2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Die »Macher« beim TSV Rain: Trainer Herbert Zanker (links) und Sportlicher Leiter Josef Meier. Bisher funktioniert die Partnerschaft gut. Rain führt die Bayernliga an.  Foto: Szilvia Izsó
Die »Macher« beim TSV Rain: Trainer Herbert Zanker (links) und Sportlicher Leiter Josef Meier. Bisher funktioniert die Partnerschaft gut. Rain führt die Bayernliga an. Foto: Szilvia Izsó

»Wir haben noch viel zu tun«

Josef Meier, Sportlicher Leiter des TSV Rain, zieht im Interview eine Zwischenbilanz und verkündet einen Neuzugang

Eine Woche Pause – für den TSV Rain ist das fast schon eine kleine Ewigkeit. Musste der TSV in der Bayernliga Süd doch bisher alle drei oder vier Tage gegen den Ball treten. Am Mittwochabend (18.30 Uhr) muss der Tabellenführer nun zum TSV 1865 Dachau. Eine unangenehme Aufgabe gegen einen gut besetzten Aufsteiger, der mit einer gemischten Bilanz gestartet ist. Eine gute Vorbereitung war Rains Trainer Herbert Zanker da sehr wichtig, wie sein Sportlicher Leiter Josef Meier im Interview verrät. Wir zogen mit Meier eine kleine Zwischenbilanz und blicken vor allem auf die Personalsituation in Rain.
Herr Meier, der TSV Rain führt die Bayernliga klar an. Wie sieht Ihr Fazit nach den ersten vier Spielen aus?

Josef Meier: Ein gelungener Start mit zwölf Punkten und 18:2 Toren – da gibt es oberflächlich betrachtet nichts zu meckern. Unser Trainer Herbert Zanker analysiert und beobachtet genau, erkennt Fehler und versucht, sie mit der Mannschaft zu beheben. Das heißt auch: Wir haben noch viel zu tun!

Die Erwartungshaltung war schon vor der Saison relativ groß. Nach diesem fulminanten Start hört man nun schon aus dem Umfeld, dass diese Mannschaft in dieser Saison kaum einer schlagen wird. Wie sehen Sie die Lage?

Meier: Wenn ich höre, dass man mit dieser Mannschaft keine zwei Spiele verlieren darf, muss ich doch schmunzeln. Jeder, der mal erfolgreich eine Seniorenmannschaft trainiert hat, weiß dass das nicht machbar ist und dass solche Aussagen sowohl den Verein, den Trainer als auch die Mannschaft völlig unnötig unter Druck setzen. Aber nach ein paar Bierchen am Stammtisch darf man ja träumen.

Ihr Kapitän Fabian Kling verlässt den TSV nun früher als vielleicht erhofft. Außerdem wird Nico Schröttle für ein Auslandssemester nach Kanada gehen. Wie sehr schmerzen diese Abgänge?

Meier: Fabian Kling war sowohl in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht ein Vorbild und Leader in der Mannschaft. Ein feiner Kerl, der schwer zu ersetzen sein wird. Nico Schröttle ist ein großes Talent. Auf der Innenverteiderposition haben wir durchaus Probleme, zum Beispiel plagt sich Youngster Konstantin Flassak immer wieder mit Verletzungen, die ihn zurückwerfen. Oder Simon Schröttle, der die komplette Vorbereitung verpasst hat. Er braucht natürlich nun seine Zeit, um den Rückstand aufzuholen. Aber gerade den jungen Spielern hilft es in ihrer Entwicklung, wenn sie sich einem harten Konkurrenzkampf stellen und dann durchsetzen.

Trainer Herbert Zanker will Punktspiele eigentlich mit 18 Mann in Angriff nehmen, bisher standen aber immer nur 15 zur Verfügung...

Meier: Wir haben die Saison mit 20 Feldspielern plus zwei Torhütern geplant. Jetzt fallen Fabian Kling und Nico Schröttle weg. Alexander Egen hat sich schwer verletzt und fällt über Monate aus. Macht nach Adam Riese nur mehr 17 Feldspieler. Auch Jungtalent Matthias Schuster ist nach seinem Bänderriss im ersten Training noch nicht wieder fit. Marc-Abdu Al-Jajeh fällt mit Muskelfaserriss ebenfalls aus.

Sind weitere Neuzugänge geplant?

Meier: Glauben Sie mir, dass wir uns ständig Gedanken machen, arbeiten und überlegen, was zu tun ist. Meiner Meinung nach wäre es mehr als fahrlässig, nicht zu handeln. Darum haben wir auch kurzfristig Innenverteidiger Marco Krammel, der momentan ohne Verein ist (vorher BC Aichach, d. Red.), unter Vertrag genommen. Das macht momentan auch nur 18 Feldspieler – aber so hat auch jeder hat seine Chance, er muss nur hart arbeiten und sie nutzen.

Am Mittwoch geht’s für Rain nach Dachau. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Sie wieder einmal kein leichtes Spiel erwarten?

Meier: Ein Gegner auf Augenhöhe! Herbert Zanker und ich haben die Dachauer in Pipinsried beobachtet. Kompakt und spielstark, ein dickes Brett, das es zu bohren gilt. Unser Trainer beobachtet übrigens mit enormem zeitlichem Aufwand alle Gegner und stellt die Mannschaft glänzend ein. Mehr kann man nicht tun. Gewinnen müssen die Jungs dann schon selbst. Aber bereits nach kurzer Zeit kann man feststellen, dass wir eine tolle Truppe haben, sowohl in menschlicher Hinsicht als auch an spielerischer Klasse. Unseren Fans macht es Spaß zuzuschauen – momentan gibt’s tollen Fußball und viel Beifall in Rain von den Zuschauern. Und das tut nicht nur den Spielern gut. Aber wie gesagt, es sind erst vier Spiele. Wir sind weiter gut beraten, von Spiel zu Spiel zu denken.
Aufrufe: 030.7.2014, 13:47 Uhr
Donauwörther Zeitung / blaAutor