2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview der Woche
"Kostas" Koukoulis und "Dimi" Tsakas bilden das Trainerteam der runderneuerten Hellas-Mannschaft.
"Kostas" Koukoulis und "Dimi" Tsakas bilden das Trainerteam der runderneuerten Hellas-Mannschaft. – Foto: Konstantinos Koukoulis

"Wir haben etwas gut zu machen"

Nachspielzeit mit Konstantinos Koukoulis +++ Der Schiersteiner Co-Spielertrainer über den Neuanfang des Gruppenligisten

Schierstein. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Konstantinos Koukoulis. Der 34-Jährige Spielertrainer blickt mit Hellas Schierstein auf eine verkorkste Saison zurück, in welcher Hellas nur durch den vorzeitigen Abbruch vor dem sang und klanglosen Abstieg bewahrt wurde. "Kostas" erzählt uns, wie die Schiersteiner mit neuem Elan, hochkarätigen Neuzugängen und einer großen Portion Aufbruchstimmung die neue Saison in der Gruppenliga angehen.

FuPa: Konstantinos, die abgebrochene Saison 2020/21 lief für euch überhaupt nicht nach Plan. Was waren die Gründe für die fehlende Konkurrenzfähigkeit?

Konstantinos Koukoulis: Der Sommer 2020 ist für uns äußerst unglücklich verlaufen. Unsere Ligenzugehörigkeit war lange unklar und die Kaderplanung wurde nicht schnell genug vorangetrieben. Als die Saison dann vor der Tür stand, hatten wir kaum Spieler mit Gruppenliga-Format im Kader und der Markt war leider schon leergefischt. So bestand unsere Mannschaft zum Großteil aus unserer Zweitvertretung, welche auf diesem Niveau komplett unerfahren war.

Von den zwölf ausgetragenen Saisonspielen hat Hellas elf Spiele, teilweise sehr deutlich, verloren. Wie ging die Mannschaft mit dieser Situation um?

Dass es in der angesprochenen Konstellation extrem schwer wird, war uns allen klar. Wir waren oftmals einfach komplett chancenlos, was dann auch mal in zweistelligen Niederlagen endete. Ich möchte den Jungs aber trotzdem ein Kompliment machen. Trotz der vielen Tiefschläge waren alle Spieler bis zum Ende mit Engagement dabei und haben sich nie hängen lassen. Die Trainingsbeteiligung und Stimmung im Team war trotz der sportlichen Situation gut. Das ist für ein Schlusslicht nicht selbstverständlich.

Durch den Abbruch gab es diese Saison erneut keine Absteiger, sodass Hellas weiterhin Gruppenligist bleibt. Wie wurde der Klassenerhalt im Verein aufgenommen und was wurde seitdem getan, damit es kommende Spielzeit besser läuft?

Der Klassenerhalt war für uns wie der Gewinn der Meisterschaft. Wir sind extrem froh, nach den Fehlern der vergangenen Saison eine weitere Chance in der Gruppenliga bekommen zu haben. Deswegen arbeiten unser Chefcoach Dimitrios Tsakas und sein Bruder Kyriakos bereits seit Januar am Wiederaufbau. Über Monate haben die Beiden zahlreiche Gespräche geführt und viele gute Spieler von Hellas überzeugen können. Wir werden in der kommenden Saison ein völlig anderes Gesicht zeigen und mit einer schlagkräftigen Truppe an den Start gehen.

Aus der bisherigen Liste an Neuzugängen stechen Tunay Acar und Athanasios Nakos besonders hervor. Wie kamen deren Wechsel zustande und was erwartet ihr euch von den Beiden?

Athanasios ist ein super Spieler, der von 2017 bis 2020 schon für Hellas am Ball war, bevor er in die Hessenliga zu Zeilsheim gewechselt ist. Wir haben schon damals gesagt, dass die Tür für ihn immer offen sein wird. Als Athanasios der Aufwand der Hessenliga zu viel wurde, haben wir uns schnell auf eine Rückkehr verständigt. Mit Tunay Acar kommt außerdem ein Verteidiger, der eine immense Erfahrung aus vielen Jahren im höherklassigen Fußball aufzuweisen hat. Bei den ersten Gesprächen mit ihm hat die Chemie sofort gestimmt, sodass wir rasch den zweiten Neuzugang aus Zeilsheim verkünden konnten. Beide Spieler verfügen über sehr hohe Qualität und werden die Mannschaft bereichern.

Mit dem neuen Kader scheint für Hellas auf dem Papier nun alles möglich zu sein. Welche Ziele habt ihr euch für die neue Saison gesetzt?

Wir haben bewusst keinen Tabellenplatz ausgerufen, mit welchem wir zufrieden wären. An erster Stelle steht, dass wir wieder Spaß am Fußball haben und in jedem Spiel konkurrenzfähig sind. Ich muss zugeben, dass unser Stolz durch all die Niederlagen ein wenig verletzt wurde. Wir haben als Verein einiges gut zu machen und wollen uns endlich wieder wie ein Top-Team präsentieren.

Du hast nun eine halbe Saison als Spielertrainer hinter dir. In welcher Rolle siehst du dich zukünftig auf und neben dem Feld?

Mit meinen bald 35 Jahren wird es langsam definitiv Zeit, den jungen Spielern den Vortritt zu lassen. Ich bin mittlerweile Vater und habe an der Rolle am Seitenrand auch durchaus Gefallen gefunden. Das heißt aber nicht, dass man mich gar nicht mehr auf dem Platz sehen wird. Wenn ich gebraucht werde, werde ich mich auch zukünftig in jeden Ball werfen und für die Mannschaft da sein. Aktuell ist meine Rolle noch nicht komplett absehbar, das wird sich wohl erst im Laufe der Saison zeigen.

Die neue Saison wirft so langsam ihre Schatten voraus. Wann ist bei euch Trainingsstart und wie ist die Stimmung hinsichtlich der kommenden Monate?

Wir haben uns letzte Woche nach einer Ewigkeit zum ersten Mal wieder als Mannschaft getroffen. Wir haben eine Stunde gekickt und ein bisschen leichtes Training gemacht. Es war wirklich wunderschön, dass ein Stück weit Normalität zurückgekehrt ist. Richtig ernst wird es in Sachen Vorbereitung wohl Ende Juni. Wir sind guten Mutes und brennen darauf, die Pleiten der Vorsaison vergessen zu machen.

Aufrufe: 014.6.2021, 19:00 Uhr
Niklas AllmrodtAutor