2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Der SC Hangen-Weisheim hat viele treue Fans. Gegen die SG Nieder-Wiesen II kamen sie trotz der kühlen Witterung, um ihre Mannschaft anzufeuern. Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Der SC Hangen-Weisheim hat viele treue Fans. Gegen die SG Nieder-Wiesen II kamen sie trotz der kühlen Witterung, um ihre Mannschaft anzufeuern. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Zu viele Chancen vergeben

SC Hangen-Weisheim scheitert an der SG Nieder-Wiesen II / Treue Fans am Seitenrand

HANGEN-WEISHEIM.Die 500 Einwohner von Hangen-Weisheim können stolz auf ihre Fußball-Mannschaft sein. Zwar verlor das Team des SC in der ersten Runde des Kreispokals gegen die gut besetzte SG Nieder-Wiesen/Oberwiesen/Nack II 1:2. Aber sie verkaufte sich stark und scheiterte letztlich nur an der mangelnden Abgeklärtheit im Abschluss.

Udo Frey, Kassierer beim SC, bekennender FCK-Fan und treuer Zuschauer der Hangen-Weisheimer, nahm das Aus gelassen: „Welcher Ort von unserer Größenordung kann von sich behaupten, eine Aktiven- und zwei Jugendmannschaften zu haben? Für uns ist nicht so wichtig, Meisterschaften zu erringen“, meinte er.

Der Funktionär ist in Hangen-Weisheim groß geworden, kennt die Geschichte des 1954 erbauten Rasenplatzes aus eigenem Erleben. Früher spielte der SC in der B-Klasse, schnupperte sogar am Aufstieg in die A-Klasse, erzählt er. Und in den 90er Jahren stand die Mannschaft einmal im Kreispokalfinale. Doch dann schlief der Spielbetrieb ein.

Als Wecker für die Wiederbelebung diente 2009 die Sportplatzsanierung. Seitdem verfügt der SC wieder über eine Fußballmannschaft, die sich „zusehends entwickelt“, reflektiert Trainer Steffen Knell. Noch besser liefe es, wenn die Trainingsbeteiligung größer wäre, glaubt er. Dass die manchmal so schwach ist, dass er gar das Training ausfallen lassen muss, fiel im Pokalspiel gegen die SG Nieder-Wiesen nicht auf. In der letzten halben Stunde hatten die Platzherren ausreichend Luft, um wenigstens drei hundertprozentige Chancen herauszuspielen. Wären Kai Fell-Rathmacher oder Kevin Schreiber abgezockter gewesen, der SC hätten den 1:2-Rückstand in einen Sieg umgewandelt.

Die Fans, für ein Pokalspiel zweier C-Ligisten bei kühlem Wind und 90prozentigem Regenrisiko ausgesprochen zahlreich vertreten, rauften sich mehrfach die Haare. Alleine in der ersten halben Stunde hätten Martin Schaaf und Andreas Ruppert einen soliden SC-Vorsprung herausschießen müssen. Im Anschluss kamen aber die Gäste besser auf. Der erfahrene Andy Ulrich holte schließlich kurz nach der Pause den Elfer raus, den der ehemalige Landesliga-Fußballer Andreas Elbert zum 1:0 verwandelte. Andreas Rupperts Ausgleich (60.) hatte zehn Minuten Bestand. Ausgerechnet Niclas Klemmer, der ehemalige Bezirksliga-Torhüter des TSV Schornsheim, verkalkulierte sich bei einem Angriff der Nieder-Wieser und musste das 1:2 hinnehmen. Vorwürfe bekam er wegen des schlitzohrigen Treffers von Muhammed Pehlivan keine zu hören. Im Gegenteil: „Gegen die SG Dautenheim/Esselborn, dem jüngsten Punktspiel, hat er uns mit guten Paraden lange im Spiel gehalten. So etwas wie heute kann schon mal passieren“, hieß es rund um das Häuschen, in dem SC-Vorsitzender Michael Pätschke als Mundschenk agierte.

Nicht weit von ihm stand Niels Knell, Trainersohn und stärkster Spieler beim C-Ligisten. Eine Verletzung hinderte den 21-jährigen daran, seiner Mannschaft aktiv zu helfen. „Nebendran zu stehen ist viel schlimmer, als mitzuspielen“, haderte er. Kurz darauf feuerte er die Männer um die beiden Leistungsträger Julian Metz und Andreas Ruppert wieder an. Nur allzu gerne hätte er gesehen, seine Freunde vom SC hätten noch die Wende geschafft. So aber musste er seinen Wunsch, in einer der nächsten Pokalrunden auf einen höherklassigen Gegner zu treffen, auf kommende Saison vertagen.

Aufrufe: 013.8.2014, 22:56 Uhr
Claus RosenbergAutor