2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Marius Walz bleibt seinem Herzensverein treu.	Foto: Breier/Archiv
Marius Walz bleibt seinem Herzensverein treu. Foto: Breier/Archiv

»Würden Saison gerne irgendwie zu Ende spielen«

GL FFM WEST: +++ Trainer Marius Walz plant aktuell die nächste Runde beim Fußball-Gruppenligisten Usinger TSG +++

USINGEN (zyk). Die Fußballer der Usinger TSG verharren wie alle anderen Teams im Wartestand. Trainer Marius Walz (50) schildert im Gespräch mit dem Usinger Anzeiger die Situation aus dem Blickwinkel der Buchfinkenstädter, die in der Gruppenliga Frankfurt West Tabellenplatz vier belegen.

Wie gestaltet sich die Situation aufgrund von Corona und Kontaktsperren innerhalb Ihrer Mannschaft? Tauschen Sie sich mit Ihren Spielern regelmäßig aus?

Wir leben mit der Situation den Umständen entsprechend gut. Eine andere Chance haben wir nicht. Wir tauschen uns dabei über Chats und Telefonate aus.

Beschreiben Sie bitte die Stimmung im Team aus Ihrer Sicht zu Zeiten von Kontaktsperre und Sportverbot?

Viele Spieler sind eigentlich nur traurig, dass sie kein Fußball spielen können derzeit. Mein Eindruck ist, dass vielen durch die Zwangspause deutlich vorgeführt wird, welch hohen Stellenwert ihr Lieblingssport in ihrem Alltag hat.

Ein Mannschaftstraining ist derzeit nicht möglich. Schicken Sie Ihren Spielern stattdessen individuelle Trainingsanweisungen?

Nein, solange nicht klar ist, wann wir überhaupt wieder an Training und Wettkampf denken können, trainieren die Jungs individuell. Jeder, einschließlich mir selbst, hält sich im Rahmen der Möglichkeiten mit einem hohen Maß an Eigenmotivation fit.

Noch ist nicht klar, ob die Saison abgebrochen, die Tabelle eingefroren oder die Runde zum Beispiel wiederholt wird. Haben Sie ein Wunschszenario?

Keine Frage, wir würden die Saison am liebsten irgendwie zu Ende spielen. Aber das ist sehr weit hergeholt. Gerade, weil sich die Mannschaft in der Winterpause zusammenraufte und sich ihrer Stärken erinnerte. Nun wurden wir auf unserem guten Weg ausgebremst. Realistisch ist aus meiner Sicht, dass die Tabelle eingefroren wird.

Rückblick auf das Sportliche: Wie hat sich Ihr Team in dieser Runde aus Ihrer Sicht entwickelt?

Wie erwähnt, haben wir als Trainerteam mit der Mannschaft und dem Vorstand die mäßige Hinrunde analysiert, dabei Unstimmigkeiten und Meinungsverschiedenheiten im Umgang miteinander ausgeräumt. Die Vorbereitung lief gut. Wir wollten angreifen.

Rasch zu Ihnen: Wie funktioniert der Austausch mit dem Vorstand in der aktuellen Situation, Stichwort „Planung neue Saison“?

Das läuft gerade in dieser Zeit sehr gut. Wir planen die Zukunft, besprechen aktuelle Themen per Telefon, Whatsapp und E-Mail. Mit dem gebotenen räumlichen Abstand gab es auch Zweiertreffen.

Wie steht es eigentlich um ihr Engagement bei der UTSG? Machen Sie weiter?

Das wurde schon im Dezember geklärt. Nur für eine Saison eine Mannschaft zu übernehmen ergibt wenig Sinn. Zudem – und das ist viel wichtiger – ist die UTSG mein Herzensverein. Das passt. Er herrscht offener und ehrlicher Austausch. Ich möchte die Mannschaft gerne noch weiterentwickeln.

Abschließende Frage: Haben Sie einen persönlichen Tipp für einen gesunden Umgang mit der Corona-Krise?

Lagerkoller kommt noch nicht auf. Ich bin jeden zweiten Tag im Wald – und das nicht nur zum Frustabbau. Ich habe endlich Zeit, auch etwas für mich zu tun. Resultat: sieben Kilo abgenommen.



Aufrufe: 025.4.2020, 08:00 Uhr
Usinger AnzeigerAutor