2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligavorschau
SV-Trainer André Fanroth
SV-Trainer André Fanroth

Youngster mit großen Ambitionen

Der 28-jährige Coach Fanroth will Bergfried Leverkusen voranbringen

Leverkusen. Das Team ist ebenso erstaunlich jung wie sein Trainer. „Im Prinzip betreue ich eine bessere A-Jugend-Mannschaft”, sagt der Coach des A-Ligisten Bergfried Leverkusen, André Fanroth. Er gehört mit 28 Jahren zu den Jüngsten seiner Zunft. An Erfahrung mangelt es ihm dennoch nicht. Schließlich ist Fanroth bereits sein halbes Leben lang Trainer. Nachdem seine aktive Karriere nach drei Kreuzbandrissen und einem Knorpelschaden im Knie bereits im Alter von 20 Jahren ein jähes Ende gefunden hatte, konnte er sich frühzeitig ganz auf den Trainerjob fokussieren. Bereits als Juniorenspieler von Viktoria Köln hatte Fanroth vereinsintern als Nachwuchscoach gearbeitet.

Die anschließenden Trainer-Stationen hießen Bergisch Gladbach und Bergfried Leverkusen. Dort folgte im Januar dieses Jahres der nächste, gewissermaßen logische Schritt: Fanroth übernahm erstmals ein Senioren-Team, stieg vom A-Junioren-Coach zum Trainer der ersten Mannschaft auf und führte diese prompt auf Platz sieben. „Der Klub hat nach der Ära Karl Slickers ein Kontrastprogramm gewählt und bewusst einen jungen Trainer engagiert”, sagt Fanroth. Der Mut der Vereinsführung hat sich bislang ausgezahlt. Denn erneut dürfte man eine sorgenfreie Spielzeit erleben; Bergfried überwintert auf Rang sechs. „Wir könnten noch besser dastehen”, sagt Fanroth. Die Liga sei schwächer als erwartet, zudem habe die Verletzungsmisere zu Beginn der Saison einige Punkte gekostet.

Zu den Gewinnern der Hinrunde zählen zwei Akteure, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Frühsenior Luca Kühn (18) verbuchte bereits fünf Startelfeinsätze — und das auf einer Position mit großer Verantwortung, in der Innenverteidigung. „Luca macht einen tollen Job. Ihm traue ich eines Tages auch den Sprung in die Landesliga zu”, sagt Fanroth. Er lobt auch Daniel Wefers (fünf Einsätze), der satte 15 Jahre älter ist als sein Mitspieler Kühn. „Daniel gibt in jeder Einheit Vollgas — und das, obwohl er zuletzt nur auf der Bank saß”, so Fanroth. Für die Rückrunde wird der Kampf um die Nummer eins neu eröffnet. Großer Konkurrenzkampf herrscht auch im Angriff. Obwohl Kevin Sivakumar mit neun Treffern bester Torschütze seiner Mannschaft ist, kam er zuletzt nicht über die Rolle des Edeljokers hinaus.

Sivakumar und Co. sollen in der Rückrunde dazu beitragen, die 30-Punkte-Marke zu knacken. Die Vorzeichen stehen gut, schließlich darf Bergfried zehn von 15 Partien auf dem heimischen Kunstrasen am Höfer Weg bestreiten. Dort sollen die Zuschauer mittelfristig wieder Bezirksliga-Fußball zu sehen bekommen. „Da gehört der Klub hin. Schließlich haben wir 2013 sogar noch in der Landesliga gespielt”, sagt Fanroth. Er und sein junges Team wollen offenkundig wieder an alte Zeiten anknüpfen.

Aufrufe: 01.1.2016, 21:55 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor