2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Abklatschen tut gut: Ramadan Sabonovski, Co-Trainer der SG Königsbronn/Oberkochen, mit „Edelfan“ Uschi Bauer, laut Sabanovski „die gute Seele“ der Mannschaft. Foto: Christian Thumm
Abklatschen tut gut: Ramadan Sabonovski, Co-Trainer der SG Königsbronn/Oberkochen, mit „Edelfan“ Uschi Bauer, laut Sabanovski „die gute Seele“ der Mannschaft. Foto: Christian Thumm

Zwei Topstürmer und Stammkeeper weg: Gelingt der Neuanfang?

Die SG Königsbronn/Oberkochen steht vor einem Neubeginn *** "Jetzt erst recht!" die neue Parole

Abgänge hat jede Mannschaft zu verkraften. Doch die Situation bei der SG Königsbronn/Oberkochen kann man ohne Umschweife als prekär bezeichnen. Mit Kapitän Paul Mager (19 Tore und 21 Vorlagen in der vergangenen Saison, nun beim Bezirksligisten Schnaitheim), Lukas Geißler (28 Tore, 5 Vorlagen, nun beim Bezirksligisten Waldhausen) ist die Top-Offensive zu höherklassigen Vereinen gewechselt.

Beide waren bereits in der Winterpause sehr umworben, die SG konnte die beiden Angreifer da allerdings noch halten, erzählt Ramadan Sabonovski, der die Mannschaft zusammen mit Stjepan Crljic trainiert. Zudem ist mit Marcel Pelzer der Stammtorhüter arbeitsbedingt nach Stuttgart gegangen. „Das sind drei Säulen, die uns nun fehlen“, sagt Sabanovski. Darüber hinaus zog es Mohamed Osman zum Bezirksligisten AC Milan Heidenheim.

Dabei war die SG Königsbronn/Oberkochen die Mannschaft der Hinrunde der vergangenen Spielzeit. Niemand hatte sie so richtig auf der Rechnung, lange führte die SG die Tabelle an. Allerdings sei ihm der Lauf nicht ganz geheuer gewesen, sagt Sabanovski. „Wir haben Punkte geholt, die wir eigentlich nicht hätten holen dürfen“, so der 29-Jährige.

In der Winterpause habe das Trainergespann an Verstärkungen gedacht, doch es kam anders. Bereits da verließen wichtige Spieler den Verein. Abwehrchef Robin Wagner musste für ein halbes Jahr nach Göttingen, Angreifer Fakebba Darboe (8 Tore und 5 Vorlagen in 9 Spielen) musste zurück nach Italien. Er war aus Gambia geflohen, hatte aber seinen Asylantrag in Italien gestellt.

In der Rückrunde wurde die SG Königsbronn/Oberkochen nach hinten durchgereicht. Aus den ersten drei Spielen holte sie nur zwei Punkte, am Ende sollte es der zwölfte Platz in der Rückrundentabelle werden (am Saisonende Siebter).

Neubeginn bei der SG

Nun stehe die Spielgemeinschaft aus Königsbronn und Oberkochen vor einer Art Neubeginn, sagt Sabanovski, betont allerdings zugleich: „Wir sind ein gutes Team, auch abseits des Platzes.“
Auch deswegen habe das Trainergespann, laut Sabanovski, selbst gute Angebote abgelehnt. „Wir wollten nicht einfach so ein vermeintlich sinkendes Schiff verlassen und haben uns gedacht: Jetzt erst recht!“, erklärt der Oberkochener. Zugleich sollte es auch ein Signal an die Mannschaft sein.
Die einzige Bedingung: Eine zweite Mannschaft (Kreisliga B 5) wurde nicht mehr gemeldet, stattdessen gibt es jetzt eine Reserve. Auf der einen Seite schüre dies den Konkurrenzkampf, zugleich sei es besser fürs Mannschaftsgefüge, sagt Sabanovski.

„Auf den Sack bekommen“

Die Ergebnisse der Vorbereitung waren eher durchwachsen. So gab's gegen Bezirksliga-Absteiger Ebnat ein 2:2. Die Tore habe sein Team schön herausgespielt, lobt Sabanovski, fügt aber an: „Hinten sind wir noch anfällig.“ Bei der 1:8-Klatsche gegen Neresheim im Bezirkspokal haben der SG Königsbronn/Oberkochen viele Stammspieler gefehlt. Sabanovski findet es aber gar nicht so verkehrt, dass die SG da „einen auf den Sack bekommen“ habe. „So haben wir gesehen, welche Fehler wir noch machen und abstellen müssen.“

Am Sonntag, 19. August, hatte Königsbronn/Oberkochen noch spielfrei, daher gab's einen Test gegen Eggenrot (3:1). Nach dieser Generalprobe kann die Spielzeit kommen, für die Sabanovski gar nicht mal so schwarz sieht. Anvisiert seien die Plätze vier bis sechs.

Aufrufe: 022.8.2018, 10:06 Uhr
Edgar Deibert/Heidenheimer ZeitungAutor