2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
Ferdi Özcan fokussiert sich auf seine Trainertätigkeit beim TSV Langenlonsheim-Laubenheim – Foto: Özcan/Stock.Adobe
Ferdi Özcan fokussiert sich auf seine Trainertätigkeit beim TSV Langenlonsheim-Laubenheim – Foto: Özcan/Stock.Adobe

Ziel vor Augen, Motivation in den Beinen

Nachspielzeit mit Ferdi Özcan +++ Der 39-Jährige konzentriert sich beim TSV Langenlonsheim-Laubenheim auf seine Trainertätigkeit +++ Daniel Secker als spielender Co-Trainer und der Klassenverbleib in der Bezirksliga als Saisonziel

In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Ferdi Özcan (39). Der Trainer von Bezirksligist TSV Langenlonsheim-Laubenheim spricht über sein Karriereende als Spieler, seinen neuen Co-Trainer sowie die Erwartungshaltung an die Saison und die Zeitstrafe.

Ferdi, ihr befindet euch mitten in der Saisonvorbereitung. Seit wann und wie seid ihr wieder am Ball?

Anfang Juli haben wir mit der offiziellen Vorbereitung angefangen. Davor haben wir aber auch schon ein bisschen trainiert, zweimal die Woche und je nach Auflagen.

Merkt man, dass ihr mittlerweile wieder angezogen habt?

Auf jeden Fall, jetzt geht es wieder so richtig los! Endlich hat man wieder ein Ziel vor Augen und kann das Ganze auch wieder ernst angehen. Auch für die Motivation der Jungs ist das extrem wichtig. Das kennt ja jeder Sportler: wenn ein Ziel ausgegeben ist, kommt auch die Motivation wieder von alleine zurück.

Welches Ziel habt ihr denn für die Runde ausgegeben?

Wir haben letztes Jahr gegen den Abstieg gespielt, daher ist auch dieses Jahr erstmal ganz klar das Ziel, den Klassenerhalt so früh wie möglich zu sichern. Wir haben einen kleinen Umbruch hinter uns beziehungsweise befinden uns mitten drin. Wir haben den Kader verbreitert und viele junge Spieler dazubekommen, die es zu integrieren gilt. Eine Entwicklung, die über die Runde stattfinden wird und wo wir sehen müssen, wie es sich über die Saison gestaltet.

Lange frei war auch der Platz an deiner Seite im Trainerteam. Was gibt es da Neues?

Daniel Secker wird als spielender Co-Trainer dazukommen. Er ist schon seit mehreren Jahren Führungsspieler dieser Mannschaft und hat mit seinen Toren schon einiges für den TSV geleistet. Ihm wollten wir auch einfach die Chance geben, da reinzuwachsen. Gegen eine externe Lösung haben wir uns früh entschieden, weil es uns wichtig war, einen Mann aus den eigenen Reihen zu nehmen.

Und wie sieht es bei dir aus, wirst du weiterhin Spielen?

Nein, mein Fokus liegt ganz klar auf dem Trainerdasein. Das Kapitel Spieler ist definitiv abgeschlossen. Letztes Jahr hatte ich mir das noch offen gehalten, das stimmt, aber jetzt ist definitiv Schluss. Es reicht auch, dass muss ich ehrlich gestehen. Die Pause war schon sehr lange und ab einem gewissen Alter ist es nicht mehr so einfach, da zurück zu kommen. Klar die zwei, drei Kilos bekomme ich schnell wieder runter, aber es war einfach an der Zeit, einen neuen Schwerpunkt zu setzen.

Apropos Zeit, derzeit stark diskutiert wird das Thema Zeitstrafe. Wie ist deine Meinung dazu?

Dazu habe ich mir ehrlich gesagt noch nicht viele Gedanken gemacht. Ich kenne es aus Hessen und weiß, dass es im Jugendbereich schon zur Anwendung kommt. Persönlich glaube ich, dass es immer sehr schwierig ist, die Beurteilung vorzunehmen. Ein anderes Thema ist die Spielerverfügbarkeit, die in den unteren Ligen ja ein großes Problem ist. Da tut jede Sperre natürlich weh. Wenn man dem dadurch etwas entgegenwirken kann, ist das nicht verkehrt. Über allem steht für mich aber, dass die Regel nicht ausgenutzt wird. Je nachdem, wie es geregelt wird, nehmen Spieler dann die Verletzung eines anderen in Kauf. Das ist für mich das wichtigste Thema bei der Sache. Letztlich kommt es darauf an, wie die Schiedsrichter damit umgehen.

Also prinzipiell eine gute Sache, wo es dann auf die Umsetzung ankommt?

Ja, im Endeffekt ist es nichts Verkehrtes, aber es muss eben gescheit geregelt werden, weil es meiner Meinung nach schon einige Gefahren birgt. Eigentlich sollte man sich im Herrenbereich auch emotional einfach im Griff haben. Klar gibt es immer ein paar Heißsporne aber gerade da glaube ich auch nicht, dass die Zeitstrafe daran etwas ändern wird.

Aufrufe: 014.7.2021, 09:30 Uhr
Martin ImruckAutor