Youth League: Nur der BVB überzeugt - Reform für U19-Bundesliga

Der FC Bayern München und die U19 von Borussia Dortmund haben eine Gemeinsamkeit: Ihr Fokus liegt mangels nachhaltiger Konkurrenz in der Bundesliga auf dem internationalen Geschäft. Deshalb war der 5:3 (2:2)-Sieg des BVB gegen den FC Empoli auch so wichtig. In einem wahren Spektakel - Dortmund lag zwischenzeitlich 1:2 hinten - setzten sich die Borussen gerade noch durch und stehen nun in der nächsten Runde der K.o.-Phase.

Zwei Wege in der Youth League

Statt wie in der Champions League der Herren, an der 32 Teams teilnehmen, treten in der Jugendversion ganze 64 Mannschaften an. Um sich dafür zu qualifizieren, gibt es zwei verschiedene Wege: den Champions-League-Weg und den Meisterweg.

Der Champions-League-Weg ist ganz einfach beschrieben: Alle Jugendteams der 32 Teilnehmer der Champions League sind automatisch in der Youth League vertreten. Der Meisterweg ist dagegen etwas komplizierter und wird euch an dieser Stelle genauer beschrieben. Wegen der Corona-Pandemie hat der Meisterweg diesmal aus zwei K.o.-Runden bestanden.

Bayern, Wolfsburg und Leipzig holen zusammen vier Punkte

Aus deutscher Sicht hat nur Borussia Dortmund einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Zwar musste die Auswahl von Mike Tullberg als Tabellenzweiter der Gruppe C hinter Sporting Lissabon in die Playoffs, aber damit war die U19 der einzige Vertreter Deutschlands nach der Gruppenphase. RB Leipzig verlor gegen Paris Saint-Germain (14 Punkte), Club Brügge (11) und Manchester City (8) alle Spiele, der VfL Wolfsburg holte gegen RB Salzburg (12), den FC Sevilla (11) und den OSC Lille (10) einen Punkt und der FC Bayern München mühte sich gegen Benfica Lissabon (15), Dynamo Kiew (13) und dem FC Barcelona (4) zu drei Punkten.

„Man hat gesehen, weshalb dieser Wettbewerb so wichtig ist für die Entwicklung der Spieler, die in der Bundesliga selten auf diesem Niveau gefordert werden. Sie mussten an ihre Grenzen gehen und Widerstandsfähigkeit zeigen", erklärte Lars Ricken, Direktor des Nachwuchsleistungszentrum des BVB, denn Reviersport. Die internationale Konkurrenz ist dem deutschen Juniorenfußball enteilt, weshalb eine generelle Reform der Junioren-Bundesligen angestrebt wird.

Fokus auf Elite-Nachwuchs?

"Danach sollen künftig nur noch die Nachwuchs-Leistungszentren der 36 Bundesliga-Klubs zunächst regional und in der Rückrunde bundesweit den Deutschen Meister", wird der BVB laut Reviersport zitiert. „Das Konzept ist indes noch nicht in Stein gemeißelt und findet vor allem im Amateurlager wenig Zustimmung.“

Das hätte zur Folge, dass ein Märchen wie das der SG Unterrath in der B-Junioren-Bundesliga bald ein abruptes Ende haben würde. Es ist nämlich kaum vorstellbar, dass es ein Konstrukt mit dem Titel Bundesliga geben wird, sollten die NLZ-Teams in einer eigenen Klasse antreten. Die Frage bleibt, wohin Aufstiege aus der Niederrheinliga oder Mittelrheinliga führen würden. Gibt es dann überhaupt noch Ligen jenseits der Verbandsstaffeln? Für die Talente jenseits der Elite-Klubs wäre ein solche Maßnahme ein mehr als nur falsches Signal.