich war zwar bei der Vertragsunterschrift mit dabei, aber eingefädelt haben diesen Transfer Trainer Faruk Maloku und 1. Vorsitzender Rüdiger Altmann.

Kalteis, der leider verletzte Pfab, Medineli, Özlokman, eben Stowasser. Eure letzten Transfers waren einerseits Spieler mit einer gewissen, bereits vorher bekannte Qualität. Sie sind aber andererseits auch insgesamt Volltreffer in jeder Hinsicht. Wer steckt hinter diesen Personalien? Ist es Glück oder harte Arbeit, dass diese Neuverpflichungen so eingeschlagen haben?
Seitdem Faruk bei uns Trainer ist und sich auch viel um sportliche Angelegenheiten nebenan kümmert, hat sich viel getan. Dank seiner Erfahrung und akribischen Arbeit hatte man natürlich schon im Vorfeld ein Gefühl für diese Spieler, dass diese auch menschlich ganz gut passen könnten. Und dass sie auch noch gut performen, umso besser. Aber auch Rüdiger Altmann und die Leute im Hintergrund machen momentan einfach einen richtig guten Job.

Nicht nur wegen des 7:1-Ausrufezeichens gegen den Jahn II: Der ASV Cham ist hervorragend in die Saison gestartet. Oder ist es vielleicht doch so, dass Ihr den beiden verlorenen Punkten gegen Gebenbach nachtrauert?
Naja, nach einem 2:0-Rückstand beim Vizemeister von der Vorsaison kann man nicht unbedingt von verlorenen zwei Punkten sprechen. Wir sind zufrieden mit dem Start. Wer wäre das nicht. Aber es sind halt auch nur drei Spiele gespielt.

Sind die sieben Punkte aus drei Spielen einfach nur Glück und Zufall, oder lässt sich ein langfristigere Trend herauslesen. Nämlich der, dass der ASV Cham in dieser Bayernliga-Saison eher vorne zu finden sein wird?
Wir wollen immer besser werden. Der Trend sieht natürlich aktuell positiv aus, aber ich denke, erst Ende August bzw. nach ca. zehn Spielen wird man eine erste richtige Tendenz erkennen können, in welche Richtung es dieses Jahr bei uns gehen kann. Wir wissen, wo wir herkommen und bleiben definitiv demütig.

Was man keinesfalls bestreiten kann, ist, dass Ihr Euch in der Bayernliga stabilisiert habt. Wegen Faruk Maloku? Oder spielt Euer Coach bei der Etablierung in der Bayernliga nur eine Nebenrolle?
Dazu hab ich vorher schon einiges gesagt. Seitdem Faruk da ist und hier anschiebt, geht vieles in die richtige Richtung. Ich glaube, von Nebenrolle kann man hier nicht sprechen, obwohl ich natürlich weiß, dass er das nicht gerne hört (schmunzelt).

Malokus Mannschaften sind meist fit, spielen körperbetont, mit viel Willen und Leidenschaft. Stimmst Du dem zu?
Damals. als er zu uns gekommen ist, hatte ich in meinem Alter auch schon bisschen Respekt, ob ich das noch durchhalte. Vom Hörensagen ist da schon eine gewisse Schleifermentalität rübergekommen (schmunzelt). Aber so ist es aus meiner Sicht nicht. Dass Kondition, Kraft und Widerstandsfähigkeit einfach das A und O sind im Fußball, ist eben nicht nur eine Floskel. Er versucht uns körperlich und mental einfach stärker zu machen und die Jungs ziehen alle brutal mit. Und dass das Training auszuhalten ist, zeigt ja, wenn es ein 36-Jähriger auch noch schafft (schmunzelt).

Wie schafft Faruk es, diese Einstellung zu implementieren?
Mit einmal gesagt ist es wie überall nicht getan. Man muss dran bleiben und vieles immer und immer wiederholen.

Was sind denn überhaupt die kurz-, mittel- und langfristigen Ziele des ASV Cham?
Wir wollen gar nicht immer soweit in die Zukunft schauen. Dass wir besser werden wollen, jeder einzelne, und wir immer mehr Punkte holen wollen, ist klar. Aber wir versuchen erstmal im Hier und Jetzt zu bleiben und da alles reinzuhauen. Dann kommt der Rest von alleine.

Und Deine? Als Spieler? Als Sportlicher Leiter?
Gesund bleiben reicht erstmal als Spieler. Und als Sportlicher Leiter den Weg, den Rüdiger und Faruk schon angefangen haben, mitzugestalten, einiges an Erfahrung miteinzubringen, und an den Verein und die Jungs positive Werte vermitteln.

Wie kommst Du mit der Doppelfunktion klar?
Es ist zu Beginn, wie wohl bei jeder neuen Aufgabe, erst einmal ein wenig aufwendig und benötigt einiges an Zeit. Ich muss zunächst schauen, dass ich alles unter einen Hut bringe. Meine Freundin unterstützt mich Gott sei Dank. Und da es einfach Spaß macht, klappt es aktuell eigentlich ganz gut.

Wird es Dir nicht zu viel, das Drumherum zu managen und Dich gleichzeitig auf dem Platz auf Dich zu konzentieren?
Man muss das schon mögen. Das mit der Doppelfunktion versuche ich einfach strikt, auch gedanklich, zu trennen. Auf dem Platz und in der Kabine einfach Spieler sein und außerhalb bzw. zu Hause kann man sich dann intensivere Gedanken über andere Fußballsachen machen...

Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen - und alles Gute für die Zukunft!