Zico zu Gast in Wiesbaden

Trainer zu sein macht Uwe Bindewald vor allem Spaß: "Ich war jahrelang als Profi aktiv im Fußballgeschäft, habe viele Erfahrungen sammeln können und den Spaß am Fußball nie verloren. Die Arbeit mit jungen Leuten macht mir großen Spaß. Deshalb habe ich mich für den Weg entschieden, Trainer zu werden, um mein Wissen und Rat an junge Talente weiterzugeben."

Soldaten geben Begleitschutz

Seine Erfahrung sammelte Bindewald in 386 Partien für die SGE und hat mit drei Abstiegen einiges an Bundesligageschichte miterlebt. Auch außerhalb von Deutschland gab es einige erinnerungswürdige Momente in Bindewalds Karriere: "Ein Testspiel mit der Eintracht in Kolumbien fällt mir da ein. Aufgrund der schwierigen politischen Lage in diesem Land wurden wir direkt vom Flughafen mit Hubschraubern abgeholt. Wegen der Anschlagsgefahr haben wir dann auf dem Weg zum Spielort Begleitschutz in Form von schwer bewaffneten Soldaten auf Motorrädern bekommen. Ein wirklich komisches und kurioses Gefühl als Spieler." Sonst waren internationale Ausflüge für Bindewald angenehmer, in 23 Europa-League Partien trug er das Trikot der Eintracht.
Sein Trainerdebüt gab der ehemalige Abwehspieler mit dem Spitznamen "Zico" als Co-Trainer der U19 im Jahr 2008 an der Seite von Oscar Corrochano. Seinen Erfahrungschatz teilt er nun mit den B-Junioren, die momentan in der Bundesliga Süd/Südwest auf dem zehnten Platz stehen.

Uwe Bindewald hatte sich beim letzten Liliencup schon mit dem FuPa-Team angefreundet. Archivfoto: Aslan

Gute Organisation und reibungsloser Ablauf beim Liliencup

Für die Vorbereitung auf die Rückrunde ist der Liliencup eine wichtige Veranstaltung: "Das Turnier ist immer top besetzt und bietet eine gute Vergleichs- und Testmöglichkeit gegen andere starke Teams", so Bindewald. Die kurze Anreise aus Frankfurt zum Lilincup, der quasi vor der Haustür stattfindet und "die gute Organisation und der reibungslose Ablauf sprechen ganz klar für die Veranstaltung hier in der heimischen Region". Trotz vermeintlichem Heimvorteil wird es auch international interessant für den Nachwuchs der Eintracht. Denn ihre Gruppe ist mit Rapid Wien, Aston Villa, Slavia Prag und den deutschen Konkurrenten Hamburger SV und Hannover 96 top besetzt. Für Uwe Bindewald wird das Aufeinandertreffen mit den verschiedenen Mannschaften "sehr wichtig für uns". Das internationale Teilnehmerfeld bietet für Uwe Bindewald außerdem die Möglichkeit, gerade für die jungen Spieler, wichtige Erfahrungen zu sammeln, denn "man hat die Möglichkeit gegen komplett anders eingestellte Mannschaften zu spielen und andere Charaktere kennenzulernen. Dabei verbessert das Team seine Flexibilität und lernt schnell umzudenken".

Große Fußstapfen: Sebastian Jung, Marco Russ und Marc Stendera

Aufgrund des starken Teilnehmerfeldes möchte Bindewald zwar noch keine Prognose abgeben, doch die Eintracht reist mit viel Renommee an. Nach vier Titeln (1999, 2007, 2008 und 2012), dem dritten Platz vor zwei Jahren und dem Aus in der Vorrunde im letzten Jahr will der Nachwuchs beim aktuellen Liliencup zeigen, dass sie in die Fußstapfen von ehemaligen Teilnehmern wie Sebastian Jung, Marko Marin, Timothy Chandler, Marco Russ oder Marc Stendera treten können. "Zico" wählt seine Teilnehmer für den Wiesbadener Liliencup deshalb mit Bedacht aus: "Entscheidend für die Besetzung der Mannschaft ist natürlich, welche Spieler zu diesem Zeitpunkt fit sind. Dabei spielen sowohl spielerische als auch läuferische Fähigkeiten eine Rolle. Ich gehe von einem sehr intensiven Turnier aus."