2024-04-25T14:35:39.956Z

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Jung, wild, erfolgreich: Michael Hastreiter, Florian Rupprecht, Oliver Holley und Muna Godfrey beim Torjubel. Foto: Lenz
Jung, wild, erfolgreich: Michael Hastreiter, Florian Rupprecht, Oliver Holley und Muna Godfrey beim Torjubel. Foto: Lenz

Wörth feiert Aufstieg mit Autokorso

Torjäger Rupprecht bleibt

Nicht nur beim Aufstiegsspiel bewiesen die Wörther Fußballer ihre Konditionsstärke. Die Feierlichkeiten gingen in mindestens fünf Verlängerungen. Und die Pläne für die neue Saison stehen auch schon.

Ordnung muss sein, selbst bei überschäumendem Jubel. Als die Wörther Kicker nach diversen Bierduschen bereits die Route des Autokorsos besprachen, sammelten alte Haudegen wie Manuel Haslbauer und Volker Gerstenberger noch die Bierstöpsel vom Spielfeld auf. Trainer Sebastian Held analysierte derweil die Partie bei einem Bier mit seinem Gammelsdorfer Kollegen. „Der war ganz gefasst und hat bestätigt, dass wir die bessere Mannschaft waren“, sagte Held. Dann ging die Party ab.

Über 120 Minuten hatten die Kicker des SV Wörth geackert und sich den 4:2-Sieg gegen die FVgg Gammelsdorf verdient (wir berichteten). Die Rückkehr in die Kreisliga war geschafft. Das sollten alle erfahren. Und zwar nicht via Twitter oder Facebook. Die Wörther fuhren lieber mit zwölf Autos los, drehten eine Runde am Wartenberger Marktplatz. Danach fuhr der Korso nach Erding durch die Lange Zeile. Ein Vergnügen sei es auch gewesen, hupenderweise beim Ortsfest in Hörlkofen aufzukreuzen, erzählte Held schmunzelnd. Das Okay von Bürgermeister Thomas Gneißl und seiner Vize, Ulla Dieckmann, habe er vorausgesetzt. „Die beiden haben uns ja auch in Wartenberg die Daumen gedrückt.“ Dass zu später Stunde auch noch über das rote Rathaus diskutiert wurde, hatte wohl wirklich mit der späten Stunde zu tun. „Jedenfalls haben wir in Wörth das gleiche Problem wie Wolfsburg“, merkte Held an. Es gebe keinen Balkon für Fußball-Helden.

Das Comeback des Rüscherls

Am Samstag reichte auch das Sportheim, in dem gut 100 Leute den Aufsteiger feierten. „Bis halb vier Uhr morgens ging es dort rund und danach im Weekend-Club“, erzählt der Coach, der bei seinen Kickern neue Talente kennenlernte. „Unser Zeremonienmeister ist Paul Notka, unser DJ.“ Als besonders sangesfreudig hätten sich Michael Stehr und Martin Ferlisch erwiesen. „Da wurde kein Mallorca-Hit ausgelassen“, erzählt Held, der sich persönlich über das Comeback eines 80er-Jahre-Getränks freute. „Es werden wieder Rüscherl getrunken.“

Besonders gerührt sei auch SVW-Vorsitzender Franz Bartl gewesen, denn der Aufstieg der Ersten und der A-Jugend (wir berichteten) seien weitere Gründe, heuer das 60-jährige Vereinsbestehen so richtig zu feiern. „Punkt Mitternacht haben wir auf den Geburtstag von Muna Godfrey angestoßen“, sagt Held. Und dann waren da die ständig dröhnende Feuerwehrsirene, die von Manuel Lentner gefertigte SVW-Fahne, auf der sich alle verewigten durften und die Aufsteiger-Shirts.

Diese hatten die Wörther schon vor dem Spiel bedrucken lassen. Überheblichkeit? „Nein“, meint der Coach, „gesundes Selbstbewusstsein. Die Jungs wissen, dass sie was drauf haben“.

Vor einem Jahr hatte das noch ganz anders ausgesehen. Wörth rettete sich in der Kreisklasse nur aufgrund des besseren direkten Vergleichs gegenüber der SpVgg Langenpreising. Und dann hörten mit Emanuel Micheler, Christian Veicht und Florian Schmelmer auch noch drei Leistungsträger auf.

Dafür kehrte Coach Held aus Walpertskirchen zurück, holte zwei noch für die A-Jugend berechtigte Spieler: Michael Hastreiter und Florian Rupprecht. Letzterer schoss den WSV mit seinen 30 Toren während der Saison und in den Aufstiegsspielen in die Kreisliga. Der Trainer nennt aber noch andere, die maßgeblich am Erfolg beteiligt waren. „Das Gerüst“ sei das Trio Martin Ferlisch (Abwehr), Lorenz Becker (Mittelfeld) und Michael Stehr (Sturm). Und er sei stolz, dass er mit Jan Rieder und Paul Notka zwei Wörther Jugendspieler einbauen konnte. „In der neuen Saison kommen sieben weitere aus der U 19 hinzu“, kündigt Held an.

Apropos neue Saison: „Aus beruflichen Gründen wird Moritz Konrad kürzertreten“, sagt Held. Stefan Dünhuber falle das erste halbe Jahr aus, weil ihn sein Arbeitgeber in Norwegen brauche. Max Malterer (künftig FC Erding 2), Maxi Osterholzer (RW Klettham) wechseln den Verein.

Torjäger Rupprecht bleibt in Wörth

„Aber ansonsten bleibt die Mannschaft zusammen“, berichtet Held. Auch Rupprecht habe sich trotz anderer Anfragen – etwa von seinem Heimatverein FC Moosinning – für den SVW entschieden. „Er spielt halt gern mit seinen Kumpels zusammen“, erklärt der Trainer. Deshalb komme auch Nessim Mahsas, Leistungsträger der SpVgg Altenerding. Weitere Neuzugänge seien Rückkehrer Tobias Hock (FC Forstern), Lukas Maier (Hohenlinden) und Markus Humplmair (Eitting).

Die wichtigste Personalie ist für Held aber der Fußballchef. „Heini Hundsnurscher hält mir den Rücken frei. Und dann trainiert er auch noch die zweite Mannschaft. Er ist ein Glücksfall für den Verein.“ Einer, der den Platz sauber macht, während die anderen schon feiern. Und der längst den Trainingsplan für die neue Saison erstellt hat.

Aufrufe: 019.6.2018, 09:58 Uhr
Erdinger Anzeiger / Dieter PriglmeirAutor