2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Kollektiver Jubel: Die 05er feiern den Treffer zum 2:0 durch Petar Sliskovic (Dritter von links), der sie gegen Aalen endgültig auf die Siegerstraße brachte.	Foto: hbz/Kristina Schäfer
Kollektiver Jubel: Die 05er feiern den Treffer zum 2:0 durch Petar Sliskovic (Dritter von links), der sie gegen Aalen endgültig auf die Siegerstraße brachte. Foto: hbz/Kristina Schäfer

Wunder plötzlich greifbar

Bereits abgeschriebene U 23 des FSV Mainz 05 ist nach 2:0-Sieg über Aalen wieder dick im Geschäft

MAINZ. Aus der Kabine der Heim-Mannschaft dröhnte fetzige Musik. Der Feten-Hit „Hulapalu“ von Andreas Gabalier war in den Katakomben des Bruchwegstadions ebenso unüberhörbar zu vernehmen wie das „Fliegerlied“ von Schlager-Star Tim Toupet. Keine Frage: Die Laune bei den Spielern der U 23 des FSV Mainz 05 war nach dem Spiel gegen den VfR Aalen blendend. Das kam nicht nur durch die Party-Songs zum Ausdruck, sondern auch durch diverse Albereien, die die jungen 05-Kicker nach ihrem eindrucksvollen 2:0 (2:0)-Erfolg gegen die Gäste von der Ostalb miteinander machten.

Stimmung ist so gut wie nie zuvor in dieser Saison

Selten war die Stimmung beim Fußball-Drittligisten in dieser so schwierigen Saison so gut und positiv wie nach der Partie am Samstagnachmittag. Bei den längst abgeschriebenen Mainzern, die noch vor drei Wochen als sicherer erster Absteiger galten, ist nach dem dritten Dreier in Folge die Zuversicht zurück. Der Glaube an das kürzlich nicht mehr für möglich gehaltene Wunder Klassenerhalt lebt wieder. Zwei Spieltage vor Schluss fehlen dem FSV nur noch vier Punkte auf den SC Paderborn, der derzeit den rettenden 17. Platz belegt. Auf den Drittletzten SV Werder Bremen II sind es nur noch drei Zähler. Vor allem der Trend stimmt positiv: Erstmals haben die 05er drei Spiele in Serie gewonnen, noch nie zuvor in dieser Runde wirkte das FSV-Konstrukt so stabil, konzentriert und bärenstark wie im Moment.

„Wenn man über das ganze Jahr so viele Spiele aus der Hand gibt wie wir, ist es umso schöner, wenn man sich jetzt belohnt“, befand Innenverteidiger Maximilian Rossmann, der die Mainzer Viererkette umsichtig organisierte. Die 05er ließen gegen Aalen defensiv fast nichts zu und hätten deutlich mehr Tore erzielen können als den frühen 1:0-Führungstreffer von Felix Lohkemper (2. Minute) und das 2:0 durch Petar Sliskovic (33.). Es war eine der besten, wenn nicht sogar die beste Saisonleistung des FSV. Vor allem die erste Hälfte war ein ganz dickes Ausrufezeichen an die Konkurrenz im Keller.

„Wir werden auch in die letzten beiden Spiele so reingehen wie gegen Aalen, werden bis zuletzt kämpfen und hoffen, dass wir sie auch noch gewinnen. Nichts ist unmöglich“, sagte 05-Keeper Lukas Watkowiak, der seiner Elf durchaus zutraut, doch noch drinzubleiben. Auch Angreifer Felix Lohkemper, dessen Tor der Dosenöffner war und den wie entfesselt aufspielenden Mainzern gleich zu Beginn enormen Auftrieb gab, ist davon überzeugt, dass die Rettung noch gelingen kann. „Wir wollen nächste Woche in Lotte wieder einen Dreier holen“, unterstrich der Mittelstürmer. Man habe in den letzten Wochen im Training weiter Gas gegeben und nun einen Lauf, mit dem kein Beobachter mehr gerechnet habe. „Warum sollen wir nicht daran glauben, es noch zu schaffen“, fragte Lohkemper, und gab sich selbstbewusst.

Derweil war Sandro Schwarz einfach nur stolz. Dem FSV-Trainer ist es in den vergangenen Wochen gelungen, eine totgeglaubte Mannschaft zu neuer Stärke zu führen. Eine bemerkenswerte Leistung des 38-Jährigen, der schon vorausblickte. „In Lotte haben wir die nächste Möglichkeit, das Spiel dort zu gewinnen. Dann schauen wir, was passiert“. Es bleibt spannend.



FSV Mainz 05 II: Watkowiak – Costly, Rossmann, Ihrig, Schorr – Zimling – Pflücke (81- Bouziane), Klement, Halimi – Lohkemper (89. T. Müller), Sliskovic (67. Seydel) .

VfR Aalen: Bernhardt – Menig, R. Müller, Geyer, Deichmann (64. Kienle) – Welzmüller – Morys, Stanese (46. Traut), Preißinger (54. Ojala), Vasiliadis – Wegkamp.

Schiedsrichter: R. Kempter (Sauldorf).

Zuschauer: 898.

Tore: 1:0 Lohkemper (2.), 2:0 Sliskovic (33.).

FSV Mainz 05 II
Aufrufe: 07.5.2017, 18:30 Uhr
Andreas RiechertAutor