2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
Augen zu und durch: Hellas Schierstein (blau) lieferte dem FC Maroc einen großen Kampf, unterlag dennoch letztlich knapp mit 0:1. Foto: Tom Klein
Augen zu und durch: Hellas Schierstein (blau) lieferte dem FC Maroc einen großen Kampf, unterlag dennoch letztlich knapp mit 0:1. Foto: Tom Klein

Zahltag, aber kein Zauberfußball

400 Zuschauer erleben nach zähem Ringen 1:0-Pokalsieg des FC Maroc bei Hellas Schierstein

WIESBADEN. Zahltag, aber kein Zauberfußball: Vor 400 Zuschauern überwogen auf dem Hartplatz am Saareck beim Pokalduell zwischen A-Liga-Topteam Hellas Schierstein und Kreisoberliga-Tabellenführer FC Maroc ganz klar die kämpferischen Komponenten.

Es war kein Augenschmaus, dafür ein zähes Ringen um den Einzug in die dritte Runde, die Maroc durch das 1:0-Siegtor des aufgerückten Abwehrspielers Sabir Amraoui erreicht hat (77.). Vorausgegangen war eine weite Freistoßhereingabe von Bilal Marzouki, die Mohamed Tajjiou per Kopf zum Torschützen verlängerte. Die einzige wirkliche Nachlässigkeit der Hellenen.

„Auf Kunstrasen wäre es sicher vom Fußballerischen ein viel besseres Spiel geworden. Aber ich bin zufrieden“, meinte Maroc-Coach Karim Tahiri. Aus seiner Sicht war die Abwehr um Amraoui und den starken Achraf Bouhabba der Erfolgsgarant. Zudem trug Keeper Faissal Dahhou in der Nachspielzeit mit unglaublichem Reflex gegen den Kopfball des sonst blassen Hellas-Neuzugangs Engin Arslan maßgeblich zum Weiterkommen bei. Entsprechend ausgelassen bejubelte das FCM-Ensemble die neuerliche Fristverlängerung der niederlagenlosen Serie. Sie umfasst vor dem Liga-Auftritt beim SC Kohlheck (So., 15 Uhr) 42 Punkt- und zwei Pokalspiele.

Torjäger in der Abwehr

Im Hellas-Lager wurde das Ausscheiden mit Fassung getragen. Trainer Michael Badal hatte seinen sonstigen Torjäger Ninos Yoseph vom Start weg nach hinten ins Zentrum beordert, statt der üblichen Dreier-Abwehrformation eine Viererkette installiert. „In der A-Liga funktioniert es mit einem Dreierblock, gegen den FC Maroc, der schnelle Außen hat, wären wir damit nicht gut gefahren. Überhaupt müssen wir mit Blick auf einen eventuellen Kreisoberliga-Aufstieg damit beginnen, die Viererkette einzuführen. Außerdem hat Ninos bereits zu seiner Zeit bei Meso hinten zentral gespielt“, begründete Badal, der mit Spiro Nakas ein Tandem bildet, die überraschende Maßnahme.

Ninos Yoseph war darüber am Tag vor dem Match informiert worden. Der 23-Jährige, der bereits zwölf Liga-Tore erzielt hat, obwohl er in einigen Partien fehlte, wurde erst nach dem Gegentor nach vorne beordert. Prompt erzeugten die Griechen mehr Druck, doch Maroc erwies sich im Endeffekt als die in Nuancen kompaktere und spielerisch bessere Mannschaft. Am Sonntag (15 Uhr) werden sich die Griechen im Punktspiel gegen den aufstrebenden TuS Medenbach auf jeden Fall in der Offensive steigern müssen. Mario Kaluscha, in Medenbach mit Marc Ebisch für das Coaching zuständig, schaute beim Pokalfight aufmerksam zu. Er sieht das eigene Team, in dem Jens Ludewig und Markus Paul Torjäger-Qualitäten einbringen, keineswegs chancenlos.

Aufrufe: 026.9.2013, 12:00 Uhr
Stephan NeumannAutor