2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Entschieden das Moselderby in Schweich klar für sich und durften gleich dreimal einen Treffer bejubeln: Die Spieler des SV KonzFoto: Sebastian Schwarz
Entschieden das Moselderby in Schweich klar für sich und durften gleich dreimal einen Treffer bejubeln: Die Spieler des SV KonzFoto: Sebastian Schwarz

Zielstrebiger SVK gewinnt Moselderby am Winzerkeller

Zusammenfassung zum Moselderby am 12. Spieltag: Burak Tepe glänzt mit Vorlage und Tor - Schweich fehlen die Mittel gegen gut stehende Gäste

Am Sonntagnachmittag brachte der SV Konz den Gastgebern aus Schweich zum 12. Spieltag eine schmerzhafte 0:3-Derbypleite in einer fairen Partie bei. Vor 250 Zuschauern stachen Burak Tepe und Jason Thayaparan als treibende Kräfte in einem starken Gästeteam heraus. Schweich war zwar bemüht, zeigte aber nur selten die nötige Entschlossenheit und Zweikampfpräsenz, um Konz vor ernsthafte Probleme zu stellen. So rutschten die enttäuschten Gastgeber nach Abpfiff auf einen Abstiegsrang - die Gäste rückten auf Platz sieben vor.

Dirk Fengler änderte seine Startelf im Vergleich zur Niederlage in Neitersen auf einer Position: Der wiedergenesene Christoph Madert rückte für Marc Fußangel (Bank) ins Team. Dass beide Teams aktuell personell am Krückstock gehen, war spätestens mit dem Blick auf den Aufstellungsbogen jedem der rund 250 Zuschauer klar. So musste Gästecoach Alex Stieg die Startformation aus dem Heimspiel gegen Mülheim-Kärlich gleich auf drei Positionen umbauen: David Kwast rückte anstelle von Simon Grünhäuser zurück ins Tor. Die Verletzten Benedikt Sommer und Peter Irsch fehlten komplett im Kader und wurden durch Stephan Schwarz und Philipp Seer ersetzt. Kurios: Auf der Bank nahmen fünf reaktivierte Kräfte Platz, die bis dato ohne Saisoneinsatz blieben.

Schweich nervös - Konz treffsicher

Wie unterschiedlich die Ausbeute in den letzten Wochen verlief, spiegelte sich nach Anpfiff auf dem Platz wieder. Schweich wirkte nervös und leistete sich einige Abspielfehler. Konz hingegen übernahm die Kontrolle und ließ den Ball gut laufen. So erspielte man sich in den ersten zehn Minuten bereits zwei Schussgelegenheiten (2./6.). Seers Abschluss wurde jedoch von einem TuS-Verteidiger abgeblockt, Güths Schuss ging links vorbei. Die Gastgeber kamen erst nach acht Minuten über die Mittellinie, als ein langer Ball bei Markus Oltmanns landete, der jedoch in David Kwast seinen Meister fand.


Kurz darauf stand der Konzer Schlussmann erneut im Mittelpunkt. Die Mosella versuchte es mit dem selben Konzept: Langer Ball auf Oltmanns, der legte jedoch diesmal für Stefan Schleimer ab, dessen Schuss zur Ecke geklärt wurde. Bei der darauffolgende Schleimer-Ecke rotierte der Ball in einem Gewühl im SVK-Strafraum, bis er letztendlich links am Gehäuse vorbei ging (11.). Es sollte die letzten TuS-Chance im ersten Drittel der Partie bleiben. Fortan übernahm Konz wieder die Kontrolle und ging verdient in Führung: Auf der rechten Außenbahn setzte Burak Tepe Dominik Güth in Szene, dessen präzise Flanke in der Mitte von Philipp Seer souverän verwandelt wurde (18.).

Hausen erhöht - agiler Schleimer bleibt erfolgslos


Es dauerte einige Minuten, bis Schweich den Rückschlag verkraftete hatte, ehe Konz zum zweiten Mal die wacklige Defensive der Hausherren knackte. Innenverteidiger Frank Wacht, der das Spiel aus der Abwehr heraus immer wieder geschickt aufbaute, hebelte die Mosella-Abwehr mit einem langen Ball über die Viererkette aus, fand auf links Steffen Hausen, welcher nach Brustannahme das 2:0 erzielte (31.). Geschickt behauptete der SVK immer wieder die Kugel gegen zu passive Gastgeber. Vor allem Jason Thayaparan war im zentralen Mittelfeld nur selten vom Spielgerät zu trennen und trieb die eigene Offensive immer wieder an.


Doch noch ließ Schweich nicht ab. So tat sich vor allem Flügelspieler Stefan Schleimer hervor, der immer wieder in einer sonst zurückhaltenden Heimoffensive mit Einzelaktionen den Abschluss suchte. Zunächst zog er mit seinem starken rechten Fuss in die Mitte und schloss aus der Distanz ab (33.), kurz darauf setzte er Nils Hemmes in Szene der ebenfalls aus der zweiten Reihe abzog (39.). Doch Kwast entschärfte beide Schüsse sicher. Auch bei einem Strafstoß aus 20 Metern hatte Schleimer kein Glück, als der Ball knapp am linken Pfosten vorbeizischte (42.). Anschließend ging es pünktlich in die Kabinen.


Ideenlose Schweicher kassieren drittes Gegentor



In einer ansonsten sehr fairen Partie, zeigte der souveräne Unparteiische Christoph Zimmer, der in Hälfte eins noch ohne Verwarnungen zurecht kam, im zweiten Abschnitt dreimal den gelben Karton. Dirk Fengler hatte offenbar in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden, so kam Schweich motiviert aus der Pause. Allein an kreativen Momenten und Ideen mangelnde es. Konz zog sich weit zurück und überließ Schweich den Ball. Schweich kam jedoch nur selten über die Mittellinie. So wirken derzeitige Ausfälle von Offensivkräften wie Marc Pitsch oder Carsten Reis besonders schwer. Einen Schockmoment für die TuS gab es in der 57. Minute: Markus Oltmanns humpelte nach einem Zweikampf im Mittelfeld. Auf Volksfreund-Nachfrage gab er jedoch Entwarnung. Der Ausfall des Sturmtanks wäre für die kommenden Wochen fatal gewesen.


Erst nach über einer Stunde zappelte der Ball wieder im Tor: Markus Oltmanns schloss eine tolle Doppelpasskombination die vorausging ab, wurde jedoch wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen (67.). Offenbar war dies das Signal für die Gäste noch einmal aktiv zu werden. Doch Güths Torschuss ging rechts vorbei - Kemil Hasesic' feiner Heber senkte sich um Zentimeter neben das Tor (69./71.). Den Schlusspunkt setzte dann der starke Burak Tepe, der von Hasesic bedient wurde (77.).


Schweich muss damit die sechste Liganiederlage in Folge hinnehmen und rutscht auf Platz 16 ab. Konz fuhr aus den letzten sechs Spielen starke elf Zähler ein und klettert auf Rang sieben der Tabelle.

Stimmen zum Spiel

"Wir haben in der ersten Halbzeit ein souveränes Spiel gezeigt und sind verdient in Führung gegangen. Im zweiten Abschnitt haben wir die ersten zwanzig Minuten nicht konsequent nach vorne gespielt, standen dafür aber defensiv gut. Wir wollten hier heute kein Gegentor kassieren. Nach dem 2:0 hat Schweich versucht nochmal ran zu kommen, das haben wir überstanden. Vielleicht wäre die Partie noch anders ausgegangen, wenn sie das 2:1 erzielt hätten", fasste ein zufriedener Alex Stieg die Partie aus seiner Sicht zusammen.


Sichtlich enttäuscht war sein Pendant Dirk Fengler, der nach Abpfiff zunächst noch auf seinem Trainerstuhl blieb. "Das war heute mehr als ein Klassenunterschied. Die Art und Weise wie der Gegner zu Toren kommt, das darf uns einfach nicht passieren. Wir sind viel zu weit vom Mann weg, der kommt frei zum Flanken und dann ist das einfach nicht mehr zu verteidigen. In den Zweikämpfen waren wir oft viel zu weit vom Gegenspieler weg und haben die nötige Härte vermissen lassen. Konz konnte viel zu leicht den gewollten Pass spielen. Bei eigenem Ballbesitz haben wir den Ball nicht verteidigt und ihn oft zu leichtfertig hergeschenkt. Auch im Spiel nach vorne haben wir einiges vermissen lassen", fand er deutliche Worte.

Statistik:



TuS Mosella Schweich: Marcel Simon - Nico Frick (39. Yannick Uhl), Sven Hoffmann, Maximilian Gäbler, Christopher Quary (79. Steve Kirchen) - Philipp Seeberger, Christoph Madert, Thomas Schleimer, Stefan Schleimer - Nils Hemmes (57. Marc Fußangel), Markus Oltmanns. Trainer: Dirk Fengler.

SV Konz: David Kwast - Dominik Güth, Frank Wacht, Peter Maasem, Stephan Schwarz (76. Eric Wolff) - Burak Tepe (83. Florian Hock), Jason Thayaparan, Kemil Hasesic, Steffen Hausen - Philipp Seer (59. Christian Mai), Stefan Becker. Trainer: Alex Stieg.
Tore: 1:0 Philipp Seer (18.), 2:0 Steffen Hausen (31.), 3:0 Burak Tepe (77.)
Schiedsrichter: Christoph Zimmer Zuschauer: 250



Aufrufe: 019.10.2015, 14:42 Uhr
volksfreund.de/Janik KrauseAutor