2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten

Wöllmisse stürzt Thalbürgel vom Thron

Am Sonntag kam es in Rabis zum Showdown in der Kreisliga Staffel A. Der SVW empfing den designierten Staffelsieger SG ThalBürgel.

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Die Spieler, Betreuer und Fans aus der Töpferstadt reisten großspurig per Bus an und sendeten damit gleich die erste Botschaft, dass sie nach höheren Streben...

BERICHT der Gastgeber

SV Wöllmisse - SG Thalbürgel / SV Bürgel 2:2

Da 5 der 7 Spiele bereits am Samstag ausgetragen wurden, war gefühlt die halbe Liga zum Zuschauen in Rabis zu Gast. Vor über 160 Zuschauern wollte Thalbürgel mit einem Sieg die Staffelmeisterschaft einfahren. Der Sieg war zwingend notwendig geworden, da sich Jenapharm am Vortag mit einem 6:1 – Sieg über Stadtroda II an die Spitze schoss.

Die Partie wurde vom erfahrenen Schiedsrichter Tarik Dorsch geleitet und pünktlich 14:30 Uhr angepfiffen. Die Gäste legten los wie die Feuerwehr und rannten mit drei Stürmern auf die Rabiser Abwehrfestung ein. Doch die gewohnt gut gestaffelte Abwehr um Abwehrchef Markus Klug hielt dem Druck stand und sortierte sich dementsprechend um. Nachdem man die Grundordnung gefunden hatte und etwas mehr Spielanteile bekam, geriet man durch einen Elfmeter ins Hintertreffen. Folgendes war passiert: Markus Klug foulte Andreas Schwesinger, als dieser aus dem Strafraum heraus Richtung Seitenlinie laufen wollte. Der Gefoulte schoss den fälligen Elfer selbst und verwandelte ihn sicher zur 1:0 – Führung (14. Minute).

Der SVW zeigte sich aber wenig beeindruckt davon und kämpfte sich stark zurück. Marko Mrotzek setzte sich gut auf rechts außen durch und wollte in den Sechszehner flanken. Der Thalbürgeler Verteidiger konnte gerade noch zur Ecke klären. Den Eckball trat Martin Grohs und fand am langen Pfosten Tino Kohlmann, der sich überragend hochschraubte und den Ball in die lange Ecke zum viel umjubelten Ausgleich einnickte (16. Minute). Damit war Thalbürgel wieder im Zugzwang, wenn Sie als Meister aufsteigen wollen. Dementsprechend erhöhten sie den Druck, hatten mehr Ballbesitz und Spielanteil, aber kamen nicht wirklich zwingend vors Tor. Die größte Chance hatte Piet Schima, als er einen Volleyschuss an die Querlatte nagelte (30. Minute). Bis zur Halbzeit passierte nichts Nennenswertes mehr und so ging es 1:1 – Unentschieden in die Pause.

In seiner Halbzeitansprache muss der Gästecoach einen klaren Fahrplan für den zweiten Durchgang ausgegeben haben, denn die Thalbürgeler begannen unheimlich druckvoll und rannten gegen die Abwehr- und defensiven Mittelfeldreihen vom SVW an. Dabei sorgten die laaaaangen Einwürfe von Robin Simon immer wieder Gefahr vorm Tor. Doch der glänzend aufgelegte Torwart Tom Eisenmann hatte an diesem Tag die Lufthoheit im eigenen Sechzehner für sich gepachtet. Egal ob Flanke oder Einwurf, Tom pflückte alles mit einer unglaublichen Präsenz herunter. Und um die hohen Bälle außerhalb des Strafraums kümmerten sich an diesem Tag Frank Winkelmann und Martin Klauer bestens, die so gut wie jedes Kopfballduell gewannen. Sie stellten die Stürmer von Thalbürgel so gut zu, dass sie kaum Ballkontakte hatten und quasi in der Luft hingen.

In der 70. Minute bekam Thalbürgel erneut einen Elfmeter zugesprochen, aber diesmal sehr fragwürdig: Daniel Teubner wurde von seinem Gegenspieler von hinten in den Ball hinein geschupst, sodass sein Arm am Ball landete. Vielleicht war es aber auch eine Wiedergutmachung für die Fehlentscheidung kurz zuvor, als ein brandgefährlicher Thalbürgeler Angriff zu unrecht abgepfiffen wurde. Der Schiedsrichter entschied auf Abseits, obwohl der Ball vom Gegenspieler kam – ein stückweit ausgleichende Gerechtigkeit… Den fälligen Elfer verwandelte Tom Zimmermann zur 2:1 – Führung für die Gäste.

Doch plötzlich hörte der Meister in der Blitztabelle auf Fußball zu spielen und zog sich weiter zurück. Der SVW riss das Zepter an sich und stellte personell noch einmal um. Tino Kohlmann ging in die Spitze und Rene Schwaden übernahm die Liberoposition von Markus Klug, der mit ins Mittelfeld rückte. Nach einer Ecke von Martin Grohs hatte Marko Mrotzek dann die riesen Chance zum Ausgleich auf dem Fuß: Marko nahm den Abpraller aus gut 20 Metern direkt volley aus der Luft und knallte den Ball wuchtig auf das Tor. Der Thalbürgeler Hüter Franz Lange konnte den sehenswerten Schuss mit einer starken Glanzparade aus der rechten Ecke kratzen (80. Minute). Wenig später hatte Tino Kohlmann den Ausgleich auf dem Kopf, als er einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld von Marko Mrotzek zugespielt bekam. Leider rutschte Tino der Ball über den Kopf, sodass es bei der knappen Thalbürgeler Führung blieb, die zur Meisterschaft reichen würde.

Doch dann kam der legendäre Auftritt von Publikumsliebling Martin Grohs in der 90. Minute: Martin bekam eine halbhohe Eingabe in den Sechzehner und setzte sich im Zweikampf körperlich gut gegen zwei Gegenspieler durch. Dann schoss er im Fallen aus der Nahdistanz auf das Tor und irgendwie trudelte der Ball am Keeper vorbei flach in die rechte Ecke zum 2:2 – Ausgleich (90. Minute). Beim Torjubel brachen alle Dämme, da sowohl Fans als auch Wechselspieler auf den Platz rannten, eine riesen Traube bildeten und Martin feierten. Mit am lautesten jubelten die Spieler von Jenapharm, die in diesem Moment zum Meister gemacht wurden. Bei Thalbürgel gab es nur lange Gesichter und hängende Köpfe. Noch war aber nichts entschieden, da der Schiedsrichter 2 Minuten Nachspielzeit angezeigt hatte. Thalbürgel warf natürlich jetzt alles nach vorn und löste sogar die Torwartposition auf für den letzten Angriff. Die Angreifer Moritz Kohla und Frank Schulz hatten jeweils noch eine gute Gelegenheit, vergaben aber fahrlässig ihre Chancen. So blieb es beim 2:2 und der Schiedsrichter beendete die Partie und den Titeltraum von Thalbürgel mit seinem Schlusspfiff nach 94 Minuten.

Zusammenfassend war es ein leistungsgerechtes Unentschieden, da Thalbürgel an diesem Tag zwar mehr Ballbesitz und vielleicht die bessere Spielanlage hatte, aber aus dem Spiel heraus zu keinem Tor kam. Sie nutzten ihre beiden Elfer eiskalt, aber investierten nach der zweimaligen Führung zu wenig.

Schiedsrichter: Tarik Dorsch - Zuschauer: 157
Tore: 0:1 Andreas Schwesinger (14. Foulelfmeter), 1:1 Tino Kohlmann (16.), 1:2 Tom Zimmermann (70. Foulelfmeter), 2:2 Martin Grohs (90.)



Aufrufe: 018.6.2019, 09:30 Uhr
Marko MrotzekAutor