2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der beruflich bedingte Ausfall von Torjäger Timo Schwamberger (weißes Trikot, hier im Spiel gegen Budenheim) hat den Gau-Algesheimern große Probleme bereitet.	Archivfoto: Thomas Schmidt
Der beruflich bedingte Ausfall von Torjäger Timo Schwamberger (weißes Trikot, hier im Spiel gegen Budenheim) hat den Gau-Algesheimern große Probleme bereitet. Archivfoto: Thomas Schmidt

Zittern gehört zum Gau-Algesheimer Alltag

SV muss nach dramatischem Finale für die nächste Runde erneut um Torjäger bangen

GAU-ALGESHEIM. Ohne Zittern ging es für die Fußballer der Sportvereinigung Gau-Algesheim auch diesmal nicht. Nach dem dramatischen Saisonfinale in der Vorsaison, als das Team von Trainerfuchs Max Reichenberger erst am letzten Spieltag der B-Klasse auf Rang zwei geklettert war und dann in zwei umkämpften Aufstiegsspielen den Sprung in die A-Klasse Mainz-Bingen perfekt machte, wurde es für die Blau-Weißen erneut richtig eng. Im letzten Spiel gegen Dietersheim lag Gau-Algesheim bis weit in die zweite Hälfte mit 0:1 hinten - und hätte bei diesem Ausgang wieder in ein Alles-oder-Nichts-Spiel gemusst. Durch einen Doppelschlag von Christopher Rott und Andre Weyrich gelang dann doch noch die Rettung auf direktem Wege.

,,Das war natürlich sehr wichtig, nicht sofort wieder runter zu müssen", sagt Reichenberger. Für den 67-Jährigen und sein Team war die erste Saison nach dem Aufstieg eine ziemliche Achterbahnfahrt. ,,Wir sind lange Zeit nicht richtig in der neuen Liga zurechtgekommen. Das lag zum einen an der Unerfahrenheit, aber auch daran, dass wir die Liga unterschätzt haben. Es wurde zu wenig Kampf und Einsatzwillen eingebracht, erst ab November haben wir dann den richtigen Weg eingeschlagen", erläutert der Trainer. Nach nur acht Punkten aus 13 Partien kämpfte sich Gau-Algesheim nach oben, blieb in den letzten fünf Spielen vor der Winterpause ungeschlagen und holte dabei elf Punkte. Das lag nicht zuletzt an Torjäger Timo Schwamberger, der in 15 Spielen 15 Mal einnetzte. Umso größer war der Schock, als bekannt wurde, dass der am Frankfurter Flughafen arbeitende Angreifer wegen eines neuen Dienstplans für die Rückrunde ausfallen würde.

Starker Schlusssport

Der Start in die zweite Saisonhälfte ging mit vier Niederlagen in Folge dann auch in die Hose. ,,Wegen Personalproblemen", wie Reichenberger betont. ,,Ich habe in der gesamten Saison vielleicht zwei Mal in Folge die selbe Mannschaft aufbieten können." Dank eines starken Schlussspurts (zehn Punkte aus fünf Spielen) gelang aber doch noch der Ligaverbleib. Ein Verdienst auch von Christopher Rott, der für Schwamberger in die Bresche sprang und elf seiner 14 Saisontore nach dem Winter erzielte. Für Rott werden es allerdings die letzten im Gau-Algesheimer Dress gewesen sein. Er wechselt im Sommer zurück zu seinem Heimatverein TuS Rheinböllen. Für die Sportvereinigung zwar der (bisher) einzige Abgang, aber dennoch ein herber Verlust.

Zumal auch noch nicht feststeht, ob Schwamberger nächste Saison wieder mitmischen kann. In den kommenden zwei Wochen sollen die neuen Dienstpläne auf seiner Arbeitsstelle feststehen. ,,Wir sind sehr gespannt. Natürlich wäre es gut, wenn er wieder für uns spielen könnte", hofft Reichenberger. Sonst würde es für die finanziell nicht auf Rosen gebetteten Gau-Algesheimer in der Offensive ziemlich eng. ,,Ohne Moos nix los", erklärt Reichenberger die Tatsache, dass sich die Suche nach Neuzugängen bisher schwierig gestaltete. Der einzige Neue für die erste Mannschaft ist Torwart-Routinier Philipp Selig (38, Spvgg. Dietersheim). Ansonsten galt die Devise, das aktuelle Team, das Reichenberger in weiten Teilen bereits in seinen zwei Jahren als A-Jugendtrainer betreut hatte, zusammenzuhalten. Insgesamt ist der ehemalige Bundesligaspieler des TSV 1860 München (39 Spiele) nun schon seit zehn Jahren in Gau-Algesheim tätig.

Die letzten beiden Jahre waren ziemlich nervenaufreibend. Mit Blick auf das gemeinhin als besonders schwierig geltende zweite Jahr nach einem Aufstieg hat Reichenberger deshalb einen konkreten Wunsch: ,,Es wäre sehr angenehm, mal eine ruhigere Saison zu erleben." An diesem Samstag (27. Juni) startet die Sportvereinigung in die Vorbereitung hin zu diesem Ziel.



Aufrufe: 025.6.2015, 18:00 Uhr
David BenedyczukAutor